Audio-Kurse Englisch Fit in 12 Wochen

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Mit Lehrbuch und Audio-CD noch schnell für Urlaub oder Job Englisch büffeln? Leichter gesagt als getan. Denn nur zwei von sechs Englischkursen für Zuhause überzeugen.

Die tiefe, männliche Stimme strahlt Ruhe und Vertrauen aus: „Hallo und herzlich willkommen bei unserem Englischkurs zum Selbstlernen. Mein Name ist Cock. Ich werde Sie Schritt für Schritt durch diesen Kurs begleiten.“ Genau der richtige Ton, wenn man zu Hause, nur mit CD-Player und Lehrbuch vor Augen, Englisch lernen möchte – und keiner da ist, der einem weiterhelfen kann. Selbstbestimmtes Lernen ohne Bindung an Ort, Zeit oder Computer klingt zunächst zwar verführerisch. Es funktioniert aber längst nicht immer.

Das zeigt auch unser Test von sechs Englischkursen für Anfänger und Wiedereinsteiger, die alle mindestens ein Lehrbuch mit 100 Seiten und eine Audio-CD umfassen und zwischen 14,99 und 75 Euro kosten. Ernüchterndes Fazit der drei Experten: Nur zwei Produkte für Selbstlerner der mittleren Preisklasse überzeugen tatsächlich – sowohl durch die Inhalte als auch durch den motivierenden Aufbau und die Gestaltung. Zu empfehlen sind „Praktischer Sprachlehrgang Englisch“ von Langenscheidt für 29,95 Euro sowie „Meine Sprachlerntasche“ von Hueber für 44,95 Euro.

Beide Kurse leiten den Lerner an – Mister Cock plaudert in „Meine Sprachlerntasche Englisch“. Sie bieten sinnvolles und gut strukturiertes Lernmaterial, genug und interessante Übungen und vermitteln Grammatik und Wortschatz auf ansprechende Art. Alles zusammen verspricht einen hohen Nutzwert.

Ganz wichtig bei dieser Lernmethode ohne Lehrer ist die gelungene Verknüpfung von Lehrbuch und Hör-CD. Gut gelöst hat das der „Praktische Sprachlehrgang Englisch“ mit zwei zusätzlichen Audio-CDs für gezieltes Hör- und Sprechtraining nach jeder Lektion. Zum Beispiel geht es in Übung 5 der Lektion 4 um die Fragestellung im Präsens. Lernbegleiterin Camilla fordert dazu auf, eine Bekannte zu fragen, ob sie gern arbeitet. „Do you like your job?“ muss der Lerner in die Pause hineinsprechen. Zur Not kann er den Satz im Lösungsteil zum Hör- und Sprechtraining nachschlagen.

Dialoge aus Alltag, Job und Urlaub

Wer nach London, Los Angeles oder Honolulu reist, möchte Zahnpasta kaufen, einen Bahnhof finden und sich über seinen Büroalltag oder Kindererziehung unterhalten können. Kurz gesagt: Ein guter Sprachkurs sollte auf unterschiedliche Situationen vorbereiten.

„Meine Sprachlerntasche Englisch“ erfüllt diese Ansprüche. Da erzählt die berufstätige Mutter Deborah der Freundin ihren Tagesablauf. Geschäftsmann John berichtet von der neuen Sekretärin. Michael und Beth überlegen, ob sie Handy und Medikamente für ihren Urlaub dabeihaben. Mit sinnvollen Dialogen in realistischen Situationen kann man hier modernes Alltagsvokabular und wichtige Redewendungen erlernen.

Blass und klischeehaft dagegen wirken besorgte Hausfrauen und trinkende Ehemänner im Kurs „Englisch ohne Mühe“ von Assimil, der mit 75 Euro teuersten Buch/CD-Kombination im Test.

Rezepte und Wetterbericht lesen

Berufsbezogene Themen wie Bewerbung, Vorstellungsgespräch und Arbeitszeugnis greift „Praktischer Sprachlehrgang Englisch“ auf, ansatzweise „Meine Sprachlerntasche Englisch“.

Der schriftliche Ausdruck kommt in den Kursen fast immer nur oberflächlich zum Zuge. Lesen lernen klappt am besten mit „Der Englisch-Kurs“, der viele Lesetexte und so unterschiedliche Textarten wie Verkehrsberichte, Rezepte und Wetterberichte bietet.

Zwar kann man mit allen Produkten im Test die Stufe A2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) erreichen. Am besten einsteigen können echte Anfänger mit „Meine Sprachlerntasche Englisch“, der als Zwölf-Wochen-Kurs angelegt ist, und mit „Großer Sprachkurs Englisch“. Die anderen Kurse bieten zu wenig Übungen oder gehen zu schnell voran. Ehrgeizige mit dem Ziel Stufe B 1 haben zwei Alternativen: „Praktischer Sprachlehrgang Englisch“ und „Der Englisch-Kurs“, beide von Langenscheidt.

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