Viel Sparen können ältere Kunden, wenn sie den Wagen auf einen jüngeren Fahrer versichern, zum Beispiel den Ehe- oder Lebenspartner. Unser 70-jähriger Modellkunde müsste bei der Direct Line 449 Euro Jahrespreis zahlen. Würde aber seine 62-jährige Frau den Wagen versichern, wären es 373 Euro. Die Tabelle zeigt das Sparpotenzial bei den fünf Tarifen aus unserer Stichprobe – alle sind für Senioren eher günstig. Links ist der gemeinsame Pkw auf den 70-jährigen Partner versichert, rechts auf den 62-jährigen.
Voraussetzung für die Umstellung: Der jüngere Partner muss das Auto bisher auch genutzt haben. Das Geschlecht spielt keine Rolle. Das Paar braucht nicht einmal das Auto auf den jüngeren Partner umzumelden, wie im Beispiel. Bei einigen Tarifen ist die Ersparnis identisch, wenn der Jüngere die Versicherung abschließt und der Ältere im Kfz-Brief als Halter eingetragen bleibt.
Kasko. Viele Kunden haben schon seit Jahren eine Vollkasko. Inzwischen kann aber die Teilkasko reichen. Allerdings zahlt die Teilkasko nicht bei selbstverschuldeten Unfällen. Und: In günstigen Schadenfreiheitsklassen ist die Vollkasko oft kaum teurer.
Fahrerkreis. Günstiger ist es, wenn nur wenige Fahrer das Auto nutzen. Außerdem sollte man nicht pauschal „weitere Fahrer“ ankreuzen, sondern die Mitfahrer konkret mit ihrem Alter nennen.
Kilometer. Viele Ältere fahren weniger als früher. Die geringere Kilometerzahl sollten sie der Versicherung mitteilen.
Training. Einige Versicherer geben Rabatt, wenn der Kunde an einem Fahrsicherheitstraining teilgenommen hat.
Zahlungstermin. Wer die Rechnung einmal jährlich zahlt statt vierteljährlich, spart etwa 5 bis 10 Prozent.
Werkstatt. Rund 10 bis 20 Prozent Ersparnis bringen Tarife mit Werkstattbindung. Dann darf der Kunde Kaskoschäden nur in einem Betrieb reparieren lassen, den der Versicherer vorschlägt. Viele Gesellschaften haben ein dichtes Netz davon, meist freie Werkstätten.
Telematik. Zukunftsmusik ist bei den meisten Unternehmen noch Telematik. Dabei bekommt der Kunde eine kleine Box, die eingebaut oder in den Zigarettenanzünder gesteckt wird. Sie zeichnet das Fahrverhalten auf: Vollbremsungen, Überschreiten des Tempolimits, Nachtfahrten, schnelle Kurvenfahrten und vieles andere. Daraus kann der Versicherer das Risikoprofil des Kunden präzise einschätzen und den Preis passgenau kalkulieren. Bisher bieten das nur VHV und AdmiralDirekt – Axa und Signal-Iduna nur für junge Fahrer. Andere geben an, noch im Planungsstadium zu stecken, etwa Allianz, Direct Line, Huk-Coburg, Itzehoer.
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- Wer eine Autoversicherung abschließt, muss sagen, wie viele Kilometer pro Jahr sie oder er fährt und ob auch ein Partner das Auto nutzt. Die Angaben sollten stimmen.
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- Wenn Marder oder Reh Schäden anrichten, helfen Versicherungen nur selten. Die Experten der Stiftung Warentest sagen, wann sich ein Blick in den Vertrag dennoch lohnt.
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- Vollkasko, Teilkasko, Kfz-Haftpflicht: Der Kfz-Versicherungsvergleich der Stiftung Warentest zeigt die günstigsten Angebote. Tarife vergleichen, wechseln, Geld sparen.
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Auch wenn es rechtlich nicht relevant ist, Diskriminierung ist es trotzdem !!
Hier wird laut Statistik geurteilt, auch wenn das zu fehlerhaften Ergebnissen fürt.
Mit dem gleichen Argument müsste man auch Politiker wegen Starrsinn aus dem Verkehr ziehen.
Und wer 40 oder 50 Jahre unfallfrei gefahren ist, bekommt zwar ein Schmuckschreiben und dann gleich die Rechnung dazu anstelle eines Rabattes. Es gibt natürlich auch die anderen Fälle, wo es nicht so gut gegangen ist--leider. Gut ist, dass wenigstens der verdiente SF-Rabatt erhalten bleibt
Ich bin 72 Jahre und für die Provinzial-Versicherung eine Milchkuh.
In den letzten Jahren hat meine o.g. Versicherung pro Jahr die Prämie um
jeweils 12 % erhöht.
Seit 30 Jahren fahre ich unfallfrei.
Seit Renteneintritt liegt meine Jahresfahrleistung bei ca. 6000 Km
Ich habe Dank Ihrer Recherchen ein neues Angebot eingeholt und werde mitsamt Partner wechseln.
Viele Versicherte scheuen den bürokratischen Aufwand, so dass sie sich deshalb nicht zu einer Umstellung bzw. einem Wechsel entschließen. Allerdings glaube ich, je mehr dass tun, je besser für alle. Möglicherweise schaffen es damit die Versicherten die Anbieter zum Nachdenken über Risikokunden und Tarife zu bewegen.
Ich finde unterschiedlich Beiträge unsinnig, gleichgültig ob es sich um ein Fahreinsteiger oder um einen älteren Autofahrer handelt. eigentlich müssten alle Autofahrer in bestimmten Abständen auf ihre körperlichen und ihre geistige Leistungsfähigkeit getestet werden. Und danach müssten sich dann die Beiträge berechnen: also beispielsweise: laut Test sehr gut geeignet: geringer Beitrag; laut Test gut geeignet höherer Beitrag; laut Test weniger geeignet: wesentlich höhere Beitrag. Leider scheuen sich unsere lieben Politiker diesen Weg zu gehen, da sie dann mit Gegenwind rechnen müssten. Außerdem: wenn durch Tests alle Geisterfahrer aus dem Verkehr gezogen würden, und ich würde meinen, davon sind viele unterwegs, dann müsste sich die Politik auch um eine Verbesserung des Nahverkehrs kümmern. Und vor diesen Kosten möchte man sich natürlich drücken!
Kommentar vom Autor gelöscht.