Fall 2: Wechselwirkung

Problematische Pillen? Antworten gibt die Priscus-Liste.
Die 72-jährige Frau nimmt drei Herz-Kreislauf-Medikamente, darunter Azetylsalizylsäure (ASS). Bei Bedarf schluckt sie Methocarbamol, Etoricoxib und Ibuprofen wegen schmerzhafter Verspannungen.
Problem. Eine Wechselwirkung ist möglich. Die Schmerzmittel Ibuprofen und Etoricoxib können bei längerem Gebrauch Magenbluten auslösen. Das Risiko steigt durch den Blutverdünner ASS. Und Etoricoxib ist laut Priscus-Liste im Alter problematisch, wie viele Schmerzmittel.
Lösung. Eine Therapie mit verträglicheren Schmerzmitteln ohne die Wechselwirkung. Die Frau nimmt hochdosierte Mittel, hat also wohl starke Schmerzen. Ihr Arzt könnte starke Schmerzmittel (Opioide) erwägen.
Wichtig: Die Wechselwirkung ist zwischen allen Blutverdünnern und fast allen schwachen (nichtopioiden) Schmerzmitteln möglich. Solche Schmerzmittel wie Diclofenac und Ibuprofen können den Magen auch allein strapazieren. Lassen sie sich nicht umstellen oder begrenzen, brauchen Patienten Arzneistoffe zum Magenschutz, etwa Omeprazol oder Pantoprazol – beide für Senioren möglichst niedrig dosiert, da sie Osteoporose fördern.