Wenn das Auto liegenbleibt, helfen nicht nur die „gelben Engel“ des ADAC. Einen Schutzbrief gibt es auch bei den meisten Autoversicherern und dann oft günstiger. Die Stiftung Warentest hat 85 Schutzbriefe unter die Lupe genommen, die mindestens europaweit gelten: 77 Angebote von Versicherern und acht von Autoclubs. Das günstigste Angebot war für 5 Euro im Jahr zu haben, das teuerste kostete 134 Euro per annum.
40 Millionen Deutsche haben einen Autoschutzbrief
Streikt das Auto, ist es immer der falsche Moment. Dann gleich Hilfe zu bekommen, macht den Schutzbrief in den Augen der meisten Autofahrer unverzichtbar. Rund 40 Millionen Menschen haben diese Police. Sie liefert vor allem Komfort. Irgendwo an einer Landstraße in einer regnerischen Nacht liegenzubleiben, kann extrem unangenehm sein. Der Schutzbriefkunde muss nicht am Handy Werkstätten oder Abschleppfirmen suchen. Er wählt einfach den Notruf seines Anbieters. Das hilft vor allem im Ausland, wenn man die Sprache nicht kann.
Marktführer ist nach wie vor der ADAC
Die finanziellen Vorteile sind hingegen überschaubar. Pannenhilfe kostet oft unter 120 Euro, so der Verband der Bergungs- und Abschleppunternehmen. Fürs Abschleppen liegen die Stundensätze oft unter 180 Euro. Sich dagegen zu versichern, ist vor allem bequem. Das lassen sich die meisten Autofahrer gern etwas kosten. Marktführer ADAC hat 18,9 Millionen Mitglieder, 12,7 Millionen davon haben die „Plus-Mitgliedschaft“ – und damit den Schutzbrief, der ihnen auch außerhalb Deutschlands hilft. Die anderen erhalten nur Pannen- und Unfallhilfe im Inland.
Schutzbrief beim Versicherer in der Regel günstiger
Noch mehr Kunden als die Automobilclubs haben die Versicherer mit insgesamt 26,8 Millionen Verträgen. Ins Auge springt der große Preisunterschied. Wer bereits eine Auto-Police beim selben Versicherer abgeschlossen hat, kann den Schutzbrief dort viel günstiger bekommen als bei einem Autoclub. Bei einigen Versicherern muss der Kunde nur eine Kfz-Haftpflicht haben. Andere bieten den Schutzbrief nur mit einer Teil- oder Vollkasko an. Wenn Kunden bei ihnen keine Autoversicherung haben, sind die Versicherungsangebote deutlich teurer.
Gelbe Engel vs. silberne Flotte
Trotz Imagekrise hat der ADAC nach wie vor einen Ruf wie Donnerhall. Dass im Notfall auf den Club Verlass ist, dieses Ansehen verdankt er vor allem seinen Pannenhelfern: 1 830 eigene gelb lackierte Straßenwacht-Autos und 5 000 Straßendienst-Wagen von Fremdfirmen, die mit dem Club kooperieren. Doch auch die Versicherer haben inzwischen ihre eigene Flotte. Die „Assistance Partner“ verfügt über 1 900 silbern lackierte Fahrzeuge. Auf die „silberne Flotte“ greifen zahlreiche Versicherer zurück, etwa der Roland-Schutzbrief, aber auch Autoclubs wie der VCD oder der BAVC.
Das bietet der Test
Wenn Sie den Test freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den ausführlichen Testbericht und die Tabelle – aufgeschlüsselt nach Verträgen, die einzeln erhältlich sind und solchen, die nur mit einer Kfz-Versicherung abschließbar sind und. Die Finanztest-Tabelle zeigt, welche wichtigen Leistungen bei einer Autopanne mit dem jeweiligen Schutzbrief abgedeckt sind, und bis zu welchen Höchstsummen geleistet wird. Ob Abschleppen, Mietwagen, Krankentransport, Kinderrückholung oder Hotelkosten – der Testbericht geht auf alle wichtigen Stichworte im Zusammenhang mit dem Thema Autoschutzbrief ein.