Wer Arzneimittel benötigt hat die Wahl zwischen der Apotheke um die Ecke oder dem Erwerb über das Internet. Das gilt für freiverkäufliche Präparate ebenso wie für rezeptpflichtige Mittel. Wer sparen möchte, kauft oft über eine Versandapotheke ein. Doch das muss mittlerweile nicht mehr der günstigste Weg sein. Kunden können auch in ihrer Apotheke sparen, etwa wenn sie nach Generika oder aus dem Ausland importierten Mitteln fragen. Die Vor- und Nachteile im Überblick.
Versandapotheken
Nicht rezeptpflichtige Medikamente sind in Versandapotheken oft um 30 Prozent preiswerter als in klassischen Apotheken. Auch auf Rezepte bekommen Versicherte Rabatt. Online-Apotheken aus dem Ausland bieten rezeptfreie Mittel meist besonders preiswert an. Allerdings war die telefonische Beratung von Versandapotheken oft schlecht oder sogar fehlerhaft, wie eine Untersuchung von test aus den Jahr 2005 zeigte.
Die Vorteile:
- Gut informiert. Versandapotheken sind erste Wahl, wenn Sie gut informiert sind und genau wissen, welche Mittel Sie brauchen.
- Chroniker. Sind Sie chronisch krank und benötigen deshalb insgesamt größere Mengen an Medikamenten, können Sie sich über Versandapotheken preiswert bevorraten.
- Rezeptpflichtige Medikamente. Internetapotheken aus dem Ausland bieten auf Rezept-Bestellungen Rabatte: Die Rezeptgebühr entfällt oder ist reduziert. Deutsche Versandapotheken rechnen Rezepte mit der Krankenkasse ab. Das ist bei ausländischen nur der Fall, wenn die Kassen mit den Versendern einen Einzelvertrag abgeschlossen hat.
- Rezeptfreie Medikamente. Sie können bei fast allen Versandanbietern 30 Prozent oder mehr sparen.
Die Nachteile:
- Verfügbarkeit. Sie erhalten die Medikamente nicht sofort und auch nicht rund um die Uhr.
- Rezepte. Bei verschreibungspflichtigen Mitteln müssen Sie zunächst das Originalrezept einschicken.
- Sicherheit. Die Qualität der Arzneimittel und die Abwicklung Ihrer Bestellung ist prinzipiell nur sicher, wenn Sie Anbieter aus Deutschland, anderen EU-Staaten oder der Schweiz wählen. Kaufen Sie nicht bei Anbietern, die sich nicht als „echte“ Versandapotheke ausweisen können. Bei diesen „Arzneimittelläden“ ist das Risiko von Medikamentenfälschungen und Missbrauch besonders hoch.
- Versandkosten. Denken Sie bei Ihrer Bestellung an Versandkosten. Bei kleineren Mengen oder auch bei einer Bestellung auf Rezept können höhere Beträge von bis zu fünf Euro anfallen.
Apotheken vor Ort
Auch in herkömmlichen Apotheken können Kunden mittlerweile sparen. Preiswert sind vor allem Nachahmerpräparate und aus dem Ausland importierte Mittel. Doch auch hier zeigte eine Untersuchung von test aus dem Jahr 2004: Die Beratung ist nicht immer fehlerfrei.
Die Vorteile:
- Schnelle Versorgung. Sie können sich bei Bedarf rasch mit Arzneimitteln versorgen und auch rund um die Uhr eine Apotheke in der Nähe aufsuchen.
- Lieferung nach Hause. Auch Apotheken liefern Präparate nach Hause. Bestellen können Sie unter www.aponet.de. Von dort werden Ihre Wünsche zu einer Apotheke in Ihrer Nähe weitergeleitet.
- Preise. Sie erhalten preiswerte Mittel auch in Ihrer Apotheke vor Ort. Fragen Sie gezielt nach Generika oder aus dem Ausland importierten Arzneien. Wenn Sie direkt beim Apotheker kaufen, fallen zudem keine Versandkosten an. Das lohnt sich vor allem, wenn Sie nur geringe Mengen kaufen möchten.
Die Nachteile:
- Kaum Preiswettbewerb. Obwohl es für Arzneimittel der Selbstmedikation mittlerweile keine Preisbindung mehr gibt, herrscht zwischen den Apotheken kaum Preiswettbewerb. Originalpräparate sind immer noch sehr teuer.
Suchmaschinen für preiswerte Arzneimittel
Im Internet gibt es Suchmaschinen, die besonders preisgünstige Anbieter für Medikamente, Naturheilmittel oder medizinisches Zubehör ermitteln.
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