
Das neue iPhone SE ist in drei Farben erhältlich. © Apple
Mit einer Display-Diagonale von knapp 12 Zentimeter (4,7 Zoll) ist das neue iPhone SE erfreulich handlich. Sein Einstiegspreis von 479 Euro ist für ein Mittelklassehandy hoch, aber für ein iPhone günstig. Der iPhone-Schnelltest der Stiftung Warentest zeigt Stärken und Schwächen. So ist der Prozessor flott, der Akku aber schlapp.
[Update 15.05.2020] Die vollständigen Testergebnisse zum iPhone SE stehen jetzt in unserer Test-Datenbank Handys bereit. [Ende Update]
Ähnlich dem iPhone 8 – aber schneller
Nicht nur äußerlich weist Apples neues Einsteiger-iPhone eine große Ähnlichkeit mit dem iPhone 8 von 2017 auf. Wie die Auseinanderbauer von iFixit gezeigt haben, sind das aktuelle iPhone SE und sein Urahn einander auch in ihrem Innenleben so verwandt, dass sogar einige Bauteile zwischen beiden Modellen austauschbar sind. Ein wichtiger Unterschied: Im neuen iPhone SE arbeitet ein moderner A13-Prozessor, wie er auch im weit teureren iPhone 11 zum Einsatz kommt.
Das zeigt im Test seine Wirkung: In Sachen Rechenleistung hängt Apples bezahlbarerer Neuzugang selbst manch teureren Android-Konkurrenten ab.
Akku: iPhone mit dürftiger Laufzeit
Was das SE vom 8er-iPhone geerbt hat, sind die dürftigen Akkuwerte: Bei maximaler Bildschirmhelligkeit halten beide Modelle in unserem Praxistest nicht einmal 20 Stunden durch. Um den Akku voll zu laden, brauchen beide rund 2,5 Stunden. Zum Vergleich: Der Akku des größeren, aber im Preis vergleichbaren Samsung-Mittelklassemodells Galaxy A70 ist schon nach zwei Stunden voll geladen und hält dann im gleichen Nutzungszyklus 34 Stunden.
iPhone-Display: Klein und hell

Das Display ist gut, aber die relativ breiten Ränder schmälern die Bildfläche. © Stiftung Warentest
Das iPhone SE ist knapp 14 Zentimeter hoch – für heutige Verhältnisse ungewöhnlich handlich. Damit ist es für all jene interessant, die dem Trend zu immer riesigeren Smartphones nichts abgewinnen können. Allerdings hat das Display besonders oben und unten einen dicken Rahmen und fällt so mit einer Diagonale von knapp 12 Zentimeter noch einmal kleiner aus, als es mit der heute verbreiteten, fast rahmenlosen Bauweise möglich wäre. Das kann bei einigen Anwendungen die Bedienung erschweren, weil mancher Link oder Butten schon recht klein erscheint.
Qualitativ macht der Bildschirm aber eine gute Figur: Es ist sehr hell, die Farbwiedergabe ist gut, Auflösung und Kontrast sind auch nicht schlecht.
Kamera: Kein Zoom, aber starke Videos

Die Hauptkamera auf der Rückseite hat nur eine einzige Optik. © Stiftung Warentest
Die Kamera mit nur einer einzigen Optik wirkt im Zeitalter der Drei- und Vierfachkameras etwas altmodisch. Bei guter Beleuchtung liefert sie wie von iPhones gewohnt richtig gute Fotos. Bei wenig Licht fotografieren andere besser. Mangels zusätzlicher Optiken hapert es beim Zoomen: Ultraweitwinkel gibt es nicht, und Hereinzoomen geht nur digital – mit entsprechend mauen Ergebnissen. Größte Stärke dieser Kamera sind die Videos. Sie sehen besser und flüssiger aus als bei vielen anderen aktuellen Handys.
