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Testergebnisse für 415 AutokindersitzeHinweis: Für die Tests ab Mai 2021 wurde die Schadstoffanalyse angepasst. Die Bezugsstoffe, welche sich im Kontaktbereich des Kindes befinden, werden nun nicht mehr auf Isothiazolinone, bromierte Flammschutzmittel und Farbstoffe untersucht. Dafür werden sie nun zusätzlich auf kurzkettige Chlorparaffine geprüft.
Autokindersitze – die Prüfungen im Detail
Die Stiftung Warentest testet Autokindersitze gemeinsam mit dem ADAC, dem österreichischen ÖAMTC und dem TCS aus der Schweiz sowie Verbraucherorganisationen aus Belgien, China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden, Slowenien, Spanien, Thailand, Tschechien, Ungarn. Bei ähnlichen Produkten prüften wir die abweichenden Eigenschaften separat.
Gewichtung
Die Stiftung Warentest berechnet das test-Qualitätsurteil aus den Gruppenurteilen Unfallsicherheit, Handhabung und Ergonomie. Jedes Gruppenurteil geht mit einem festen Anteil ins Qualitätsurteil ein. Ausnahme: Das Gruppenurteil für Schadstoffe geht nicht direkt ins Qualitätsurteil ein. Nur wenn die Tester Schadstoffe in kritischer Menge finden, werten sie das Qualitätsurteil ab. Die Gruppenurteile selbst entstehen aus einer Vielzahl von Einzelwertungen, auch Einzelurteile genannt.
Die Gruppenurteile für Autokindersitze sind wie folgt gewichtet:
- Unfallsicherheit 50 %
- Handhabung 40 %
- Ergonomie 10 %
- Schadstoffe 0 %
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Test-Tabelle mit einem Sternchen gekennzeichnet.
- Ist die Unfallsicherheit, die Handhabung oder die Note für Schadstoffe mangelhaft kann das test-Qualitätsurteil nicht besser sein.
- Ab befriedigend (2,6) im Urteil Unfallsicherheit oder Handhabung werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Ab ausreichend (3,6) im Urteil Schadstoffe werten wir das test-Qualitätsurteil ab.
- Sind Frontal- oder Seitenaufprall mangelhaft, kann die Unfallsicherheit nicht besser sein.
- Ab befriedigend im Urteil Frontal- oder Seitenaufprall oder Sicherheit der Sitzkonstruktion führt das zu einer Abwertung der Unfallsicherheit.
- Ist der Schutz vor Fehlbedienung mangelhaft, kann die Handhabung nicht besser sein.
- Ab befriedigend im Urteil Schutz vor Fehlbedienung, Einbauen oder Anschnallen, führt das zu einer Abwertung der Handhabung.
- Das Urteil für Schadstoffe kann nicht besser sein als das schlechteste Einzelurteil für einen der untersuchten Schadstoffe.
Sind die Urteile gleich oder nur geringfügig schlechter als diese Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt.
Unfallsicherheit 50 %
Das Urteil berechnet die Stiftung Warentest aus den Crashtest-Ergebnissen aller Befestigungsarten. Lässt sich ein Sitz vorwärts- und rückwärtsgerichtet montieren, muss er beide Crashtests absolvieren. In das Qualitätsurteil geht jeweils die schlechteste Note aller Montagearten ein.
Die Prüfungen werden durchgeführt in Anlehnung an die Normen UN ECE R 44 und R 129.
Unter anderem wird die Vorverlagerung und Belastung des Kopfes bewertet, die Belastung der Brust und das Bauchverletzungsrisiko. Es wird mit unterschiedlich großen Dummys geprüft.
Im Vergleich zu den Tests bis 2019 wurden die Dummys für die Gewichtsklasse I und II (9 bis 25 kg) bzw. bei i-Size-Sitzen für Kinder von ca. 87 bis 105 cm mit neuen Sensoren (Bauch) ausgestattet.
