Auto­kinder­sitze im Test

So finden Sie den passenden Kinder­sitz

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Auto­kinder­sitze im Test - Gute Sitze schon ab 40 Euro

Dummy-Familie vor ihrem Einsatz. Die Stiftung Warentest untersucht die Größen­anpassung der Kinder­sitze mit verschiedenen Puppen. Wenn es um die Hand­habung geht, ergänzen Live­tests mit Kindern die Unter­suchungen. © HUGER

Kinder­sitze sind nach Körpergröße, aber auch nach Gewicht zugelassen. Mit unseren Filtern für Baby, Kleinkind und Kind finden Sie leicht den passenden Sitz für Ihr Kind.

Auto­kinder­sitze im Test Testergebnisse für 408 Auto­kinder­sitze

Gegen das Durch­einander

Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie schwer Ihr Kind gerade ist? Die Körpergröße kennen Sie vielleicht. Aber was, wenn der Sitz, den Ihr Kind und Sie zum Favoriten erkoren haben, nach Gewicht zugelassen ist? Das kann passieren, da es unterschiedliche Normen für Auto­kinder­sitze gibt. Eine unterteilt Sitze nach Körpergrößen, eine andere nach Gewicht.

Die drei Auto­kinder­sitz-Gruppen der Stiftung Warentest

Um Ihnen Orientierung im Normwirr­warr zu bieten, hat die Stiftung Warentest Gewicht und Größe zu drei Gruppen zusammengefasst. Danach können Sie die Ergeb­nisse in unserer Testdatenbank Autokindersitze filtern:

  • Babys. Körpergröße bis 87 Zenti­meter; Gewicht bis 13 Kilogramm. Wählen Sie einen rück­wärts gerichteten Reboarder-Kindersitz, Ihr Kind fährt darin sicherer. Die Babyschale ist zu klein, wenn der Kopf Ihres Kindes über den oberen Schalenrand ragt. In unserer Test­daten­bank finden Sie Autokindersitze für Babys.
  • Klein­kinder. Körpergröße 60 bis 105 Zenti­meter; Gewicht 9 bis 18 Kilogramm. In unserer Test­daten­bank finden Sie Autokindersitze für Kleinkinder.
  • Kinder. Körpergröße 100 bis 150 Zenti­meter; Gewicht 15 bis 36 Kilogramm. Kinder ab einer Größe von 1,50 Meter brauchen keinen Kinder­sitz mehr. Kinder, die kleiner sind, sollten im Auto­kinder­sitz sitzen – auch wenn sie mehr als 36 Kilogramm wiegen. In unserer Test­daten­bank finden Sie Autokindersitze für größere Kinder.

Die Über­sicht in einer Grafik

Unsere Grafik erfasst Kinder nach Größe und Gewicht und ordnet sie statistischen Durch­schnitts­werten entsprechend den drei Alters­gruppen Baby, Kleinkind und Kind zu. Die Grafik zeigt, wo der passende Sitz zu finden ist.

Auto­kinder­sitze im Test - Gute Sitze schon ab 40 Euro

Unsere Gruppen basieren auf statistischen Durch­schnitts­werten. © Stiftung Warentest

Doch aufgepasst: Die angegebenen Werte sind Mittel­werte. Sie helfen lediglich, eine passende Vorauswahl zu treffen. Nehmen Sie Ihr Kind unbe­dingt zum Kauf mit und lassen es probesitzen. Kinder sind bei gleichem Alter nun mal sehr verschieden groß und breit.

Nach der Größe des Kindes wählen (i-Size)

Nach der Norm R129 (i-Size) zugelassene Auto­kinder­sitze sind nach der Größe des Kindes sortiert. Fest­gelegte Spannen gibt es jedoch nicht, weshalb Eltern in Geschäften beispiels­weise Sitze für Babys von 40 bis 75 Zenti­meter Körpergröße finden, ebenso wie Babysitze, die laut Anbieter bis 87 Zenti­meter Körpergröße passen.

Die Einteilung der Stiftung Warentest orientiert sich an den maximalen Spannen. Sie reichen für Babys bis 87 Zenti­meter, für Kleinkinder von 60 bis 105 Zenti­meter und für größere Kinder von 100 bis 150 Zenti­meter.

i-Size-Sitze: Oft teurer, oft auch besser

Die Sitze nach der neuen Norm i-Size sind meist teurer als die nach Kinder­gewicht klassifizierten. Allerdings schneiden sie im Schnitt bei unseren Tests im wichtigen Prüf­punkt Unfall­sicherheit oft besser ab. Auch für den Schutz beim Seiten­aufprall macht die i-Size-Norm R129 Vorschriften.

Isofix-Befestigung ursprüng­lich Stan­dard für i-Size

Ursprüng­lich durften i-Size-Sitze nur mit dem Einrast­system Isofix befestigt werden. Heute sind viele Autos mit Isofix-Anker für das praktische Einklick­system ausgerüstet. In unserer Daten­bank finden Sie Test­ergeb­nisse für etliche Autokindersitze mit Isofix. Das Isofix-System ist heute kein Muss mehr, um die i-Size-Norm zu erfüllen: Es gibt mitt­lerweile auch i-Size-Sitze, die sich mit dem Auto­gurt befestigen lassen – etwa für Oldtimer.

