Auto­kinder­sitze im Test

So finden Sie den passenden Kinder­sitz

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Auto­kinder­sitze im Test - Gute Sitze bekommen Sie schon ab 40 Euro

Dummy-Familie vor ihrem Einsatz. Die Stiftung Warentest untersucht die Größen­anpassung der Kinder­sitze mit verschiedenen Puppen. Wenn es um die Hand­habung geht, ergänzen Live­tests mit Kindern die Unter­suchungen. © HUGER

Kinder­sitze sind nach Körpergröße, aber auch nach Gewicht zugelassen. Mit unseren Filtern für Baby, Kleinkind und Kind finden Sie leicht den passenden Sitz für Ihr Kind.

Auto­kinder­sitze im Test Testergebnisse für 425 Auto­kinder­sitze

Die drei Auto­kinder­sitz-Gruppen der Stiftung Warentest

Es gibt unterschiedliche Normen für Auto­kinder­sitze. Eine unterteilt Sitze nach Körpergrößen, eine andere nach Gewicht. Um Ihnen Orientierung im Normwirr­warr zu bieten, hat die Stiftung Warentest Gewicht und Größe zu drei Gruppen zusammengefasst. Danach können Sie die Ergeb­nisse in unserer Testdatenbank Autokindersitze filtern:

  • Babys. Körpergröße bis 87 Zenti­meter; Gewicht bis 13 Kilogramm. Wählen Sie einen rück­wärts gerichteten Reboarder-Kindersitz, Ihr Kind fährt darin sicherer. Die Babyschale ist zu klein, wenn der Kopf Ihres Kindes über den oberen Schalenrand ragt. In unserer Test­daten­bank finden Sie Autokindersitze für Babys.
  • Klein­kinder. Körpergröße 60 bis 105 Zenti­meter; Gewicht 9 bis 18 Kilogramm. In unserer Test­daten­bank finden Sie Autokindersitze für Kleinkinder.
  • Kinder. Körpergröße 100 bis 150 Zenti­meter; Gewicht 15 bis 36 Kilogramm. Kinder ab einer Größe von 1,50 Meter brauchen keinen Kinder­sitz mehr. Kinder, die kleiner sind, sollten im Auto­kinder­sitz sitzen – auch wenn sie mehr als 36 Kilogramm wiegen. In unserer Test­daten­bank finden Sie Autokindersitze für größere Kinder.

Die Über­sicht in einer Grafik

Unsere Grafik erfasst Kinder nach Größe und Gewicht und ordnet sie statistischen Durch­schnitts­werten entsprechend den drei Alters­gruppen Baby, Kleinkind und Kind zu. Die Grafik zeigt, wo der passende Sitz zu finden ist.

Auto­kinder­sitze im Test - Gute Sitze bekommen Sie schon ab 40 Euro

Unsere Gruppen basieren auf statistischen Durch­schnitts­werten. © Stiftung Warentest

Doch aufgepasst: Die angegebenen Werte sind Mittel­werte. Sie helfen lediglich, eine passende Vorauswahl zu treffen. Nehmen Sie Ihr Kind unbe­dingt zum Kauf mit und lassen es probesitzen. Kinder sind bei gleichem Alter nun mal sehr verschieden groß und breit.

Nach der Größe des Kindes wählen (i-Size)

Nach der Norm R129 (i-Size) zugelassene Auto­kinder­sitze sind nach der Größe des Kindes sortiert. Fest­gelegte Spannen gibt es jedoch nicht, weshalb Eltern in Geschäften beispiels­weise Sitze für Babys von 40 bis 75 Zenti­meter Körpergröße finden, ebenso wie Babysitze, die laut Anbieter bis 87 Zenti­meter Körpergröße passen.

