
Verfeinert ungemein – guter Balsamico Essig, hierzulande auch Balsam-Essig genannt.
Ob für Salatdressing, Parmesan oder Eis – ein guter Balsamico kann vielen Gerichten das gewisse Etwas geben. Die Stiftung Warentest hat 19 dunkle und 8 helle Balsamico auf ihre Qualität überprüft, darunter Essige von Giusti, Mazzetti, Kühne und Alnatura. Ihr Literpreis liegt zwischen 2 und 120 Euro. Auch geschmacklich liegen zwischen den Balsamico-Essigen im Test Welten.
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Weltweiter Verkaufsschlager aus Italien
Auf etwa eine Milliarde Euro beläuft sich der jährliche Verkaufsumsatz, den die Italiener mit ihrem Aceto Balsamico di Modena machen. Der Exportschlager wird in 120 Ländern vertrieben, auch bei uns ist er beliebt. Im Vortest im Jahr 2011 fanden wir allerdings mehrere verfälschte Balsamessige und titelten: „Der große Bluff“. Hat sich die Qualität seither verbessert?
Das bietet der Balsamico-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. 19 dunkle „Aceto Balsamico di Modena“ haben wir aufwendig untersucht – alle eine geschützte Spezialität aus den Provinzen Modena oder Reggio Emilia. Für sie gelten besondere Qualitätskriterien. Dazu prüften wir 8 „Condimento Bianco“, helle Balsamessige aus weißen Trauben.
Kaufberatung. Wie viel ist ein guter Balsamessig wert? 120 Euro pro Liter wie beim traditionellen Hersteller Giusti, oder 2 Euro wie in vielen Supermärkten? Unter den Besten im Test befinden sich günstige und kostspieligere Balsamico-Essige. Der Artikel gibt Empfehlungen, welche Produkte sich für welche Anwendung in der Küche eignen – vom Salatdressing bis zum Dessert.
Tipps und Hintergrund. Der Artikel liefert Hintergrundwissen zur langen Geschichte der Balsamico-Herstellung in der Emilia Romagna und erläutert, mit wie viel Aufwand die Italiener diese Spezialität vor Nachahmern schützen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus der Märzausgabe 2020 von test und dem Vorgängertest aus dem Jahr 2011.
Balsamico – 60-facher Preisunterschied pro Liter
Die Echtheit sowie weitere Kriterien wie Geschmack, Schadstoffe, Zusammensetzung haben wir an 19 dunklen Balsamessigen überprüft. Ihr Literpreis liegt zwischen 2 und 120 Euro, unterscheidet sich also um das 60-Fache. Alle nennen sich „Aceto Balsamico di Modena“, sind somit eine geschützte regionale Spezialität. Eine EU-Verordnung schreibt seit 2009 vor, wie sie beschaffen sein muss (Warenkunde Balsamico). Sonderlich streng ist die Verordnung nicht: Sie stellt weder hohe Ansprüche an die sensorischen Eigenschaften noch an den Traubenmostanteil.
Auch helle Balsamico-Essige im Test
Wir prüften ebenso acht helle Balsamessige, die sich „Condimento Bianco“ nennen. Sie sind wegen ihres milden, lieblichen Aromas in der Küche beliebt. Für sie gelten weniger Anforderungen.
Riesige Unterschiede im Geschmack

Holzaroma. Für Balsamico di Modena muss eine Mischung aus Traubenmost und Essig mindestens 60 Tage in einem Fass lagern. Oft besteht es aus Eiche, Kastanie oder Wacholder.
Die größten Unterschiede fanden wir im Test im Geschmack. Zwischen den 27 Kandidaten liegen sensorisch Welten: Während die meisten Balsamico Standardware sind, erreichen einige in der Verkostung die Spitzennote 1,0 und sind geschmacklich betrachtet eine Welt für sich. Insgesamt gibt es elf gute Balsamico-Essige, darunter teure und günstige Produkte. Die schlechtesten Noten im Test mussten wir einigen Bianchi geben, da ihr Traubenmostanteil gering ausfiel.

Qualitätskontrolle. Balsamico di Modena muss viele Kriterien erfüllen, zum Beispiel Säure, Dichte und Geschmack betreffend.
Tipp für den Einkauf: Auf den Zuckergehalt achten

Süße. Je mehr Traubenmost ein Balsamico enthält und je länger er lagert, umso körperreicher, aromatischer und zähflüssiger wird er. Das belegt der Test. Auf dem Etikett der Flaschen ist der Traubenmostanteil nicht vermerkt. Aber er lässt sich am Zuckergehalt ablesen: Je höher dieser ausfällt, umso mehr Traubenmost wurde verwendet. Ansonsten gilt: Nicht allein der Preis, sondern auch der Anwendungszweck führt zum passenden Produkt. Der Artikel verrät, welche Balsamico sich wofür eignen.
Reifezeit. Länger gereifter Balsamico ist aromatischer. Minimum sind 60 Tage. Drei Jahre gereifte Balsamici tragen den Hinweis „invecchiato“.
Weinblätter. Sie zieren manches Etikett, stehen für spezielle sensorische Eigenschaften und Rezepte. Das vierstufige System wurde vom italienischen Verband der Verkoster von Balsamico (AIB) entwickelt und wird etwa von Mazzetti genutzt. Ein Blatt steht für leicht säuerlich, für Salate geeignet, vier Blätter für intensives Aroma – ideal für Früchte, Eis, Parmesan.
Dieses Thema wurde am 26. Februar 2020 vollständig aktualisiert. Zuvor gepostete Nutzerkommentare beziehen sich auf die Vorgängeruntersuchung.
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