
Die Versicherungsgesellschaft Ergo direkt bietet zusammen mit Deutschlands zweitgrößter Optikerkette Apollo Optik eine „Augenversicherung“ an. Kunden, denen es in erster Linie um Brillen und Kontaktlinsen geht, haben keinen großen Nutzen von der Police.
Versicherung plus Rabatt beim Optiker
Seit August ist die „Augenversicherung plus Apollo-Optik-Rabatt“ auf dem Markt, eine Zusatzpolice für gesetzlich Krankenversicherte. Versicherte ab 18 Jahren zahlen monatlich 9,90 Euro Beitrag und erhalten dafür alle zwei Jahre einen Zuschuss für eine Brille oder Kontaktlinsen Kaufen sie diese bei einer der teilnehmenden Filialen von Apollo Optik, gibt’s bis zu 100 Euro Rabatt.
Test Augenoptikerketten: Nur eine ist gut
Ohne Gesundheitsprüfung erhältlich
Die Versicherung ist ohne Gesundheitsprüfung erhältlich, auch stark fehlsichtige Patienten können sie also abschließen. Ergo direkt zahlt den vereinbarten Zuschuss für Brillen, Sonnenbrillen und Kontaktlinsen, auch wenn sich das Sehvermögen des Kunden seit der letzten neuen Brille nicht verschlechtert hat. Zudem beteiligt sich die Versicherung mit bis zu 50 Euro im Jahr an Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt und bietet ein Krankenhaus-Tagegeld von 50 Euro pro Tag für den – allerdings seltenen – Fall einer vollstationären Augenbehandlung im Krankenhaus.
Besser für die neue Brille sparen
In den ersten zwei Vertragsjahren sind sowohl die Versicherungsleistung als auch der Apollo-Rabatt eingeschränkt. Auch danach gibt es für Brillen und Kontaktlinsen höchstens 200 Euro alle zwei Jahre. In zwei Jahren zahlen Kunden aber schon 237,60 Euro Beitrag. Der Rabatt von maximal 100 Euro bei Apollo-Optik macht es nicht viel besser: in zweieinhalb Jahren summiert sich der Beitrag auf 297 Euro. Wem es also nur darum geht, möglichst günstig an eine neue Brille oder Kontaktlinsen zu kommen, kann das Geld genauso gut ansparen und dann frei entscheiden, bei welchem Optiker er einkauft.*
Vorsorgeuntersuchungen: Vieles zahlt die Kasse
Der Zuschuss zu Vorsorgeuntersuchungen ist interessant für Patienten, die sehr besorgt um ihre Augen sind und regelmäßig zum Beispiel eine Glaukom-Früherkennungsuntersuchung machen lassen, obwohl es bei ihnen keine Hinweise auf ein Krankheitsrisiko gibt. Die Versicherung erstattet dafür bis zu 50 Euro im Jahr. Ist eine Erkrankung erst einmal festgestellt, bekommen Kunden keine Leistungen mehr für Untersuchungen zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs. In diesem Fall oder bei Verdacht auf eine Erkrankung kommt ohnehin die gesetzliche Krankenversicherung für die medizinisch notwendigen Untersuchungen auf.
* Passage korrigiert am 06.11.2013
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- Hier erfahren Selbstständige, wie viel Beitrag sie für die gesetzliche Krankenversicherung zahlen müssen und was sie bei Zahlungsproblemen tun können.
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- Nach einem Jahr Pause steigen die Beitragsbemessungsgrenzen 2023 wieder. Gutverdienende zahlen rund 50 Euro mehr im Monat für ihre Krankenversicherung.
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- Reicht das Geld nicht für die PKV-Beiträge, heißt es schnell zu handeln. Standardtarif und Basistarif können Auswege sein, der Notlagentarif ist nur eine Zwischenlösung.
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Dies ist völlig richtig und dann solche die Bewertung es aber auch dabei belassen. Dies bestreite ich auch nicht. Deutschland ist hier Vorreiter in blödsinnigen Versicherungen.
Stiftung Warentest lässt sich aber auch grundsätzlich am "Inhalt" negativ aus und macht hier m.E. grobe (Denk)Fehler. Denn wenn z.B. Kontaktlinsenträger richtig rechnen und alle 2 Jahre regelmässig(!!) ihre Leistungen bei Apollo einfordern, machen sie einen Gewinn von 62 Euro. Eine Dioptrinveränderung ist soweit ich gelesen habe, hierfür nicht notwendig.
Ich denke, eine nette Verzinsung am Markt.
Also ich kann als Brillenträger der StiWa in dieser Sache nur voll und ganz zustimmen: Ich möchte mit einer Versicherung existenzielle Risiken absichern (Haftpflicht, hohe Krankheits- oder Pflegekosten, komplette Neuanschaffung von Hausrat, Berufsunfähigkeit und ähnliche Dinge). Alle zwei Jahre eine Brille für €200 oder €300 sind für keinen Menschen in Deutschland ein existenzielles Risiko. Insofern kommt für mich eine solche Versicherung gar nicht erst in Betracht.
Der Nutzen ergibt sich aus einer super einfachen Rechnung aus der 1. Klasse.
wer hätte das gedacht... kein nutzen für die die eher brillen und kontaktlinsen kaufen bzw benötige.... soviel zur versicherung
@Stiftung Warentest:
Nicht nur exakt(!!) alle 2 Jahre, sondern wie Sie ja selber errechnet haben, liegt der Break-Even für den Kunden bei runf 2,5 Jahren. Nimmt er in diesem Zeitraum zudem eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch, hat er wiederum einen guten Schnitt gemacht.
Weiter finde ich sehr seltsam dass Sie schreiben, dass die zusätzliche Leistung von Apollo in Höhe von 100 € "es nicht viel besser mache". Doch - gerade durch diesen Zuschuss überzahlt der Kunde nach 2 Jahren eben nicht. Wieso Sie dies als nicht wichtig erachten, entzieht sich mir völlig!!!!
Was Sie gänzlich unter den Tisch haben fallen lassen sind m. E. die Kontaktlinsenträger, so wie ich. Ich brauche das ganze Jahr über Feinigungslösungen und monatlich neue Linsen. Mit oder ohne Dioptrinveränderung bin ich also das ganze Jahr Dauerkunde bei irgendeinem Optiker. Und genau für diese Kunfschaft rechnet sich der Tarif extrem gut.
Also bitte nicht alles gleich negativ bewerten, sondern von mehreren Seiten beleuchten.