Augen machen Die besten flüssigen Make-up-Entferner und Fertigpads

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Augen machen - Die besten flüssigen Make-up-Entferner und Fertigpads

Runde Sache. Gepresste Wattepads eignen sich gut, um mit Flüssig­reinigern Make-up zu entfernen. © Thinkstock

Ob Flüssig­keit oder Fertigpad: Alle getesteten Entferner für wasser­lösliche Augen­schminke sind top. Viele gibt es für wenig Geld.

Augen machen Testergebnisse für 15 Augen-Make-up-Ent­ferner 08/2017

Am Ende eines langen Tages können aufwendige Schön­heits­rituale lästig sein – auch beim Abschminken. Eine allzu schnelle Reinigung hinterlässt aber oft unschöne Spuren: Farbreste im Augen­winkel, verschmierter Kajal, Mascara-Krümel in den Wimpern.

Mit der richtigen Technik und einem guten Make-up-Entferner lassen sich Panda-Augen vermeiden. Das bestätigt unser Test. 20 Frauen haben flüssige Entferner und Fertigpads für wasser­lösliches Augen-Make-up getestet, zu Hause und unter Aufsicht im Prüf­institut, mit eigener sowie mit gestellter Schminke. Rasante Abschmink-Aktionen waren tabu: Die Frauen verwendeten die Produkte, wie vom Hersteller angegeben. Deren Empfehlungen stimmen größ­tenteils mit denen von Profis über­ein: Das Pad mit Reiniger einige Sekunden sanft auf die Augen drücken. Das Ergebnis: Alle Produkte im Test entfernen Make-up sehr gut. Wie sich der Reiniger auf der Haut anfühlt, ob er klebrig ist, wie er trocknet, bewerteten die Teste­rinnen leicht unterschiedlich, aber grund­sätzlich positiv.

Einwand­frei schnitten die Produkte auch im Labor ab: Keines enthielt kritische Keime, keines reizte die Schleimhäute. Fazit: 14 von 15 Reinigern sind im Gesamt­urteil gut, die Today-Augen-Make-up-Entfernerpads von Rewe sogar sehr gut. Hier stimmt alles, auch die Verpackung und der Preis.

Von 95 Cent bis 23,50 Euro

Augen machen - Die besten flüssigen Make-up-Entferner und Fertigpads

Klare Sache. Bobbi Brown und Today von Rewe sind Meister ihres Fachs. © Stiftung Warentest

In Sachen Kosten punkten mit je 2 Cent pro Stück alle geprüften Fertigpads. Auch viele Flüssig­entferner sind günstig. Wir haben nachgerechnet: Inklusive Wattepad kostet die Reinigung mit einem preis­werten Produkt im Durch­schnitt etwa 1 Cent mehr als mit einem Fertigpad.

Bobbi Brown hingegen geht ins Geld. Der Flüssig­entferner kostet 23,50 Euro je 100 Milliliter. Das ist fast 25-mal so viel wie die gleiche Menge Balea von dm. Doch nicht nur im Preis schlägt Balea das Luxus-Label, sondern auch im Gruppen­urteil für die kosmetischen Eigenschaften – gemein­sam mit den Reinigern von Lidl, Vichy und Garnier. Diese vier verderben sich ein besseres Gesamt­ergebnis, weil eine Originalitäts­sicherung fehlt: Weder Folie, Siegel noch ein anderer Schutz stellen sicher, dass niemand schon einmal eine Flasche geöffnet hat und so eventuell Schmutz hinein­gelangt ist. Die Fertigpads sind vor solchen Eingriffen geschützt. Allerdings kosten Mogel­packungen die Vertreter von dm und Rossmann die Bestnote.

Ob Life­style-Produkt oder preis­werte Fertigpads: Damit beim Abschminken alles glatt­geht, haben wir 14 Fakten und Tipps zusammen­gestellt.

Wie reinige ich die Augen am besten?

Nehmen Sie pro Auge je ein Fertigpad oder ein mit Flüssig­entferner durch­feuchtetes, aber nicht tropfendes Wattepad. Drücken Sie es für einige Sekunden sanft auf die Lider. Streichen Sie es danach vorsichtig nach unten oder außen aus. Nicht rubbeln, reiben oder zerren – das reizt die Haut.

Was passiert, wenn ich das Abschminken vergesse?

Abge­brochene Wimpern, Reste von Mascara, Eye Liner oder Lidschatten können buch­stäblich ins Auge gehen. „Häufig rufen sie dort Reizungen oder gar Verletzungen der Bindehaut hervor“, sagt Albert J. Augustin, Direktor der Augen­klinik Karls­ruhe. „Letztere sind zum Beispiel möglich, wenn das Make-up Glitter­partikel enthält.“

Wattebausch, Wattepad: Was eignet sich zum Abschminken mit Flüssig­entfernern?