Ebenfalls für die Gewichtsklasse I und II bzw. bei i-Size-Sitzen für Kinder von ca. 87 bis 125 cm wurden die Dummys um einen Hüftschild erweitert. Hierdurch wird verhindert, dass der Gurt in den für Dummys typischen Spalt zwischen Bauch und Oberschenkel rutscht. Dem Dummy für die Gewichtsklasse III (22 bis 36 kg) bzw. bei i-Size-Sitzen für Kinder über 125 cm wurde ein weiterentwickeltes Schulterteil eingesetzt.
Aufprallversuche mit einem an den Testvorgaben des Automobil-Bewertungsprogramms Euro-NCAP orientierten Schlitten erfolgten mit einer VW-Polo-Rohkarosse.
Frontaufprall: Die Testkarosse mit dem Kindersitz wird beim Frontaufprall auf 64 km/h beschleunigt. Dann prallt sie auf das Hindernis. Hochgeschwindigkeitskameras halten jede Bewegung fest. Diese Videosequenzen werden genau ausgewertet, falls es zu schlechten Testergebnissen kommt. Die extreme Zeitlupe lässt keinen Moment während des Aufpralls aus.
Seitenaufprall: Der Kindersitz wird auf einer Testbank befestigt, die quer auf dem Prüfschlitten montiert ist. Aufprall des Sitzes bei etwa 25 Kilometern pro Stunde gegen eine feststehende Tür. Das entspricht im realen Verkehrsgeschehen einem Aufprall, bei dem ein Auto mit 50 Kilometern pro Stunde in die Seite eines stehenden Wagens fährt. Abweichend von ECE-R 129: Die Tür ist nur mit 20 Millimeter Styrodur verkleidet und der Aufprallwinkel beträgt 80 Grad statt 90 Grad.
Sicherheit der Sitzkonstruktion: Drei Experten beurteilten den Gurtverlauf und die Standfestigkeit des Kindersitzes auf dem Fahrzeugsitz.
Handhabung 40 %
Das Urteil Handhabung beinhaltet folgende Einzelprüfungen:
Schutz vor Fehlbedienung: Drei Experten und vier Testpersonen prüfen die Sitze im Praxistest. Falsch montierte Systeme stellen den Unfallschutz infrage. Die Experten bewerten das konzeptionelle Fehlbedienungsrisiko – auch mit Blick darauf, dass die Kindersitze manchmal von Personen bedient werden, die mit dem System nicht vertraut sind.
Einbauen, Anschnallen, Sitzumbau und Größenanpassung: Beurteilung durch drei Experten. Für die Bewertung des Sitzein- und -ausbaus kommen aktuelle Fahrzeugmodelle zum Einsatz.
Gebrauchsanleitung: Ein Experte beurteilt die Anleitung nach einer Checkliste.
Reinigung und Verarbeitung: Zwei Experten beurteilen das Abnehmen und die Waschbarkeit des Bezugs sowie die Verarbeitung des Sitzes.
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Testergebnisse für 415 AutokindersitzeErgonomie 10 %
Drei Experten beurteilten mit Kindern und Dummys in Prüffahrzeugen den Platzbedarf im Fahrzeug, den Platz für das Kind, den Komfort für das Kind (Beinauflage, Polsterung und Sichtverhältnisse für das Kind) und die Sitzposition (Winkel der Sitzlehne und Platzangebot für die Beine). Die genutzten Testwagen: Ford Fiesta, VW T-Cross, Citroen Berlingo.
Schadstoffe 0 %
Materialien im Kontaktbereich des Kindes wurden auf folgende Schadstoffe getestet: PAK in Anlehnung an die Spezifikation AfPS GS2019:01 PAK des Ausschusses für Produktsicherheit. Phthalate (Weichmacher) und kurzkettige Chlorparaffine nach Extraktion mit GC-MS.
Test auf Formaldehyd in Anlehnung an EN 71–9. Test auf in EN 71–9 gelistete Flammschutzmittel (Organophosphor-Verbindungen) und auf Organozinn- und phenolische Verbindungen in Anlehnung an Ökotex-Standard 100. Die Schadstoffgehalte werden teilweise auf den Ergebnissen von Mischproben bewertet.
