Glossar: Schadstoff ist nicht gleich Schadstoff
Was für Erwachsene kein gesundheitliches Problem darstellt, kann für einen Säugling bedenklich sein. Maßstab für unsere Einschätzung von Schadstoffgehalten war das Risiko für einen zwei Monate alten, durchschnittlich großen und schweren „Modellsäugling“.
Chlorat und Perchlorat
Chlorat kann aus Desinfektions- und Reinigungsmitteln gebildet werden und so in die Lebensmittelherstellung gelangen. Es hemmt vorübergehend die Jodaufnahme der Schilddrüse – genau wie Perchlorat.
3-MCPD-Ester
Sie bilden sich in raffinierten Fetten und Ölen. Vermeiden lassen sie sich derzeit nicht, aber verringern. Während der Verdauung wird daraus 3-MCPD. Die Substanz gilt als möglicherweise krebserregend, jedoch erst in sehr hohen Dosen, wie Tierversuche gezeigt haben.
Glycidyl-Ester
Auch sie bilden sich während der Fettraffination. Im Magen-Darm-Trakt setzen sie Glycidol frei. Es gilt als wahrscheinlich krebserregend. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa wies kürzlich auf das potenzielle Krebsrisiko durch Glycidyl-Ester in Fertigmilch hin.
Mineralölbestandteile
Das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Efsa halten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (Moah) für möglicherweise krebserregend. Gesättigte Kohlenwasserstoffe (Mosh) können zu Schäden in Leber und Lymphknoten führen. In die Nahrung gelangen beide zum Beispiel über Fette.