Stabilität: Nichts zu meckern
Apple gibt für das iPhone SE die Schutzklasse IP67 an: Es soll in bis zu ein Meter tiefem Wasser 30 Minuten ohne Schäden überleben. Unseren einschlägigen Tauchtest hat es problemlos überstanden – ebenso wie die üblichen Fall-, Kratz- und Regentests, denen wir alle Telefone unterziehen.
Fazit: Robuster Sprinter ohne Ausdauer
Wer ein handliches und hochwertiges Smartphone sucht, hat heutzutage keine große Auswahl. Wer zum iPhone SE greift, bekommt ein stabiles und schnelles Handy, dessen Kamera zwar keine tolle Zoom-Fotos, aber ausgezeichnete Videos liefert.
Größtes Manko ist der schwache Akku. Bei längeren Ausflügen ist der Gewichtsvorteil des knapp 150 Gramm leichten Handys schnell dahin, wenn der Nutzer dafür eine Powerbank mitführen muss. Als mögliche Alternative aus dem Android-Lager wäre das Samsung Galaxy S10e einen Blick wert: Es ist kaum größer und schwerer, bietet aber mehr Bildfläche und einen besseren Akku.
[Update 15.05.2020:] Die vollständigen Testergebnisse zum iPhone SE stehen jetzt in unserer Test-Datenbank Handys bereit.
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@Chill: Wir testen die Akkus mit gleicher Nutzung, aber einmal mit maximaler Bildschirmhelligkeit und einmal mit einer Helligkeit von 300 Candela pro Quadratmeter. Die detaillierten Ergebnisse finden Sie in unserem Produktfinder:
www.test.de/Handys-und-Smartphones-im-Test-4222793-0/
(DB)
Jedes Magazin hat sein eigenes Verfahren um die Akkulaufzeit eines Gerätes zu messen. Das ist auch okay. Schwierig ist es aber, dass es im Grunde immer nur ein Szenario gibt. Das Verfahren der Stiftung Warentest ist stark auf eine eher passive Nutzung ausgerichtet. Das ist völlig okay, die meisten anderen Tester machen das leider nicht.
Es wäre zusätzlich auch interessant zu erfahren wie die Akkulaufzeit bei stärkerer Nutzung aussieht. Dabei spielen ganz anderen Faktoren eine Rolle.
Ich hätte ein kantiges Design bevorzugt. Das SE von damals hätte gern erneuert werden dürfen.
Tatsächlich nutze ich die Features des SE und 6S bis heute. Den Formfaktor des 6S/7/8/SE2020 finde ich ungeschlagen! Mittlerweile ist mir das alte SE zu klein, aber die iPhones danach finde ich gut. Ich habe auch ein iPhone X ausprobiert (zu schwer und groß der Klotz) und bin kurz auf einem Samsung Galaxy Note 8 hängengeblieben (passt nicht einmal in alle Taschen, die ich so an meinen Jacken habe).
Apple hat hier meines Erachtens eine sehr lukrative Idee gehabt. Sie haben eine Kamera nah an iPhone X/XS/XR gebaut und in ein handliches Format gesteckt, das viele Nutzer schon kennen (6/6S/7/8). Ich habe mir wirklich die Rezensionen und YouTube-Videos dieser Geeks angesehen. Das iPhone SE 2020 ist die Lösung.
- Top Prozessor
- Handlichkeit
- Vernünftige Kamera
- Langfristige Systemupdates (iOS)
- Kompetitiver Preis
Ich habe es heute gekauft. Goodbye iPhone 6S. Warst treu...
Nur weil das SE 2 „nur“ so groß wie ein 8er ist, ist es nicht „erfreulich handlich“. Das 8er war schon zu groß. Ebenso das 7er. Genauso wie das 6er.
Das ist für alle, die, wie ich, auf einen _handlichen_ Nachfolger des SE gewartet haben, eine große Enttäuschung.
Wobei das - natürlich - wie viele andere Dinge auch Geschmacksache ist!
Kommentar vom Autor gelöscht.