Gepresste Wattepads sind am besten. Sie zerfasern nicht so leicht wie Bäusche oder gezupfte Watte. Nach Gebrauch gehören sie in den Restmüll. Bitte nie in der Toilette entsorgen: Watte quillt im Wasser auf. Dadurch können die Rohre verstopfen. Das Gleiche gilt für Fertigpads und Feucht­tücher.

Geraten Entferner mit Öl leichter ins Auge als Produkte ohne Öl?

Ja. Sie können samt Schminkresten und Haut­fett leichter in den Tränenfilm gelangen. „Das kann die empfindliche Augen­partie reizen und im schlimmsten Fall sogar Entzündungen auslösen, erklärt Tobias Weberschock, Dermatologe am Universitäts­klinikum in Frank­furt am Main.

Sind Babyfeucht­tücher und -öl, Lotionen fürs Gesicht und Kosmetiktücher gute Alternativen?

Das ist Geschmacks­sache. Was die Inhalts­stoffe angeht, unterscheiden sie sich kaum von speziellen Augen-Make-up-Entfernern. Für die Reinigung sorgen vor allem Wasser, eventuell Öl und wasch­aktive Substanzen, sogenannte Tenside. „Bei empfindlichen Augen können alle Produkte Reizungen oder sogar allergische Reaktionen auslösen“, sagt Mediziner Augustin.

Kann ich mein Gesicht nicht einfach mit normaler Seife waschen?

Zumindest für die Augen­partie ist Seife keine gute Wahl. Der pH-Wert der Haut liegt bei 5,5. Seife hat oft einen pH-Wert von 7 oder mehr. Das kann die Haut irritieren und den Säure­schutz­mantel angreifen. „Die Augen­partie wird dadurch anfäl­liger für Bakterien- und Pilz­infektionen“, erläutert der Frank­furter Dermatologe Weberschock. In jedem Fall sollte man darauf achten, kein Reinigungs­mittel ins Auge zu bringen. Das kann die Bindehaut reizen.“

Sind Entferner mit Mizellen-Technik anderen über­legen?

Die Mizellen­reiniger im Test nicht. Die klassischen Mitstreiter leisten das Gleiche. Mizellen sind winzig kleine Bläschen. Sie haben einen reinigenden Kern und lösen sich während der Anwendung auf. Dermatologisch gelten sie als unbe­denk­lich.

Kann ich selbst Augen-Make-up-Entferner herstellen?

Davon raten wir ab. Die Augen­partie ist sehr empfindlich. Für Laien ist es schwierig, eine hygie­nisch einwand­freie, ausgewogene und verträgliche Mischung herzu­stellen.

Was sollten Kontaktlinsen­trägerinnen beachten?

Setzen Sie die Linsen generell vor dem Auftragen des Augen-Make-ups ein und nehmen Sie sie vor dem Abschminken heraus, damit sie nicht verschmutzen. Bevor­zugen Sie ölfreie Produkte, wie die von uns getesteten.

Brauchen Kontaktlinsen­trägerinnen spezielles Make-up?

Es ist zumindest sinn­voll, statt wasser­fester wasser­lösliche Wimperntusche zu benutzen. Gerät davon ein Krümel ins Auge, löst er sich meist auf – anders als wasser­feste Mascara. Noch besser wäre es allerdings, wenn gar keine Farb­partikel ins Auge kämen. „Selbst kleinste Fremdkörper können, wenn sie unter die Kontaktlinse gelangen, Beschwerden oder Schäden am Auge verursachen“, warnt Professor Augustin.

Ist Schminke bei Bindehaut­entzündung tabu?

Bis die Symptome wie gerötete Augen, Fremdkör­pergefühl, Jucken abge­klungen sind, ist es sinn­voll, darauf zu verzichten. Doch nicht jede Bindehaut­entzündung ist gleich. „Bei einer Infektion mit Viren oder Bakterien gilt absolutes Schmink­verbot. Sind Keime nicht die Ursache, ist etwas Make-up, je nach Ausmaß der Beschwerden, erlaubt“, sagt Augustin.

Ich habe mich „verschminkt“. Was tun?

Make-up entfernen, Augen­partie trocknen lassen – und von vorne anfangen.

Braucht die Augen­partie nach dem Reinigen besondere Pflege?

Ja. Günstig ist eine leichte Augen­creme. Nicht in die Haut reiben, sondern sanft einklopfen. Wichtig ist es, nicht zu viel des Guten zu tun. „Reichhaltige, das heißt fettigere Cremes oder Salben über­pflegen die Augen­partie und können Entzündungen verursachen“, warnt Haut­arzt Weberschock.

Ich benutze nie Augen-Make-up. Kann ich aufs Reinigen verzichten?

Nicht generell. „Im Lauf des Tages lagern sich Schmutz­partikel und Fein­staub, All­ergene und Bakterien auf der Haut ab“, sagt Experte Weberschock. „Um die unge­schminkte Augen­partie zu reinigen, braucht es aber keinen Make-Up-Entferner. Klares Wasser genügt und trocknet die Haut nicht aus.“

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