Die Einteilung der Stiftung Warentest orientiert sich an den maximalen Spannen. Sie reichen für Babys bis 87 Zenti­meter, für Kleinkinder von 60 bis 105 Zenti­meter und für größere Kinder von 100 bis 150 Zenti­meter.

i-Size-Sitze: Oft teurer, oft auch besser

Die Sitze nach der neuen Norm i-Size sind meist teurer als die nach Kinder­gewicht klassifizierten. Allerdings schneiden sie im Schnitt bei unseren Tests im wichtigen Prüf­punkt Unfall­sicherheit oft besser ab. Auch für den Schutz beim Seiten­aufprall macht die i-Size-Norm R129 Vorschriften.

Isofix-Befestigung ursprüng­lich Stan­dard für i-Size

Ursprüng­lich durften i-Size-Sitze nur mit dem Einrast­system Isofix befestigt werden. Heute sind viele Autos mit Isofix-Anker für das praktische Einklick­system ausgerüstet. In unserer Daten­bank finden Sie Test­ergeb­nisse für etliche Autokindersitze mit Isofix. Das Isofix-System ist heute kein Muss mehr, um die i-Size-Norm zu erfüllen: Es gibt mitt­lerweile auch i-Size-Sitze, die sich mit dem Auto­gurt befestigen lassen – etwa für Oldtimer.

 Sie können auch andere mit Sehr gut und Gut bewertete Sitze aus unserer Testdatenbank Autokindersitze bedenkenlos verwenden. Allerdings kann es passieren, dass der Sitz mit Gurten zu locker mit dem Auto verbunden ist.

Wir haben für Sie zusammengefasst, worauf Sie beim Montieren und Anschnallen achten sollten, damit Ihr Kind sicher mitfährt.

Nach dem Gewicht des Kindes wählen (R44)

Die alte Norm zur Zulassung von Kinder­sitzen, R44, basiert auf dem Gewicht des Kindes. Achten Sie darauf, dass der Sitz die Prüf­nummer 03 oder 04 aufweist. Der orangefarbene Aufkleber garan­tiert, dass der Sitz nach der neuesten Norm getestet und zugelassen ist. Auto­kinder­sitze der älteren Norm 44 01 oder 02 sind seit einigen Jahren verboten.

Ist diese Bedingung erfüllt, spricht allerdings nichts gegen Sitze, die nach Gewicht zugelassen sind. Sie sind mitunter preis­werter als nach der neuen Norm zugelassene Modelle. In unseren Autokindersitz-Tests haben wir eine ganze Reihe gute oder sogar sehr gute Kinder­sitze gefunden, die nach der alten Norm R44 klassifiziert sind.

Über­sicht: Die Gewichts­klassen nach R44

Bei Kinder­sitzen, die nach Gewicht sortiert sind, können sich Eltern an fixen Gewichts­klassen orientieren.

Für Kinder nach ...

Gewicht (etwa)

Größe (etwa)

Alter (etwa)

Nicht mitwachsende Sitze

Gruppe 0

Bis 10 kg

Bis 75 cm

Geburt bis 1 Jahr

Gruppe I

9 bis 18 kg

75 cm bis 100 cm

1 bis 4 Jahre

Gruppe II

15 bis 25 kg1

Bis 125 cm

3,5 bis 7 Jahre

Gruppe III

25 bis 36 kg 2

Bis 150 cm

7 bis 12 Jahre

Mitwachsende Sitze

Gruppe 0+

Bis 13 kg

Bis 90 cm

Geburt bis 15 Monate

Gruppe 0+/I

Bis 18 kg

Bis 100 cm

Geburt bis 4 Jahre

Gruppe I/II

9 bis 25 kg

72 bis 125 cm

1 Jahr bis 7 Jahre

Gruppe I/II/III

9 bis 36 kg

75 bis 150 cm

1 bis 12 Jahre

Gruppe II/III

15 bis 36 kg

95 bis 150 cm

3,5 bis 12 Jahre

Größe, Alter und Gewicht. Die Norm­gruppe legt nur das Gewicht fest. Alter und Größe sind Richt­werte. Kinder wachsen unterschiedlich schnell und sie sind im selben Alter auch unterschiedlich schwer.

Wichtig ist, dass der Kinder­sitz zu Ihrem Kind passt (nicht zur Norm).

