Bank­kundenkarten im Ausland Wenn kein Geld kommt

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Bank­kundenkarten im Ausland - Wenn kein Geld kommt

Urlauber stehen vor dem Bank­automaten und bekommen kein Bargeld ausgezahlt. Das kann Reisenden außer­halb Europas schnell passieren, denn viele Bank­kundenkarten streiken einfach. Auch in Osteuropa funk­tioniert das Geld­abheben nicht. test.de sagt, wo Kunden welcher Banken Bargeld mit der Bank­kundenkarte bekommen.

Nichts geht mehr

In diesem Sommer stehen Reisende in Tokio, New York, Moskau oder Buenos Aires unver­hofft ohne Bargeld da, wenn sie mit ihrer Bank­kundenkarte am Auto­maten Geld abheben wollen. Auch beim Bezahlen in Läden, Restaurants oder Tank­stellen kann die Karte streiken. Die Institute schränken das Geld­abheben aus Sicher­heits­gründen ein oder tauschen die Karten aus. Betrügereien an ausländischen Geld­automaten lassen sie zu diesen Vorkehrungen greifen. test.de hat bei den großen Geldhäusern nachgefragt, mit welchen Einschränkungen Kunden im Ausland rechnen müssen. Dabei wählen Banken-Gruppen drei verschiedene Wege.

Neuer Sicher­heits-Chip schränkt Geld­abheben ein

Bank­kundenkarten im Ausland - Wenn kein Geld kommt

Die Post­bank, viele Volks- und Raiff­eisen­banken sowie weniger als zehn Sparkassen haben das weit­verbreitete Maestro-Logo auf der Bank­kundenkarte gegen das „V Pay“-Zeichen einge­tauscht. V Pay gehört zum Kreditkarten-Riesen Visa und ist das Gegen­stück zu Maestro des Konkurrenten Mastercard. Die Karten bieten mehr Sicherheit, weil die Trans­aktionen statt über den Magnetstreifen über einen neuen Chip abge­wickelt werden. Mit diesem Chip sollen die Karten­daten vor dem Kopieren und Verfälschen geschützt sein. Das Problem ist ihre geringe Reich­weite. Die Karte ist in der EU und einigen Nach­barländern einsetz­bar sowie den gern besuchten Urlaubs­ländern Israel und Türkei, (siehe Länderliste). Aber Achtung: In Nord­europa und Österreich sind viele Händler-Kassen noch nicht auf das neue System umge­stellt. Außer­halb Europas ist V Pay nur in wenigen Touristen­regionen akzeptiert, sonst hat sich die Chip­technologie bislang nicht durch­gesetzt.
Tipp: Wenn Sie Reisen außer­halb Europas planen, sollten Sie eine Kreditkarte und eine Bank­kundenkarte mit Maestro-Zeichen mitnehmen oder zwei verschiedene Kreditkarten einstecken. Mit einer V Pay-Karte können Sie dort weder zahlen noch Geld holen. Das gleiche gilt für die Balkan-Länder sowie Moldawien, Russ­land, die Ukraine oder Weiß­russ­land. Dort sind Sie mit V Pay aufgeschmissen. Hilf­reich zum Geld­abheben ist auch die Post­bank-Sparcard.

Verfügungs­limits im Ausland stark begrenzt

Auch Inhaber von Maestro-Karten müssen mit Einschränkungen rechnen. Manche Banken setzen die Verfügungs­grenze für Bargeld­auszah­lungen außer­halb Europas herab. Rigoros sperren die Deutsche Bank, die Noris­bank und die Berliner Bank die Karten, wenn Reisende Europa verlassen. Die Kunden erhalten dort kein Geld. Sie können die Sperre aber jeder­zeit aufheben. Das geht auch mit dem Handy vor dem Bank­automaten in den USA. Mit einem Anruf können sich Kunden von ihrer jeweiligen Bank ein individuell gewünschtes Limit frei­schalten lassen. Auch viele Sparda-Banken haben die Ober­grenzen für Bargeld in außer­europäischen Ländern, die keine chipbasierte Trans­aktionen kennen, deutlich reduziert. In der Regel haben die Sparda-Banken die Stopps entweder bei 100 Euro oder 200 Euro am Tag gesetzt .

Tipp: Melden Sie sich bei Ihrer Bank bevor Sie in den Urlaub fliegen. Von Deutscher Bank, Noris­bank und Berliner Bank müssen Sie die verhängte Karten-Blockade aufheben lassen. Über­legen Sie sich, wie hoch Ihr individueller Verfügungs­rahmen für das Geld­abheben mit Bank­kundenkarte außer­halb Europas sein soll und teilen Sie es Ihrer Bank mit. Die Sparda-Banken räumen auf Bitte auch das bisherige Limit für die Reise ein. Dafür rufen Sie die Service-Nummer an, die auf der Rück­seite Ihrer Bank­kundenkarte vermerkt ist. Sind Sie Kunde der Deutschen Bank, wählen Sie für das Frei­schalten im Ausland die Service-Nummer 018 18 10 00 (aus dem Ausland 0049 18 18 10 00). Sie ist rund um die Uhr erreich­bar. Um Sie zu identifizieren werden Sie nach ihnen bekannten Angaben wie Geburts­datum, -ort und Anschrift gefragt.