Preise
Der Produktfinder Autokindersitze zeigt Ladenpreise. Die Stiftung Warentest erhebt die Preise mittels Anbieterbefragung. Der Stand des Preises wird für jedes Produkt angezeigt.
Frühere Prüfprogramme
Die Prüfungen aus früheren Jahre weichen in einzelnen Punkten vom aktuellen Testverfahren ab. Die Testergebnisse lassen sich deswegen nicht 1:1 vergleichen.
Autokindersitz-Test 2015 bis 2019
Autokindersitz-Test 2011 bis 2014
Autokindersitz-Test für die Jahre bis 2010.
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@Kanzler13: Den angefragten Kindersitz haben wir bis jetzt nicht getestet, damit können wir Ihnen hier eine untersuchungsgestützte Empfehlung geben. Ihre Nachfrage nehmen wir gerne als Testwunsch auf.
Ich vermisse einen test zu diesem doch recht besonderen Sitz, der die Lösung unseres Probleme wäre, das sicherlich auch viele andere Eltern haben:
Unser Sohn ist mit 18kg jetzt an der Gewichtsgrenze des Reborders angelangt, aber für sämtliche Sitze der Gruppe 3 noch zu klein (ab 100cm) mit 95cm schneidet der Autogurt am Hals ein.
Bei allen getesteten Sitzen die wir probiert haben aus der Klasse 2/3 haben sowohl die Fangkörper als auch die 5 punkt Gurte ebenfalls eine Gewichtsgrenze von 15-18kg.
Der Bold R ist in sofern hervorzuheben weil er einen 5 punkt Gurt hat, der bis 25kg zugelassen ist und zusätzlich besonders gut gesichert wird mit isofix, Autogurt und TopTether.
Das wäre die Lösung für das Problem! Nun bin ich aber verunsichert, dass weder ADAC noch ihr den Sitz getestet habt, obwohl er endlich mal eine Lücke an Kreterien füllt.
Steht das noch an?
Vielen Dank für eine Rückmeldung
@hugo75: Den Cybex Solution T i-Fix haben wir nicht untersucht, sodass wir keine bewertenden Aussagen dazu machen können. Ebenso wenig können wir etwas zu einer Baugleichheit mit einem anderen Modell sagen.
Hallo. Gibt es zufällig auch schon eine Einschätzung zum neuen Cybex Solution T i-Fix? Oder ist dieser sogar baugleich zu einem anderen Modell?
@undnocheinnutzername: Wir haben uns mit Ihrer Nachfrage zum sicheren Transport von 3 Kindern intern ausführlich befasst.
Wie gesagt, den Seitenaufpralltest mit drei Passagieren auf den Rücksitzen, haben wir noch nicht untersucht.
Und auch bei Untersuchungen unserer europäischen Partner sitzen keine drei Kinderdummies nebeneinander, sondern nur zwei. Ein Dummy sitzt mit Sitzerhöhung ohne Rückenlehne an der einen und der andere mit einem Kindersitz mit Rückenlehne auf der anderen Türseite, die Mitte bleibt frei.
Die Seitenwangen der Sitzerhöhungen mit Rückenlehne sind jedoch sehr nachgiebig, deshalb ist die Verletzungsgefahr beim Aufprall des Kopfes an die Seitenwange eines danebensitzenden Kindes als nicht besonders hoch einzuschätzen. Die Wirkung eines solchen Aufpralls ist höchst wahrscheinlich sehr viel geringer als bei drei nebeneinandersitzenden Personen ohne Kindersitze mit Rückenlehnen, die dann mit den Köpfen aneinanderprallen.
Unser Tipp: Für den Fall von undnocheinnutzername wären Sitze - für die Kinder, die noch einen benötigen - mit Rückenlehne, aber ohne zusätzliche Seitenprotektoren zu empfehlen. Dies spart Platz und macht den möglichen Aufprall des Kopfes eines danebensitzenden Kindes weniger fest. Auch für diese Sitze gibt es in unserem Produktfinder eine größere Auswahl von Modellen mit einer guten Bewertung.