
Die Ausgaben im Blick – bei rund der Hälfte der getesteten Apps lassen sich Push-Nachrichten zu Geldeingängen und Abbuchungen einstellen.
Die Stiftung Warentest hat Bank-Apps getestet. 38 Apps standen in Sachen Funktionen, Handhabung und Umgang mit Daten auf dem Prüfstand. Auch das Kleingedruckte haben sich die Experten angesehen. Ein Sehr gut konnte keine App erreichen. Die Noten reichen von Gut bis Ausreichend.
Kompletten Artikel freischalten
Banking-App – die Filiale für unterwegs
Um Geld zu überweisen oder den Kontostand zu checken, muss niemand mehr eine Bankfiliale besuchen. Auch den Laptop aufzuklappen, ist nicht mehr nötig. Der Griff zum Smartphone reicht, um viele Bankangelegenheiten zu erledigen. Doch wie praktisch sind die Apps im Alltag? Funktionieren Überweisungen und Umsatzabfragen reibungslos? Sind sie sicher und datensparsam? Um diese und andere Fragen zu klären, haben wir von 19 Apps jeweils die Smartphone-Versionen für die Betriebssysteme Android und iOS getestet – am Ende waren es 38 Apps.
Das bietet der Banking-App-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für 19 Apps, die wir jeweils in den Android- und iOS-Versionen getestet haben. Die Apps im Test werden von Banken und Sparkassen sowie von Finanzdienstleistern angeboten. Alle Apps im Test sind kostenlos.
Auswahl. Der Testbericht erklärt, wie die Apps bei wichtigen Punkten wie Funktionalität, Handhabung, AGB und Umgang mit Daten abgeschnitten haben. Außerdem erfahren Sie, mit welchen Apps Sie mehrere Konten verwalten können und ob sich für Sie der Wechsel zu einer anderen Banking-App lohnt.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus Finanztest Juni 2020. Dort finden Sie auch Infos zu der Neuregelung der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 und erfahren, wie Sie sich vor dem Zugriff Fremder ideal schützen.
Komfort und Transparenz sind wichtig
Unsere Testsieger bei den Apps bieten komfortable Funktionen auf der Höhe der Technik. Sie sind multibankenfähig, ihre Bedienung ist einfach und beim Kleingedruckten und der Datenschutzerklärung gab es fast nichts zu beanstanden.
Die Schlusslichter im Test fallen durch schwachen Nutzungskomfort sowie sehr deutliche Mängeln bei den AGB und der Datenschutzerklärung auf. Diese Dokumente gab es teils nur auf Englisch. Wir erwarten aber, dass bei einer App für den deutschen Markt wichtige Vertragsbedingungen gut verständlich präsentiert werden.
Das sollte eine gute Banking-App leisten
Ein zentraler Punkt bei unserer Untersuchung war die Funktionstüchtigkeit der Apps. Sie sollten Nutzer zeitnah über Transaktionen wie einen Zahlungseingang informieren und in der App sollten sich Umsätze filtern und kategorisieren lassen. Unterbricht ein Kunde die Arbeit an seiner Banking-App, sollte sie sich nach einer Frist von Sekunden oder wenigen Minuten von selbst abschalten. Auch der Punkt „Transparenz“ spielte bei der Bewertung der Apps eine Rolle: Kunden sollten problemlos Informationen zu Anbietern und Datenschutzeinstellungen finden.
Blitzschnelle Überweisungen via Banking-App
Eine Funktion, die Bankkunden häufig brauchen, sind Überweisungen. Bei Banking-Apps sollten sie besonders einfach ablaufen. Einige Apps bieten verschiedene Komfortfunktionen wie Fotoüberweisungen und Überweisungen mit Auto-Complete-Funktion. Nutzer dieser Apps müssen bei den meisten Überweisungen nicht jedes Mal die Kontodaten eintippen.
Praktisch und zeitsparend ist es auch, wenn Überweisungen nur durch Abfotografieren eines QR-Codes auf den Weg gebracht oder wenn PDF-Dateien von Rechnungen direkt in die App geladen werden.
Viele Apps ohne Multibanking-Funktion
Nach unserem letzten Banking-App-Test aus dem Jahre 2018 trat die EU-Richtlinie PSD2 in Kraft. Beim Onlinebanking gelten jetzt verschärfte Regeln. Nach dem Freischalten des Testberichts erfahren Sie die Details der verschärften Regelungen.
Konsequenz für Banking-Apps: Es ist deutlich schwieriger geworden, Konten fremder Banken einzubinden. Nur noch ein Drittel der App-Anbieter in unserem Test bietet Multibanking an, einige haben diese Funktionen abgeschaltet, vermutlich weil die Umprogrammierung noch nicht abgeschlossen ist. Für Nutzer von nicht multibankingfähigen Apps heißt das: Sie können zwar nach wie vor per App Geld überweisen oder ihren Kontostand checken – die Konten unterschiedlicher Banken über ihre App zu verwalten, ist aber nicht möglich.
Gut geschützt gegen Fremdangriffe
Entwarnung gibt unser Test im Punkt Sicherheit. Alle Apps im Test sind umfassend gegen Fremdangriffe geschützt. Sicherheitslücken, die Fremden Zugang zu Bankdaten geben, fanden wir nicht. Grundsätzlich sollte App-Banking sicher sein, selbst wenn der Nutzer Fehler macht.
Kritisches Datensendeverhalten
Wie sieht es bei den sensiblen Themen Datensicherheit und Datensparsamkeit aus? Als kritisch stufen wir das Datensendeverhalten einer App ein, wenn diese etwa Informationen über den Mobilfunkanbieter oder den Gerätetyp des Smartphones an den App-Anbieter schickt. In Kombination mit anderen Daten sind dann Rückschlüsse auf Alter, Verdienst oder Hobbys des Nutzers möglich. Ein kritisches Datensendeverhalten stellten wir bei acht der Android-Versionen und elf der iOS-Versionen fest.
Mehr Tracker bei den Apple-Apps
Werbetracker sind überall im Netz, sie beobachten das Verhalten von Internetsurfern. Überraschend: Die iOS-Apps schnitten in Sachen Datensendeverhalten und Werbetracker schlechter ab als die Android-Apps. Eine mögliche Erklärung: Apple-Nutzer gelten als finanzstark und erledigen einer Marketingstudie zufolge mehr finanzielle Transaktionen auf ihrem Smartphone. Damit könnten sie eine besonders attraktive Zielgruppe für Werbetreibende sein.
Nutzerkommentare, die vor dem 18. Mai 2020 gepostet wurden, beziehen sich auf den Vorgängertest.
Jetzt freischalten
Wie möchten Sie bezahlen?
Preise inkl. MwSt.- kauft alle Testprodukte anonym im Handel ein,
- nimmt Dienstleistungen verdeckt in Anspruch,
- lässt mit wissenschaftlichen Methoden in unabhängigen Instituten testen,
- ist vollständig anzeigenfrei,
- erhält nur knapp 5 Prozent ihrer Erträge als öffentlichen Zuschuss.