Auto­werk­stätten Freie reparieren schlechter

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Auto­werk­stätten - Freie reparieren schlechter

Auto­werk­stätten pfuschen häufig bei Inspektionen: Nicht einmal jede zweite Werk­statt im Test hat alle präparierten Mängel gefunden. Freie Werk­stätten schnitten schlechter ab als Vertrags­werk­stätten. Stiftung Warentest und ADAC haben geprüft, wie gut Werk­stätten Inspektionen durch­führen und ob die Rechnungen trans­parent und fair sind.

Auto­werk­stätten Testergebnisse für 15 Inspektion in Autowerkstätten 9/2010

Liste der 15 getesteten Produkte
Inspektion in Autowerkstätten 9/2010 - Mercedes (A-Klasse)
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    ATU
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    Meisterhaft
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    Mercedes-Benz
Inspektion in Autowerkstätten 9/2010 - Renault (Mégane)
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    ATU
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    Meisterhaft
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    Renault
Inspektion in Autowerkstätten 9/2010 - Opel (Astra)
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    ATU
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    Meisterhaft
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    Opel
Inspektion in Autowerkstätten 9/2010 - Volkswagen (Golf)
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    ATU
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    Meisterhaft
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    Volkswagen
Inspektion in Autowerkstätten 9/2010 - Toyota (Corolla)
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    ATU
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    Toyota

Inspektionen für fünf Auto­marken

Eine Inspektion in der Auto­werk­statt ähnelt einem Gesund­heitscheck beim Arzt: In beiden Fällen ist der Kunde auf die Fach­kompetenz der Experten angewiesen. Er kann kaum beur­teilen, ob die Inspektion voll­ständig und sach­kundig vonstatten ging, ob alle „Mängel“ behoben wurden, und ob die Rechnung fair ist. Dass bei den Auto­werk­stätten Zweifel angebracht sind, zeigt der Test von 75 Betrieben, den die Stiftung Warentest gemein­sam mit dem ADAC durch­geführt hat. Untersucht wurden jeweils fünf Vertrags­werk­stätten der Auto­marken Mercedes-Benz, Opel, Renault, Toyota und Volks­wagen. Außerdem wollte test wissen, ob die oft deutlich billigeren freien Werk­stätten konkurrenz­fähig sind. Dafür haben die Tester exemplarisch die Werk­statt-Koope­ration Meisterhaft und die Kette ATU ausgewählt.

Fünf präparierte Mängel

Die Testwagen stammten von Auto­besitzern aus ganz Deutsch­land, bei denen tatsäch­lich eine große Inspektion anstand. Alle Fahr­zeuge wurden von Sach­verständigen mit fünf Fehlern präpariert: einer defekten Kenn­zeichen­leuchte, einem zu geringen Kühl­mittel­stand, einem völlig verstellten Scheinwerfer, einem zu nied­rigen Luft­druck im Reserverad beziehungs­weise einem fehlenden Pannenset und einem ausgehängten Auspuff. Nach der Inspektion über­prüften die Experten, ob die Werk­statt die Mängel beseitigt hatte. Die Auto­besitzer haben den gesamten Ablauf der Inspektion von der Termin­ver­einbarung bis zur Über­gabe des fertigen Wagens genau dokumentiert.

Listen werden einfach abge­hakt

Eigentlich hätten alle Werk­stätten bei der Fehler­suche einen Voll­treffer landen müssen. Wenn die Betriebe bei der Inspektion, wie sie unisono behaupten, streng nach den Wartungs­vorschriften der Auto­hersteller vorgegangen wären, hätte es bei der Technik nur Bestnoten geben dürfen. Denn die präparierten „Problem­stellen“ sind in den Listen aufgeführt. Doch offensicht­lich haken viele Techniker sämtliche Käst­chen in den Wartungs­listen einfach ab, egal ob sie die Arbeiten ausführen oder nicht. Im Unterschied zu den Vertrags­werk­stätten und den ATU-Filialen haben in den Meisterhaft-Werk­stätten nur zwei Drittel der Betriebe die Wartungs­liste an den Fahr­zeug­besitzer ausgehändigt.

Mercedes vorn

Am besten – sowohl bei der Technik als auch beim Service – schnitten die Mercedes-Benz-Vertrags­werks­stätten ab. Alle arbeiteten vorbild­lich, das Auto­haus Schäfer in Königs­brunn sogar mit voller Punkt­zahl. Auch die Renault-Werk­stätten haben alle Fehler behoben, und sie bieten einen guten Service. Bei Opel und Volks­wagen gab es jeweils einen Ausrutscher: Eine Opel-Werk­statt über­sah einen Fehler, ein Volks­wagen-Auto­haus zwei Fehler. Toyota bildet das Schluss­licht bei den Vertrags­werk­stätten. Vier Toyota-Betriebe haben jeweils einen Mangel nicht gefunden, und auch beim Service gibt es noch Verbesserungs­möglich­keiten.

Meisterhaft nicht meisterhaft

Deutlich schlechter sah es bei den freien Werk­stätten aus. Nur 8 von 25 ATU-Werk­stätten fanden alle fünf präparierten Mängel. Zuver­lässig und service­orientiert arbeiteten lediglich 4. Noch schlechter das Ergebnis bei den Meisterhaft-Betrieben: Nur 6 Werk­stätten spürten alle Mängel auf. 11 Betriebe über­sahen zwei bis drei Fehler und 3 haben keinen einzigen gefunden. Gerade einmal 2 Meisterhaft-Werk­stätten arbeiteten sehr gewissenhaft und boten einen ordentlichen Service.

Rechnungen oft nicht verständlich

Für eine große Inspektion mussten die Fahr­zeughalter im Test mindestens 150 Euro hinblättern. Es konnten aber auch, je nach Modell und Werk­statt, mehrere hundert Euro sein. Aber nicht jede Rechnung informiert den Kunden verständlich und detailliert darüber, wie es zu diesen Summen kommt. Häufig erscheinen völlig undurch­sichtige Positionen oder es tauchen Posten auf, die weder vom Hersteller vorgeschrieben sind noch vom Kunden bestellt wurden.

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Caroline1 am 23.05.2021 um 00:50 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

Gelöschter Nutzer am 24.04.2013 um 07:51 Uhr
Pitstop-Bauernfänger

Pitstop bietet die Inspektion für 59,- Euro an. Anfang des Jahres gab es eine Aktion beim Gutscheinanbieter Groupon. Der "Deal" war, man erwirbt für 29,- Euro einen Gutschein für diese Inspektion und spart
30,- Euro, dachte ich. Das war jedoch weit gefehlt. Bei einem 8 Jahre alten Auto fällt dann auch der Austausch von Verschleißteilen, Ölwechsel, Wartungen usw. an. Preise wurden genannt und auch abgesegnet. Bei der Rechnungsstellung erschienen allerdings dann wieder die 59,- Euro Pauschale für die Inspektion. Die waren aber doch über den Groupongutschein mit 29,- Euro schon bezahlt. Darauf erklärte man mir, das müsse so sein. Der Rabatt wird bei den Reparaturen auf die Einzelpreise als Nachlass gewährt. Das ist für mich Betrug, zumal darauf in keinster Weise hingewiesen wird. In mehreren e-mails mit einem Sachbearbeiter bei pitstop, räumte man ein, dass es auch zu Schwierigkeiten mit anderen Kunden gekommen ist, zeigte sich aber uneinsichtig und nicht kulant. "Nie wieder pitstop"!