
Beim Datenschutz gibt es große Unterschiede. Die Noten reichen von Sehr gut bis Ausreichend.
Arzttermin-Portale versprechen einfache und schnelle Vermittlungen von Terminen – ideal für Berufstätige. Auch Menschen auf der Suche nach einem neuen Arzt können von den Internet-Diensten profitieren. Patientendaten sind ein heikles Gut. Doch darauf nehmen Online-Anbieter für Arzttermine nicht immer Rücksicht. Das zeigt unser Test von sieben Terminportalen, darunter Jameda, Doctolib und der eTerminservice für gesetzlich Krankenversicherte.
Alternative zur telefonischen Arzttermin-Buchung
Besetzt. Seit einer gefühlten Ewigkeit. Kein Durchkommen in der Arztpraxis. Und in fünf Minuten beginnt das wichtige Meeting! Erlösung aus der Hölle von Warteschleife und Besetztzeichen versprechen Online-Angebote für Arzttermine – schnell und rund um die Uhr erreichbar. Auch Menschen auf der Suche nach einem neuen Arzt können von den Internet-Diensten profitieren. Wir haben sieben Portale geprüft: den eTerminservice der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und die sechs kommerziellen Dienste Arzttermine.de, Doctena, Doctolib, Dr. Flex, Jameda und Samedi.
Das bietet der Arzttermin-Portale-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 7 Online-Anbieter zur Vereinbarung von Arztterminen – davon ein Dienst nur für gesetzlich Versicherte und sechs Dienste für alle Patienten. Wir untersuchten unter anderem, ob der Dienst die von ihm erhobene Patientendaten ungefragt mit Infos verknüpft, die der Patient der Praxis gegeben hat. Zudem prüften wir, ob eine Buchung ohne Nutzerkonto möglich ist und ob es Mängel in der Datenschutzerklärung gibt.
Tipps und Hintergrund. Wir beschreiben Vor- und Nachteile der Dienste und sagen, welche Filtermöglichkeiten sie bieten (zum Beispiel Trefferlisten nach Entfernung filtern, Angebote für Videosprechstunde, Anzahl der in der Arztpraxis gesprochenen Sprachen).
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 1/2021.
Umgang mit sensiblen Daten unter die Lupe genommen
Wie hilfreich sind die Online-Angebote tatsächlich? Wie sorgsam gehen sie mit sensiblen Patientendaten um? Um das herauszufinden, erfanden die Tester der Stiftung Warentest fiktive Patientenbiografien. Damit buchten sie zum Beispiel per App und auf der jeweiligen Anbieter-Website Arzttermine, legten Nutzerkonten an und fragten Anbieter nach gespeicherten Daten. Zusätzlich vereinbarten sie telefonisch Termine direkt mit den Praxen. Experten klopften die Ergebnisse auf Datenschutz und -sicherheit ab.
Terminportale mit großem Datenhunger
Fazit: Drei der sieben Arzttermin-Portale im Test sind hilfreich bei der Terminsuche. Doch im Umgang mit Daten hapert es zum Teil gewaltig. Problematisch wird es etwa in manchen Fällen, wenn Nutzer nach gespeicherten Daten fragen. Ärgerlich ist auch der Datenhunger einiger Online-Terminbuchungsdienste – insbesondere ihrer Apps.
Patientendaten vom Portal und aus der Praxis vermengt
Hauptgeschäft vieler Anbieter ist ihre Terminplanungs-Software für Praxen. Ärzte verwenden sie auch für telefonisch vereinbarte Termine. Einige Online-Dienste vermengen Patientendaten, die sie über ihr Portal erhoben haben, mit Informationen, die der Patient der Praxis gegeben hat. Wer das nicht möchte, wählt einen datensparsamen Dienst – oder muss zurück in die Hölle der besetzten Telefone und Warteschleifen.