Maestro-Karten welt­weit einsetz­bar

Kunden der meisten Sparkassen und der PSD Bankengruppe sowie von Commerz­bank, Hypo­ver­eins­bank und Targo­bank nutzen im Ausland wie eh und je die Maestro-Girocard. Hier bestehen für Geld­abheben und Bezahlen voreinge­stellte oder individuell gewünschte Limite. Commerz­bank-Kunden können jeden Tag welt­weit bis zu 500 Euro abheben. Summen darüber hinaus gibt es nur mit einer weiteren Kreditkarte. Die PSD Bankengruppe will ab Dezember dieses Jahres nach und nach auf V PAY umstellen, kündigte ein Sprecher gegen­über test.de an.

Tipp: Setzen Sie Ihre Reisekasse aus mehreren Zahlungs­möglich­keiten zusammen. Reise­schecks sind empfehlens­wert für exotische Reiseländer. Welche Kreditkarten für Sie im Ausland hilf­reich sind, sagt der aktuelle Test Die beste Kreditkarte für Sie.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • maria.m am 10.10.2011 um 03:54 Uhr
    Niederlande sind seehr eingeschr�nkt mit V-Pay ...

    nutzbaar....
    Auch wenn Sie auf Ihrer Liste die Niederlande angeben: DIe meisten Gesch�fte unterst�tzen KEIN V-Pay. Es gibt viele g�nstige Tankstellen, die akzeptieren nur Karten, aber kein V-Pay.
    Ich habe selbst die Karte von der Postbank und massive Probleme - wenn mein Mann nicht mit seiner Sparkassenkarte mit im Urlaub gewesen w�re, h�tte ich mit leerem Tank irgendwo in der Pampa gestanden. Aldi - Lidl etc akzeptieren sie auch nicht.
    Und bei einem Abstecher nach Belgien das gleiche Problem...
    Man kommt sich pl�tzlich so hilflos vor...

  • Gelöschter Nutzer am 27.07.2011 um 20:57 Uhr
    Ein paar Tips

    Einige Direktbanken (darunter die DKB und andere mehr) bieten Kreditkarten, mit denen man weltweit gebührenfrei Bargeld an Automaten bekommt. Normalerweise muß man allerdings auch ein Girokonto bei diesen Banken haben. Aber auch Zweitkonten sind möglich. Dies ist die sorgenfreiste Art der Bargeldversorgung im Ausland. ABER: Viele ausländische Banken erheben am Automaten selbst eine eigene Gebühr. Diese muß immer bezahlt werden - unabhängig davon, ob man von der eigenen Bank aus eigentlich gebührenfrei Bargeld bekommt. Hier sollte man mehrere Automaten unterschiedlicher Banken ausprobieren und die Gebühren vergleichen.

  • hank64 am 27.07.2011 um 14:46 Uhr
    Kein Geld in Portugal - Konto dennoch belastet

    Über zwei unterschiedliche EC-Karten einer lokalen Bank wollte ich mich vor etwa 10 Tagen mit Bargeld an einem Multibanco-Automaten in Portugal versorgen. Nach Eingabe der PIN sowie Bestätigung des Höchstbetrages von jeweils € 200,00 meldete sich jedoch der Automat, dass die Transaktionen nicht möglich seien und gab die EC-Karten wieder heraus. Daraufhin versuchte ich die Mastercard am selben Automaten über denselben Betrag, den der Automat anstandslos auszahlte. Mit Blick auf die Kontoumsätze stellte ich einige Tage später fest, dass meine beiden Girokonten trotz der fehlenden Auszahlungen mit jeweils € 205,00 (inkl. € 5,00 Gebühr) belastet worden sind. Ich protestierte daraufhin bei der portugiesischen Bank, die mich bat, über meine kontoführende Bank zu reklamieren. Das ist zwar vor gut einer Woche geschehen, doch auf eine Resonanz respektive Rückerstattung warte ich bislang vergeblich.

  • L.Werner am 27.07.2011 um 11:50 Uhr
    VISA-MASTER-Kreditkarte "Berliner Bank"

    Nachdem ich Ihren Artikel las, dass die Berliner Bank rigoros die Bezahlung und Barabhebung im Ausland sperrt, habe ich sofort bei dieser Bank, heute eine Anfrage gestellt.
    Ich bin nämlich in der Zeit Ende August bis Mitte September in Kanada und wollte selbstverständlich auch dort diese Dienste inanspruch nehmen.
    Nach Rückantwort werde ich mich wieder bei Ihnen melden.
    L.Werner

  • schulz1948 am 27.07.2011 um 01:47 Uhr
    Geld im Ausland

    Eine sehr gute Möglichkeit, sich im Ausland mit Bargeld zu versorgen, ist die Sparcard von der Postbank.