Weniger ist mehr: Das gilt besonders für die Hautpflege von Babys. Auch wenn „Startersets“ von Kosmetikfirmen, die auf Entbindungsstationen immer noch gerne verschenkt werden, anderes suggerieren: Die Kleinen brauchen keine Regalmeter voll Cremes, Seifen und Co; nur für wenige Einsatzzwecke sind spezielle Produkte tatsächlich nötig. test.de sagt, was Babys in der ersten Zeit wirklich brauchen – und was nicht.
Pflegelotion nur bei trockener Haut nötig
Wenn die Tage jetzt kürzer und kälter werden, ist eine spezielle Fettcreme zum Schutz der Gesichtshaut vor Wind und niedrigen Temperaturen sinnvoll. Sie wird aufgetragen, wenn es im Kinderwagen oder Tragetuch raus ins Freie geht. Ansonsten benötigen Säuglinge mit intakter Haut nicht zwingend eine Creme für Gesicht und Körper. Haben sie jedoch trockene Haut, leistet eine Pflegelotion oder -milch gute Dienste.
Tipp: Babycremes sollten rückfettend sein, aber keine oder möglichst wenige Farb- und Duftstoffe enthalten. Jeder Zusatz erhöht das Allergierisiko.
Zweimal Baden pro Woche reicht
Bei Babys sind Hornhaut und Säureschutzmantel noch nicht voll ausgebildet. Deshalb geht es vor allem darum, die Barrierefunktion der Babyhaut zu unterstützen. Sauber wird die zarte Babyhaut am besten durch klares Wasser. Da jedes Bad der Haut Fett und Feuchtigkeit entzieht, ist es neuesten Erkenntnissen zufolge absolut ausreichend, die Kleinen nur ein- bis zweimal pro Woche in die Babywanne zu legen. Schaumbäder als Zusatz ins Wasser sollten frischgebackene Eltern in der ersten Zeit eher weglassen, da sie die natürliche Hautbarriere gegen Keime schwächen können. Bei den ganz Kleinen regeneriert sich der Schutzfilm noch nicht so schnell wie bei größeren Kindern.
Tipp: Als Badezusatz kommt auch etwas Babyöl in Frage. Eincremen nach dem Bad ist in Ordnung, aber kein Muss.
Auf Babypuder verzichten
Solange ein Baby Windeln trägt, ist in puncto Hauptpflege gerade die Windelregion im Focus. Eltern sollten beim Wickeln ausgiebig Luft an den Po lassen. Mit Waschlappen, warmem Wasser und bei Bedarf etwas Babyöl lässt er sich gut reinigen. Ist der Popo nicht wund, ist Eincremen nicht nötig. Der Po kann ohne am besten abtrocknen. Auf Babypuder sollten frischgebackene Eltern sicherheitshalber lieber verzichten. Er kann mit dem Urin verklumpen. Vor allem aber kann er zu Hustenanfällen führen, besonders wenn er falsch angewendet wird. Darauf hat das Bundesinstitut für Risikobewertung vor einigen Jahren explizit hingewiesen. Wer auf ihn nicht verzichten will, muss ihn unbedingt außer Reichweite des Kindes aufbewahren und vermeiden, dass die Kleinen beim Auftragen etwas davon einatmen.
Tipp: Ist der Po gerötet, hilft zum Beispiel weiche Zinkpaste. Bleibt er länger wund, sollten Eltern zum Kinderarzt gehen.
Waschlappen statt Feuchttücher
Feuchttücher sind praktisch – Eltern sollten ihren Einsatz aber begrenzen: Denn die enthaltenen Substanzen wie Konservierungsstoffe können Allergien auslösen. Außerdem sind sie korrekterweise im Hausmüll zu entsorgen und verursachen so viel zusätzlichen Abfall. Somit ist und bleibt der Waschlappen mit warmem Wasser Mittel der Wahl; um stets saubere zur Hand zu haben, sollten Eltern zirka 20 Stück vorhalten. Für zu Hause ist das nicht nur die umweltfreundlichere, sondern auch die billigere Variante. In das handwarme Waschwasser können Eltern statt milder Seife auch etwas Pflanzenöl geben. Hartnäckige Schmutzreste, etwa am Po, lassen sich mit Öl oder einer milden Waschlotion lösen.
Tipp: Wer auf Feuchttücher, etwa für unterwegs, nicht verzichten will, sollte darauf achten, dass sie parfümfrei sind.
Vor der Sonne schützen
In Sachen Sonnenschutz gilt: Babys und Kleinkinder im Alter von unter einem Jahr sollten generell am besten gar keiner direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Bis ihre Haut robuster geworden ist, ist pralle Sonne tabu. Doch auch im Schatten ist Schutz notwendig – durch entsprechende Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenschirm und Sonnencreme. Das gilt auch für die Wintersonne, gerade bei Schneespaziergängen mit Kinderwagen.
Tipp: Ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 oder 50 sollten auf jeden Fall zur Grundausstattung gehören. Gute und günstige Lotionen und Sprays zeigt unser Test Sonnencreme.
Neuer Ratgeber für „Neu-Eltern“

Noch mehr rund um Pflegeprodukte fürs Kind, wie frischgebackene Eltern ihr Baby richtig wickeln oder wie sie Ohren und Nase am besten reinigen, erklärt der neue Ratgeber der Stiftung Warentest Babys für Einsteiger - 365 Tipps für erste Jahr (224 Seiten, 16,90 Euro). Darüber hinaus erzählt das Buch, was es sonst noch für Neueinsteiger in Sachen Babys zu wissen gibt – von Tipps zum erfolgreichen Stillen und der richtigen Ernährung über den idealen Kinderwagen bis zur Frage „Impfen oder nicht?“
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