 Sie können auch andere mit Sehr gut und Gut bewertete Sitze aus unserer Testdatenbank Autokindersitze bedenkenlos verwenden. Allerdings kann es passieren, dass der Sitz mit Gurten zu locker mit dem Auto verbunden ist.

Wir haben für Sie zusammengefasst, worauf Sie beim Montieren und Anschnallen achten sollten, damit Ihr Kind sicher mitfährt.

Nach dem Gewicht des Kindes wählen (R44)

Die alte Norm zur Zulassung von Kinder­sitzen, R44, basiert auf dem Gewicht des Kindes. Achten Sie darauf, dass der Sitz die Prüf­nummer 03 oder 04 aufweist. Der orangefarbene Aufkleber garan­tiert, dass der Sitz nach der neuesten Norm getestet und zugelassen ist. Auto­kinder­sitze der älteren Norm 44 01 oder 02 sind seit einigen Jahren verboten.

Ist diese Bedingung erfüllt, spricht allerdings nichts gegen Sitze, die nach Gewicht zugelassen sind. Sie sind mitunter preis­werter als nach der neuen Norm zugelassene Modelle. In unseren Autokindersitz-Tests haben wir eine ganze Reihe gute oder sogar sehr gute Kinder­sitze gefunden, die nach der alten Norm R44 klassifiziert sind.

Über­sicht: Die Gewichts­klassen nach R44

Bei Kinder­sitzen, die nach Gewicht sortiert sind, können sich Eltern an fixen Gewichts­klassen orientieren.

Für Kinder nach ...

Gewicht (etwa)

Größe (etwa)

Alter (etwa)

Nicht mitwachsende Sitze

Gruppe 0

Bis 10 kg

Bis 75 cm

Geburt bis 1 Jahr

Gruppe I

9 bis 18 kg

75 cm bis 100 cm

1 bis 4 Jahre

Gruppe II

15 bis 25 kg1

Bis 125 cm

3,5 bis 7 Jahre

Gruppe III

25 bis 36 kg 2

Bis 150 cm

7 bis 12 Jahre

Mitwachsende Sitze

Gruppe 0+

Bis 13 kg

Bis 90 cm

Geburt bis 15 Monate

Gruppe 0+/I

Bis 18 kg

Bis 100 cm

Geburt bis 4 Jahre

Gruppe I/II

9 bis 25 kg

72 bis 125 cm

1 Jahr bis 7 Jahre

Gruppe I/II/III

9 bis 36 kg

75 bis 150 cm

1 bis 12 Jahre

Gruppe II/III

15 bis 36 kg

95 bis 150 cm

3,5 bis 12 Jahre

Größe, Alter und Gewicht. Die Norm­gruppe legt nur das Gewicht fest. Alter und Größe sind Richt­werte. Kinder wachsen unterschiedlich schnell und sie sind im selben Alter auch unterschiedlich schwer.

Wichtig ist, dass der Kinder­sitz zu Ihrem Kind passt (nicht zur Norm).

1
Reine Gruppe-II-Sitze sind selten. Alternative: mitwachsende Sitze der Gruppe I/II oder II/III.
2
Reine Gruppe-III-Sitze sind Sitzerhöher ohne Rückenlehne. Sitzerhöher erwiesen sich im Crashtest als mangelhaft. Experten raten ab. Hier fehlt der Schutz beim Seiten­aufprall. Alternative: mitwachsende Sitze der Gruppe I/II/III oder II/III.

Mitwachsende Auto­kinder­sitze

Neben Sitzen für spezielle Lebens­phasen werden mitwachsende Auto­kinder­sitze angeboten. Sie sollen die Kinder über längere Zeiträume begleiten, also etwa vom Baby- bis ins Kleinkindalter. Manche Sitze wollen gar die gesamte Kindheit abdecken. In unserer Test­daten­bank finden Sie einige dieser All-in-One-Sitze. Die Option klingt verlockend – sie würde Stress und Geld sparen.

Doch im Prüf­labor zeigt sich: Fast alle noch erhältlichen von uns geprüften Sitze für sämtliche Alters­gruppen schützen maximal befriedigend oder enthielten hohe Mengen an Schad­stoffen.

Unsicherer und oft unhand­lich

Ein weiterer Nachteil mitwachsender Sitze: Ihr Korpus ist für größere Kinder gebaut. Zur Anpassung an kleinere Kinder liefern die Anbieter sogenannte Nest­chen mit, die die Sitz­schale verkleinern. Das allerdings erschwert die Hand­habung. Die Schalen sind oftmals sper­rig und schwer. Wer sie mal eben samt Nach­wuchs aus dem Auto nehmen will, hat wenig Freude damit. Auch deswegen schneiden alle All-in-one-Sitze in unserer Testdatenbank im Prüf­punkt Hand­habung nicht gut ab.