1
Reine Gruppe-II-Sitze sind selten. Alternative: mitwachsende Sitze der Gruppe I/II oder II/III.
2
Reine Gruppe-III-Sitze sind Sitzerhöher ohne Rückenlehne. Sitzerhöher erwiesen sich im Crashtest als mangelhaft. Experten raten ab. Hier fehlt der Schutz beim Seiten­aufprall. Alternative: mitwachsende Sitze der Gruppe I/II/III oder II/III.

Mitwachsende Auto­kinder­sitze

Neben Sitzen für spezielle Lebens­phasen werden mitwachsende Auto­kinder­sitze angeboten. Sie sollen die Kinder über längere Zeiträume begleiten, also etwa vom Baby- bis ins Kleinkindalter. Manche Sitze wollen gar die gesamte Kindheit abdecken. In unserer Test­daten­bank finden Sie einige dieser All-in-One-Sitze. Die Option klingt verlockend – sie würde Stress und Geld sparen.

Doch im Prüf­labor zeigt sich: Fast alle noch erhältlichen von uns geprüften Sitze für sämtliche Alters­gruppen schützen maximal befriedigend oder enthielten hohe Mengen an Schad­stoffen.

Unsicherer und oft unhand­lich

Ein weiterer Nachteil mitwachsender Sitze: Ihr Korpus ist für größere Kinder gebaut. Zur Anpassung an kleinere Kinder liefern die Anbieter sogenannte Nest­chen mit, die die Sitz­schale verkleinern. Das allerdings erschwert die Hand­habung. Die Schalen sind oftmals sper­rig und schwer. Wer sie mal eben samt Nach­wuchs aus dem Auto nehmen will, hat wenig Freude damit. Auch deswegen schneiden alle All-in-one-Sitze in unserer Testdatenbank im Prüf­punkt Hand­habung nicht gut ab.

Unsere Empfehlung: Mindestens zwei Sitze kaufen

Meist ist es daher die bessere Entscheidung, für Neugeborene eine Babyschale zu nutzen und später auf einen größeren Sitz umzu­steigen. Babyschalen sind deutlich hand­licher und fürs Mitnehmen mit einem Henkel ausgestattet. Teils bleibt ihre Basis auf dem Auto­sitz, die mobile Trageschale wiegt etwa vier bis fünf Kilogramm oder sogar weniger.

Braucht ihr Kind später einen größeren Sitz, lässt sich der mit wenigen Hand­griffen anpassen: Die Rückenlehne wird in die Länge gezogen und je nach Bauart entweder der Fang­körper vor dem Bauch des Kindes oder der Hosen­trägergurt entfernt. Anschließend schnallt sich der Nach­wuchs mit dem Drei­punkt-Fahr­zeuggurt an, bis er entweder 1,50 Meter groß oder zwölf Jahre alt ist.

Wer nur zwei Sitze kaufen möchte, hat zwei Möglich­keiten:

  • Babyschale plus Kleinkind-Kind-Sitz: Das hat den Vorteil, die hand­liche Babyschale problemlos mitnehmen zu können. In der Gruppe der Kleinkind- und Kinder­sitze gibt es zudem ein paar richtig gute Modelle. Allerdings fahren bei dieser Variante nur Babys rück­wärts, Klein­kinder schon nicht mehr.
  • Baby-Kleinkind-Sitz plus Sitz für Größere: Für diese Variante spricht, dass der erste Sitz recht lange rück­wärts­gerichtet genutzt werden kann – für Babys und Klein­kinder ist das sicherer. Sie verzichten aber auf die praktische, heraus­nehm­bare Babyschale.

Auto­kinder­sitze im Test Testergebnisse für 425 Auto­kinder­sitze

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 07.07.2023 um 11:48 Uhr
Cybex Solution T i-Fix

@hugo75: Den Cybex Solution T i-Fix haben wir nicht untersucht, sodass wir keine bewertenden Aussagen dazu machen können. Ebenso wenig können wir etwas zu einer Baugleichheit mit einem anderen Modell sagen.

hugo75 am 07.07.2023 um 08:03 Uhr
Cybex Solution T i-Fix

Hallo. Gibt es zufällig auch schon eine Einschätzung zum neuen Cybex Solution T i-Fix? Oder ist dieser sogar baugleich zu einem anderen Modell?

