Test Dachboxen

So haben wir getestet

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Test Dachboxen Testergebnisse für 10 Dachboxen 03/2020

Im Gemein­schafts­test mit dem ADAC: 10 Dachboxen mit einem angegebenen Ladevolumen zwischen 400 und 480 Litern. Wir prüften in Anlehnung an die DIN-Prüfnorm 75302 („Dachlast­träger für mehr­spurige Kraft­fahr­zeuge und ihre Anhänger“) in der Fassung von 2019. Die Boxen kauf­ten wir im September 2019, die Preise ermittelten wir durch eine Anbieterbefragung im Dezember 2019.

Fahr­eigenschaften: 20 %

Als Versuchs­trägerfahr­zeug diente ein VW Touran (Baujahr 2016), ausgerüstet mit einem VW-Dach­träger­system. Bei voller Beladung wurden Fahrten mit mehreren praxis­relevanten Szenarien, wie Kopf­stein­pflaster, Auto­bahn­fahrt, Kurven­fahrt usw. durch­geführt. Bremsen: Jede Dachbox wurde je dreimal einer Voll­bremsung aus 100 km/h und 20 km/h bis zum Still­stand unterzogen und Auffälligkeiten im Brems­verhalten und Änderungen der Ladung und Befestigung bewertet. Ausweichen: Bei 70, 80 und 90 km/h wurde der Einfluss auf die Fahr­stabilität und Elastizität bewertet. Auffälligkeiten zur Geräuschentwick­lung wurden protokolliert und bewertet. Zusätzlich erfolgte eine Messung der Geräusch­zunahme bei montierter Dachbox.

Hand­habung: 40 %

Fünf geschulte Tester beur­teilten Gebrauchs­anleitung (gedruckte Anleitung, Hinweise in der Dachbox), das An- und Abmontieren sowie das Be- und Entladen der Dachboxen. Wichtig waren dabei Schwierig­keits­grad, Zugäng­lich­keit, Hand­ling sowie umfassende und passende Informationen.

Verarbeitung: 20 %

Subjektive Beur­teilung von Aufbau und Verarbeitung der Dachbox durch drei Experten hinsicht­lich der Verletzungs­gefahr sowie des Eigengewichtes, des verwendeten Materials und der Befestigungs­systeme. Zur Ermitt­lung des nutz­baren Volumens wurde das Ober- und Unterteil der Dachbox mit Verpackungs­flocken ausgefüllt. Abweichungen wurden bewertet. Zusätzlich wurden die maximal nutz­bare Länge und die nutz­bare Gepäck­verteilung bewertet. Zur Über­prüfung der Regendichtig­keit wurde die unbe­ladene Dachbox mit Lösch­papier ausgelegt und anschließend 15 Minuten lang mit ca. 100 Litern Wasser beregnet. Durch ein Gebläse wurde dabei eine Wind­geschwindig­keit von zirka 70 km/h von vorn simuliert. Danach wurde die Box auf einge­drungene Wasser­mengen inspiziert und bewertet. Um die Festig­keit des Materials bei Kälte zu über­prüfen, wurde die Dachbox auf –20 °Celsius herunter­gekühlt und mit einem 2,5 kg schweren Fall­körper von außen an mehreren Stellen aus einem Meter Fall­höhe getroffen.

Crashtest: 20 %

Die Über­prüfung der Crashsicherheit wurde auf der ADAC-Crashtest­anlage durch­geführt. Abweichend von der Prüfnorm, die eine Crashsimulation bei einer Geschwindig­keit von 16 km/h vorsieht, wurden die mit Maximalgewicht beladenen Dachboxen auf 30 km/h beschleunigt und dann gestoppt, wodurch über einen Zeitraum von 50 Milli­sekunden ungefähr die zehnfache Erdbeschleunigung (10 g) wirkte. Bewertet wurden Ladungs­austritt sowie Beschädigungen der Befestigungs­systeme in und an der Dachbox.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. War der Crashtest ausreichend, konnte das Qualitäts­urteil maximal eine halbe Note besser sein. War die Kälte­festig­keit ausreichend, konnte das Urteil für die Gestaltung maximal eine Note besser sein.

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argon85 am 05.04.2020 um 22:05 Uhr
Mieten!

Kleiner Tipp: man kann Dachboxen auch mieten statt kaufen. Einfach mal z.B. in Werkstatt nachfragen...

Profilbild Stiftung_Warentest am 05.03.2020 um 12:48 Uhr
Atera Dachbox

@JonathanStooss: In die Bewertung des „Be- und Entladens“ fließen mehrere Parameter ein. Die Atera wurde hier nicht mit gut bewertet, da beim Schließen das Schloss hakelig einrastet. Auch das Einfädeln der Gurte war umständlicher als bei anderen Dachboxen.
Bei anderen Dachboxen war teilweise der Öffnungswinkel recht klein oder es gab nur zwei Befestigungsgurte usw. Eine Dachbox konnte nur von einer statt von beiden Seiten geöffnet werden, was es vor allem kleineren Personen erschwert, die Box gleichmäßig zu beladen. (Se)

JonathanStooss am 04.03.2020 um 14:33 Uhr
Frage zur Atera Box

Was ist am "Beladen und Entladen" der Atera Dachbox "befriedigend"? Also worin unterscheidet sie sich hier negativ von den "gut" bewerteten Dachboxen (Thule & Kamei)?
Das geht leider aus dem Bericht nicht hervor.
Danke & Gruß

Profilbild Stiftung_Warentest am 26.02.2020 um 17:45 Uhr
Trägersystem für Dachboxen

@guidobre: Gerne weisen wir darauf hin, dass es für viele Automodelle günstige (Universal-)Trägersysteme von Drittanbietern gibt; vor allem für Autos mit Dachreling. (Se)

guidobre am 22.06.2015 um 13:35 Uhr
Trägersystem für Dachboxen

Wichtig zu ewrwähnen, dass hier immer noch zusätzlich PKW Modellabhängige Trägersysteme beschafft werden müssen, die schnell noch mal 100/150 € on top Kosten.
Für mich immer noch das größte Hinderniss Geld in eine Dachbox zu investieren, so lange es hier kein "one size fits all" gibt....