Unsere Empfehlung: Mindestens zwei Sitze kaufen

Meist ist es daher die bessere Entscheidung, für Neugeborene eine Babyschale zu nutzen und später auf einen größeren Sitz umzu­steigen. Babyschalen sind deutlich hand­licher und fürs Mitnehmen mit einem Henkel ausgestattet. Teils bleibt ihre Basis auf dem Auto­sitz, die mobile Trageschale wiegt etwa vier bis fünf Kilogramm oder sogar weniger.

Braucht ihr Kind später einen größeren Sitz, lässt sich der mit wenigen Hand­griffen anpassen: Die Rückenlehne wird in die Länge gezogen und je nach Bauart entweder der Fang­körper vor dem Bauch des Kindes oder der Hosen­trägergurt entfernt. Anschließend schnallt sich der Nach­wuchs mit dem Drei­punkt-Fahr­zeuggurt an, bis er entweder 1,50 Meter groß oder zwölf Jahre alt ist.

Wer nur zwei Sitze kaufen möchte, hat zwei Möglich­keiten:

  • Babyschale plus Kleinkind-Kind-Sitz: Das hat den Vorteil, die hand­liche Babyschale problemlos mitnehmen zu können. In der Gruppe der Kleinkind- und Kinder­sitze gibt es zudem ein paar richtig gute Modelle. Allerdings fahren bei dieser Variante nur Babys rück­wärts, Klein­kinder schon nicht mehr.
  • Baby-Kleinkind-Sitz plus Sitz für Größere: Für diese Variante spricht, dass der erste Sitz recht lange rück­wärts­gerichtet genutzt werden kann – für Babys und Klein­kinder ist das sicherer. Sie verzichten aber auf die praktische, heraus­nehm­bare Babyschale.

Auto­kinder­sitze im Test Testergebnisse für 408 Auto­kinder­sitze

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 02.03.2023 um 07:47 Uhr
Testwunsch Motorradhelme & Motorradversicherung

@norr: Vielen Dank für die beiden Testwünsche, die wir gerne an die zuständigen Teams und unser Planungsgremium weiterleiten.

norr am 01.03.2023 um 18:46 Uhr
Kindersitze testen...schön und gut; haben davon...

...auch profitiert! Aber es wird Zeit das TEST endlich mal wieder Motorradhelme und Motorradversicherungen unter die Lupe nimmt!

Profilbild Stiftung_Warentest am 10.02.2023 um 11:46 Uhr
Testwunsch Volvo - Kindersitz

@MLG67:Die Kindersitze von Volvo haben wir nicht untersucht, so dass wir leider keine produktbezogenen Ergebnisse bzw. Erfahrungswerte mitteilen können. Wir bedauern Ihnen in diesem Fall nicht behilflich sein zu können und bitten um Verständnis, dass wir keine über unsere Testarbeit hinausgehenden Prüfungen oder spezielle Recherchen durchführen können.
Wir nehmen jedoch Ihre Anfrage als Testwunsch auf, den wir gerne an unser Untersuchungsteam weiterleiten. Vielen Dank dafür!

MLG76 am 09.02.2023 um 20:18 Uhr
Volvo Kindersitz "Gurtkissen/Rückenlehne"

Guten Tag, ich habe eine Frage zu den Volvo Kindersitzen. Die Marke steht bekanntlich für Sicherheit. Wie beurteilen Sie daher deren Kindersitzcombo "Gurtkissen/Rückenlehne" für einen Einsatz in einem schweren SUV (Volvo XC90) für 4-10 Jährige? Der Sitz hat leider kein ISOFIX. Dafür kann er aber flexibel auch mal in der dritten Sitzreihe oder beim Einsatz des Elterntaxis eingesetzt werden. Er wirkt allerdings vom Seitenschutz schon optisch weniger schützend als der Britax Römer Kidfix SL. Bei einem Kleinwagen zweifelsohne wichtig. Aber auch bei einem Trum wie den XC90? Zumal das Fahrzeug mit Airbags gerade zu zugedübelt ist. Trügt die Sicherheit oder hat sich der Hersteller etwas dabei gedacht? Schlussendlich ist Lotta Jakobsson ja eine Institution in der Branche.
https://www.volvocars.com/de/v/buy/accessories/child-seats
Die Sitze sind angeblich in Zusammenarbeit mit Britax Römer entstanden. Zumindest der Kindersitze für 4-10 Jährige sieht aus wie der Kidfix SL.

Profilbild Stiftung_Warentest am 08.02.2023 um 11:08 Uhr
Liegeposition bei Babyschalen

@JJOlden: Ob es für ein Kind besser ist in einer etwas flacheren oder in einer nicht so flachen Sitzposition zu sitzen, können wir leider nicht sagen. Klar ist in jedem Fall, dass bei einer langen Fahrt, dazu zählen vierstündige Fahrten, Pausen eingelegt werden sollten, in denen das Kind aus dem Sitz genommen wird.