Profilbild Stiftung_Warentest am 14.06.2023 um 09:12 Uhr
Nachtrag 2 & Tipp zur Sicherheit mitfahrender Kids

@undnocheinnutzername: Wir haben uns mit Ihrer Nachfrage zum sicheren Transport von 3 Kindern intern ausführlich befasst.
Wie gesagt, den Seitenaufpralltest mit drei Passagieren auf den Rücksitzen, haben wir noch nicht untersucht.
Und auch bei Untersuchungen unserer europäischen Partner sitzen keine drei Kinderdummies nebeneinander, sondern nur zwei. Ein Dummy sitzt mit Sitzerhöhung ohne Rückenlehne an der einen und der andere mit einem Kindersitz mit Rückenlehne auf der anderen Türseite, die Mitte bleibt frei.
Die Seitenwangen der Sitzerhöhungen mit Rückenlehne sind jedoch sehr nachgiebig, deshalb ist die Verletzungsgefahr beim Aufprall des Kopfes an die Seitenwange eines danebensitzenden Kindes als nicht besonders hoch einzuschätzen. Die Wirkung eines solchen Aufpralls ist höchst wahrscheinlich sehr viel geringer als bei drei nebeneinandersitzenden Personen ohne Kindersitze mit Rückenlehnen, die dann mit den Köpfen aneinanderprallen.
Unser Tipp: Für den Fall von undnocheinnutzername wären Sitze - für die Kinder, die noch einen benötigen - mit Rückenlehne, aber ohne zusätzliche Seitenprotektoren zu empfehlen. Dies spart Platz und macht den möglichen Aufprall des Kopfes eines danebensitzenden Kindes weniger fest. Auch für diese Sitze gibt es in unserem Produktfinder eine größere Auswahl von Modellen mit einer guten Bewertung.

Profilbild Stiftung_Warentest am 12.06.2023 um 12:33 Uhr
Nachtrag zur Sicherheit der mitfahrenden Kinder

@undnocheinnutzername: Generell müssen die Autokindersitze stabil im Auto fixiert sein (entweder mit Sicherheitsguten oder mit Isofix-Basis). Informationen zu diesem Aspekt dazu finden Sie unter „So fährt Ihr Kind sicher mit“. Hier haben wir auch mögliche Fehler bei der Montage der Autokindersitze thematisiert.
Wenn die Autokindersitze korrekt montiert sind, dürften für die Fahrgäste – große und kleine – keine Sicherheitsprobleme beim Unfall bestehen, vorausgesetzt, dass sie natürlich angeschnallt sind und ggf. einen passenden Autokindersitz bzw. eine Sitzerhöhung haben.
Untersuchungen zu Szenarien mit falsch montierten Autokindersitzen bzw. zu möglichen Gefahren für Kinder, die neben Kindersitzen transportiert werden, haben wir bisher nicht explizit durchgeführt und können dazu noch keine Aussagen machen. Daher besten Dank für diese wichtige Anregung.

undnocheinnutzername am 23.05.2023 um 13:11 Uhr
Sicherheit nebeneinander sitzender Kinder

@Stiftung_Warentest: Vielen Dank für Ihre Antwort und sehr gut, dass Sie getestet haben, in welchen Automodellen viel Platz für den Auto­kinder­sitz­einbau bieten.
Leider beantwortet das meine Fragen nicht:
Was mache ich wenn ich mir kein neues Auto kaufen kann?
Beeinträchtigen Kindersitze die Sicherheit daneben sitzender (größerer) Kinder (ohne Kindersitz)?
Auch in 16 von 18 der von Ihnen getesteten Automodelle müssen in Familien mit 5 Personen 3 auf der Rückbank sitzen.