Das neue Typklassenverzeichnis ist da. In der Haftpflicht wird etwa jedes dritte Auto umgestuft, meist um lediglich eine Klasse. Doch vor allem für Pkw-Modelle, die bei Dieben besonders beliebt sind, wird die nächste Jahresrechnung deutlich teurer.
26 000 verschiedene Pkw-Modelle unterwegs
Was eine Autoversicherung kostet, hängt entscheidend vom jeweiligen Modell ab: Einige Pkw-Typen sind besonders häufig in Unfälle verwickelt, andere Modelle sind besonders teuer zu reparieren. Die Versicherer schauen bei den rund 26 000 verschiedenen Pkw-Modellen, die auf den Straßen unterwegs sind, nach den Schäden und den dadurch verursachten Reparaturkosten der vergangenen drei Jahre. Danach teilen sie die Wagen in verschiedene Typklassen ein. In der Kfz-Haftpflichtversicherung sind es 16 Typklassen von 10 bis 25.
Andere Typklassen in der Kasko
In der Kaskoversicherung gibt es andere Einstufungen: In der Teilkasko sind es 24 Typklassen von 10 bis 33 und in der Vollkasko 25 Typklassen von 10 bis 34. Ein Pkw kann daher in der Haftpflicht ganz anders eingestuft sein als in der Teil- oder Vollkasko. Das liegt unter anderem daran, dass zum Beispiel in der Teilkasko Schäden abgedeckt sind, auf die sich die Fahrweise des Autohalters kaum auswirkt – wie etwa Schäden durch Hagel, Überschwemmung oder Diebstahl.
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30 Prozent werden umgestuft
Je niedriger die Typklasse, desto günstiger fällt der Versicherungsbeitrag des Kunden aus. Jedes Jahr im Herbst gibt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Typklassen bekannt. Die meisten Versicherungen folgen der GDV-Einstufung. Das Typklassenverzeichnis fürs nächste Jahr ist soeben erschienen. In der Haftpflichtversicherung bleiben die Typklassen für die überwiegende Mehrheit der Autofahrer im kommenden Jahr unverändert. Nur 30 Prozent der Modelle werden umgestuft. In der Voll- und Teilkaskoversicherung sind es jeweils rund 45 Prozent. Beispiele:
- Hochgestuft um fünf Stufen in Teilkaskoklasse 33 wurde der Range Rover Sport 3.0 TD, 215 kW.
- Hochgestuft um vier Stufen in Teilkaskoklasse 30 wurde der Lexus RX450 Hybrid, 183 kW.
- Hochgestuft um drei Stufen in Haftpflichtklasse 18 wurde der Mercedes-Benz 204 (C 180), 115 kW.
- Zurückgestuft um drei Stufen in Teilkaskoklasse 17 wurde der Suzuki GF Alto 1.0, 50 kW.
Autofahrer, die wissen möchten, ob ihr Auto umgestuft wurde, können das auf ihrer nächsten Jahresrechnung sehen. Dort muss die jeweilige Einstufung angegeben werden. Die meisten Versicherer verschicken die Rechnungen fürs nächste Jahr im Oktober und November. Wer es schon jetzt wissen möchte, kann im Internet nachsehen unter www.gdv-dl.de/typklassenverzeichnis.html.
Wichtig beim Autokauf
Ein Blick ins Typklassenverzeichnis empfiehlt sich vor allem für Autokäufer. Bei einigen Modellen ist es für nichtsahnende Käufer mitunter überraschend, dass sie deutlich höher klassifiziert sind als ähnliche Pkw mit einer anderen Motorisierung. Häufig sind die Dieselvarianten teurer als die Benziner. Es kann sich lohnen, lieber etwas mehr Geld zu bezahlen für ein teureres Auto, das aber in einer günstigeren Typklasse ist. Den höheren Kaufpreis holt man über die niedrigeren Versicherungsbeiträge wieder herein.
Motorleistung spielt keine Rolle
Auf die PS-Zahl hingegen kommt es nicht an. Schnelle Sportwagen mit kräftigen Motoren liegen nicht automatisch in einer teuren Typklasse. Im Gegenteil: Oft werden gerade diese Autos eher selten aus der Garage geholt und wenn, dann häufig von einem älteren Besitzer, der sein Traumauto besonders vorsichtig bewegt. Dagegen sind gerade einige angejahrte Gebrauchtwagen mit schwacher Motorisierung in besonders teuren Typklassen. Diese Modelle sind nämlich für kleines Geld zu kaufen und werden daher von jungen Fahranfängern bevorzugt – und die wiederum verursachen besonders häufig Verkehrsunfälle.
Beispiel: Ein Porsche 911 Turbo mit 480 PS hat in der Haftpflicht die Typklasse 15. Dagegen ist ein VW Golf IV 1.9 TDI mit 90 PS, Baujahr 1999, in der teureren Typklasse 18
Diebstähle verteuern Versicherung
Anders sieht das in der Kasko aus. Der gleiche Porsche ist in Teil- und Vollkasko in Klasse 31 eingestuft. Der VW Golf hingegen nur in den Klassen 17 und 11. Das liegt daran, dass der Porsche bei Diebesbanden besonders beliebt ist. Und wenn es mal kracht, sind Reparaturen an einem teuren Porsche um ein Vielfaches teurer als an einem alten Golf.
Kündigen lohnt sich meistens
Wenn ein Pkw höher eingestuft wurde, führt das zu einer Beitragserhöhung. Dann hat der Kunde ein außerordentliches Kündigungsrecht. In der Regel können sie aber auch ihr ordentliches Kündigungsrecht nutzen. Die meisten Kfz-Versicherungen enden am 31. Dezember des Jahres. Die Kündigung muss dann bis 30. November beim Versicherer sein. Doch es gibt auch Verträge, die unterjährig enden, meist punktgenau ein Jahr nach Vertragsabschluss. Dann gilt eine Kündigungsfrist von einem Monat ab Erhalt der Mitteilung über die Beitragserhöhung.
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