
Selbsttest. Mit dem Amsler-Test wird jedes Auge einzeln auf AMD geprüft. © Stiftung Warentest
Die altersabhängige Makula-Degeneration AMD „und die damit verbundene Erblindungsgefahr ist kaum bekannt“, so der Berufsverband der Augenärzte. Beraten wenigstens die Augenärzte umfassend zu diesem Thema? Wir machten den Praxistest und haben Probanden in 20 Augenarztpraxen geschickt.
Das Konzept

Klar. (links) Ein gesundes Auge sieht einen Punkt und gerade Linien.
Verzerrt. (rechts) AMD-Patienten sehen das Gitter oft verbogen oder verschwommen. © Stiftung Warentest
Wir entwickelten die Vorgehensweise mit zwei augenärztlichen Gutachtern. 20 Augenarztpraxen bekamen Besuch von je einem Tester. Alle hatten einen Termin für eine Routineuntersuchung ausgemacht. Sie waren 48 bis 63 Jahre, kurzsichtig (bis -3 Dioptrien), frei von AMD-Symptomen. Auf Nachfrage des Arztes sollte die Hälfte der Probanden Rauchen, Bluthochdruck und familiäre Vorbelastung angeben – alles Risikofaktoren für AMD. Diese Testergruppe war mindestens 55. Ab diesem Alter empfiehlt die Leitlinie der Fachgesellschaften vorsorgliche Untersuchungen. Spätestens jetzt müsste AMD also bei den Ärzten ein Thema sein. Doch nur einer von zehn Medizinern kam bei den über 55-Jährigen von sich aus darauf zu sprechen.
Die Beratung
Selbst auf Nachfrage informierten die Augenärzte wenig. Nur knapp jeder zweite Tester erfuhr etwa, dass AMD die häufigste Ursache für Sehverluste im Alter darstellt. Nur sechs Probanden hörten, wie sich erste Anzeichen erkennen lassen, etwa mit dem Amsler-Test. Auch Risikofaktoren wurden kaum angesprochen – und dass gesunder Lebensstil vorbeugt. Über Früherkennungsuntersuchungen gab es ebenfalls mager Auskunft. Aufklärung und Beratung zählen jedoch zu den augenärztlichen Tätigkeiten.
Die Diagnostik
Die Ärzte machten meist einen Sehtest plus einen Check des vorderen Augenbereichs per Spaltlampe, zweimal auch eine Netzhautspiegelung als Kassenleistung. Andere, meist unnötige Untersuchungen der Netzhaut wurden nur drei Testern angeboten. Das heißt: Die Diagnostik war weitgehend angemessen.
Die Selbstzahlerleistung
14 Testern empfahlen Ärzte die Glaukomfrüherkennung: einen Check auf eine andere häufige Augenkrankheit im Alter. Er kostet etwa 10 bis 40 Euro. Ob dies nützt, ist in Fachkreisen umstritten.
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Dieser Testbericht bringt nicht wirklich etwas Licht ins Dunkle. Eine Aneinanderreihung von frei verfügbaren Erklärungen aus der ARED Studie und die als "wenig sinnvoll" eingestuften Präparate. Die Ratschläge fallen sehr dürftig aus. Der ganze Artikel erinnert mehr an eine Lückenbüßerfunktion, als an einen fundierten Testbericht. Sehr schade....😩
Ehrlich gesagt, ich finde die Berechnung dieses Artikels unseriös. Und wenn ich länger darüber nachdenke, ist eigentlich schon die Kurzinformation im freien Bereich eine Falschmeldung.
Alles, was wichtig wäre, erfährt man hier NICHT!!! Um meine Wut in etwas spaßige Kanäle zu lenken, sage ich's mit Goethe - und spare mir das "Fack ju": Hier steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.
Michael.bestlers Kritik kann ich mich inhaltlich nur VOLL anschließen; und Kommentare, die ihrem Gefühl, hier hereingelegt worden zu sein, wohl ein wenig deutlicher Ausdruck verleihen, einfach zu löschen (siehe Sommerblüte), ist m.E. auch keine Lösung.
Vielleicht löschen Sie statt dessen Ihre Überschrift, die den Menschen suggeriert, sie würden hier erfahren "was hilft"!!! Oder auch nur einen Hinweis erhalten, was vielleicht am ehesten helfen könnte. Das hier geht gar nicht!
Herbstzeitlose23
Kommentar vom Autor gelöscht.
@michael.bestler: Zum Zeitpunkt unserer Marktanalyse für die Produktauswahl fanden wir im deutschen Markt kein Präparat, das in der Zusammensetzung und Dosierung exakt den ARED-Studien entspricht.
Ob und welche Präparate eingesetzt werden, sollte grundsätzlich immer in enger Abstimmung mit dem Augenarzt entschieden werden.
Die ARED-Studien belegen ggf. einen Nutzen nur in bescheidenem Ausmaß und in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium, festzustellen durch genaue Netzhautdiagnostik. (Sa/PF)
Welche bei uns erhältlichen Präparate entsprechen den in den ARED-Studien getesteten Zusammensetzungen? 9 hier erhältiche Präparate kommentieren Sie mit "wenig sinnvoll", weisen im - sehr kurzen - Artikel zu ARED darauf hin, dass die Wirksamkeit für einige Zusammensetzungen belegt wurde, nicht aber welche Präparate dieser entsprechen. Genau das ist aber doch für die Betroffenen wichtig und interessant.