
Kein Gewinnbringer für Anleger: Das Theater am Marientor in Duisburg. © vario images / euroluftbild.de
Hiobsbotschaften sind Autark-Anleger gewöhnt. Jetzt landet Autark-Vermögen bei einer Rahl-Geschäftsbesorgungs-GmbH.
Anlage. Etwa 50 Millionen Euro, die 3 600 Anleger an die Autark Invest AG in Liechtenstein als Nachrangdarlehen bisher eingezahlt haben, sind wohl weg. Die Firma, die das Geld zum Beispiel in Immobilien, Biogasanlagen und ein Theater investieren wollte, zahlt es Anlegern nicht mehr zurück.
Hintergrund. Die Investitionen gingen meist schief. Schuld daran trägt vor allem Stefan Kühn, der früher Koschate hieß. Kühn, der die Geschäfte der Autark-Gruppe lenkte, saß bereits wegen dubioser Finanzgeschäfte im Gefängnis. Gegen ihn und mehrere seiner Mitstreiter ermittelt die Staatsanwaltschaft Dortmund wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Untreue. In Liechtenstein wird wegen des Verdachts der Geldwäsche, der Untreue und des Verstoßes gegen das Bankgesetz ermittelt. Auch wird Kühn dort verdächtigt, sich Anlegergeld auf private Konten überwiesen zu haben. Kühn bestreitet die Vorwürfe (siehe Meldung Autark Group AG).
Gegenwehr. Als immer mehr Anleger merkten, dass die Autark Invest AG ihr Geld nicht zurückzahlt, wehrten sie sich erfolgreich vor Gericht. Dennoch gestalten sich Vollstreckungen in das Vermögen der Autark als schwierig.
Vollstreckung. Kühn hat die Forderungen der Anleger anerkannt, teilt Anwalt Wolfgang Benedikt-Jansen mit, der weit mehr als 100 Geschädigte vertritt: „Dennoch versucht Kühn alles, um Vollstreckungen zu vereiteln, indem er durch ständigen Adresswechsel Zustellungen verhindert. Vermögenswerte der Autark werden rechtswidrig an eine Rahl-Geschäftsbesorgungs-GmbH gegeben.“
Theater. Zuletzt wurden 94 Prozent der Anteile des Theaters am Marientor an die Inco Genossenschaft übertragen. Einer der Vorstände ist dort Grischa Pietsch, Ex-Vertriebsleiter der Autark. Aufsichtratsvorsitzender ist Anwalt Jens Walther. Er vertrat Kühn anwaltlich in Vermögenssachen.
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