Tipps zum Deutschlernen
- Integrationskurs machen. Melden Sie sich zum Integrationskurs an, sobald das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Sie für die Teilnahme zugelassen hat. Der Integrationskurs besteht aus einem Sprach- und einem Orientierungskurs. Dort können Sie die deutsche Sprache systematisch erlernen.
- Mit Muttersprachlern lernen. Fragen Sie bei der Leitung Ihrer Flüchtlingsunterkunft nach, ob es Ehrenamtliche gibt, die Sie beim Deutschlernen unterstützen können. Das ist sinnvoll, wenn bis zu Ihrem Integrationskurs noch Wartezeit zu überbrücken ist, aber auch dann, wenn der Kurs bereits läuft. Mit den Apps aus unserem Test können Sie im besten Fall etwas Wortschatz aufbauen und Hören, Lesen, manchmal auch Schreiben trainieren. Freies Sprechen und Formulieren lernen Sie hingegen nur im regelmäßigen Austausch mit anderen. Außerdem: Soziale Kontakte zu Deutschen helfen Ihnen nicht nur beim Spracherwerb, sondern auch beim Ankommen in Deutschland.
- Täglich praktizieren. Der Mensch lernt am besten, wenn er etwas aktiv übt. Nehmen Sie deshalb jede Gelegenheit wahr, um Deutsch zu schreiben, zu sprechen, zu lesen und zu hören. Notieren Sie zum Beispiel die Lebensmittel für Ihre Einkaufsliste auf Deutsch, sagen Sie zur Begrüßung „Guten Tag“ oder „Hallo“, etwa bei Behörden-Terminen, lauschen Sie, wenn sich Deutsche unterhalten oder lesen Sie die Namen von Bus- und U-Bahn-Haltestellen laut vor.
- Ins Gespräch kommen. Sobald Sie erste Deutschkenntnisse haben, sollten Sie versuchen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, etwa beim Einkaufen. Suchen Sie zum Beispiel im Supermarkt die Bananen, dann fragen Sie einen Mitarbeiter oder andere Kunden: „Wo finde ich das Obst?“. Selbst wenn Sie zunächst nur simple Unterhaltungen führen können, ist jedes Gespräch ein Erfolgserlebnis, das Sie sicher motivieren wird, weiter zu lernen.
- Fehler machen. Haben Sie keine Angst davor, Fehler zu machen oder etwas falsch auszusprechen. Die meisten Deutschen haben in der Schule ein oder zwei Fremdsprachen gelernt und wissen, wie schwierig das sein kann. Sehen Sie Fehler als etwas Positives. Menschen lernen, indem sie Fehler machen.
- Häufig wiederholen. Das Gehirn lernt durch Wiederholung. Deshalb ist es sinnvoll, häufiger in kleinen Zeiteinheiten Deutsch zu üben. Versuchen Sie, eher viermal täglich fünfzehn Minuten zu lernen als einmal am Tag eine Stunde.
- Sinne verknüpfen. Je vielfältiger die Art und Weise ist, in der Sprache und Wörter im Gehirn vernetzt werden, desto besser lassen diese sich später abrufen. Koppeln Sie deshalb beim Lernen immer mindestens zwei Sinne miteinander. Beispiele: Wenn Sie eine Vokabel aufschreiben, sprechen Sie sie gleichzeitig laut mit. Oder falls Sie mit einem Lehrbuch mit dazugehöriger Audio-CD lernen: Lesen Sie einen Dialog im Lehrbuch mit, während sie ihn sich über die Audio-Datei anhören.
- Wortgruppen lernen. Einzelne Wörter zu pauken bringt wenig. Sprache lernt man besser im Zusammenhang. Notieren Sie also nicht nur die Vokabel mit ihrer Übersetzung, sondern auch einen Satz, in dem sie vorkommt. Zum Beispiel: „der Hund“ und „Der Hund bellt“.
- Online lernen. Wenn Sie Zugang zu Computer und Internet haben, können Sie auf Lernportalen im Netz lernen – auch als Deutschanfänger. Kostenlos geht das zum Beispiel auf den Webseiten von Deutscher Welle, Goethe-Institut und Ich-will-Deutsch-lernen.de. Dafür müssen Sie sich auf dem jeweiligen Portal mit Ihrer E-Mail-Adresse registrieren. Falls Sie schon einen Sprachkurs besuchen, können Sie die Portale gut ergänzend zum Kurs nutzen.
- Realistisch bleiben. Haben Sie Geduld mit sich. Eine Sprache lernt man nicht im Handumdrehen. Außerdem ist Deutsch keine einfache Sprache. Mit der Grammatik haben sogar deutsche Muttersprachler ihre Probleme. Wenn Sie die Möglichkeit haben, intensiv zu lernen, zum Beispiel im Integrationskurs, können Sie aber schon in wenigen Wochen ein einfaches Sprachniveau erreichen.
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