
Ohne Home Button ist der Rand der neuen iPad Pros nochmals deutlich geschrumpft. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Das neue iPad Pro gibt es in den Größen 11 Zoll und 12,9 Zoll. Erstmals mit einem USB-C-Anschluss ausgestattet, bietet das Profi-Tablet noch mehr Rechenpower, ein überragendes Display, leistungsstarke Kameras und satten Sound. Auch ohne Home Button und Kopfhörerbuchse schaffen es beide iPads an die Spitze aller aktuell von der Stiftung Warentest getesteten Tablets.
Schlanke Form, neue Funktionen
Mit 474 bzw. 626 Gramm sind die neuen iPad Pros angenehm leicht, mit 6 Millimetern nochmals dünner als ihre Vorgänger. Apple bietet beide Tablets mit 64, 256 und 512 Gigabyte sowie 1 Terabyte Speicher an. Bereits die kleinste Variante kostet rund 880 bzw. 1 100 Euro. Wer sich für ein Modell mit 1 Terabyte samt LTE-Modem entscheidet, ist mit etwa 1 880 bzw. 2 100 Euro dabei.
Wichtigste Neuerung: Statt der bisherigen Lightning-Buchse zum Laden haben die neuen Pro-Modelle einen USB-C-Anschluss. Weggefallen ist neben dem Kopfhörerausgang auch der Home Button. Folge: Apps lassen sich nur noch über Wischgesten bedienen und die Anmeldung per Fingerabdruck entfällt. Nutzer können ihr Tablet jetzt neben der Pin-Eingabe auch per Gesichtserkennung entsperren. Im Test klappte das einwandfrei.
Der iPad-Test im Video
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Bestnoten für die Displays
Die größere Variante des iPad Pro besitzt eine nutzbare Displaydiagonale von 12,9 Zoll (32,7 cm) und einem Seitenverhältnis von 4:3. Der kleinere Bruder bringt es auf 10,9 Zoll (27,7 cm) bei einem Seitenverhältnis von knapp 3:2. Es eignet sich besser zum Anschauen von 16:9-Videos, da die schwarzen Balken schmaler sind. Bestnoten vergaben unsere Tester für die Qualität der Displays. Beide sind sehr hell, geben Farben sehr natürlich wieder und zeigen bei Bewegtbildern keine Nachzieheffekte. Außerdem erlauben sie große Betrachtungswinkel von allen Seiten.
Tipp: Alle Testerergebnisse veröffentlichen wir im Detail umgehend auch in der großen Testdatenbank Tablets zu den Tablet-Tests. Hier können Sie alle getesteten Tablets bequem miteinander vergleichen.
USB-C-Anschluss: Neue Vielseitigkeit

Erstmals setzt auch Apple auf den universellen USB-C-Anschluss, den auch viele andere Anbieter verwenden.
Über den universellen USB-C-Anschluss lassen sich die iPads laden. Mittels eines Display-Port- oder HMDI-Adapters können Nutzer Bild und Ton auf einen externen Monitor, zum Beispiel ein TV-Gerät, ausgeben. Sogar 4K-Videos laufen darauf flüssig. Auf dieselbe Weise lassen sich Tastaturen, Kartenlesegeräte sowie Speichersticks anschließen. Von USB-Speichern können Nutzer jedoch nur Fotos und Videos importieren.
Hohe Rechenleistung und Soundqualität
In Sachen Rechenpower konnten die neuen iPads zulegen: Dank Apples neuem A12X-Prozessor sind sie schneller als viele Notebooks. Vor allem die Grafikleistung hat spürbar profitiert: Die 3D-Spiele, mit denen wir die Profi-Tablets testeten, liefen ebenso wie hochauflösende 4K-Videos ruckelfrei. Vor allem das größere iPad Pro liefert obendrein eine beeindruckende Tonqualität. Für den in dieser Geräteklasse erstaunlich satten und räumlichen Klang sorgen jeweils zwei Lautsprecher an der oberen und unteren Gehäuseseite.
Tabelle: Hier finden Sie die Ausstattungstabelle der beiden iPads.
iPad-Kameras setzen Maßstäbe
Wie ihre Vorgänger haben beide Tablets auf der Rückseite eine 12-Megapixel-Kamera. Obwohl diese ohne optischen Bildstabilisator auskommt, liefert sie vor allem bei guten Lichtverhältnissen scharfe, kontrastreiche Bilder. Auch die Bildqualität der aufgenommen Videos überzeugte unsere Tester. Es sind sowohl Aufnahmen in Full HD als auch in 4K möglich. Ansprechende Ergebnisse lassen sich auch mit der 7-Megapixel-Frontkamera erzielen – wichtig unter anderem für Videotelefonie und Selbstporträts.
Akku: Schneller laden, länger surfen
Dank des neuen USB-C-Netzteils mit 18 Watt Leistung sinkt die Ladedauer beim großen iPad Pro von knapp fünf auf dreieinhalb Stunden. Die kleinere Variante ist jetzt nach gut drei Stunden geladen – 30 Minuten schneller als der Vorgänger. Der Akku hält etwas länger durch als bei den Vorgängern: Beim Surfen mit maximaler Helligkeit schaffte der Akku des 11-Zoll-Tablets sechseinhalb Stunden, der Akku des 12,9-Zoll-Tablets schaffte sechs Stunden. Beim Abspielen von Videos bei vergleichbarer Helligkeit stoppten unsere Tester gut fünfzehneinhalb bzw. knapp dreizehneinhalb Stunden.
Neue Generation auch beim Zubehör
Zubehör lässt sich Apple fürstlich bezahlen. Das neue Smart-Cover inklusive Tastatur gibt es ab 199 Euro. Es schützt nun auch die Rückseite des iPads. Außerdem erlaubt es zwei verschiedene Aufstellwinkel. Der neue Pencil-Eingabestift kostet 135 Euro. Er haftet per Magnet an der Seite des iPads und wird dabei induktiv geladen. Praktisch: Zum Wechseln zwischen verschiedenen Werkzeugen müssen Nutzer den Stift nicht mehr absetzen. Es genügt, ihn mit dem Zeigefinger seitlich zweimal kurz anzutippen.
Fazit: Hochwertige, aber teure Allrounder
Beide iPads konnten im Test überzeugen. Vor allem Displays, Kameras und Rechenleistung suchen derzeit ihresgleichen. In Sachen Vielseitigkeit machen die Tablets dank des neuen USB-C-Anschlusses einen Schritt nach vorn. Insgesamt schaffen sie es sogar an die Spitze unseres Rankings – knapp vor dem Samsung Galaxy Tab S4. Spitzenqualität wird jedoch immer mehr eine Frage des Geldbeutels – mit über 2 000 Euro für das große iPad Pro mit 1 Terabyte Speicher und LTE stößt Apple in neue Dimensionen vor.
Tipp: Wer so viel Geld nicht ausgeben will, findet in unserem Tests von Tablets Testergebnisse für 124 Modelle der Betriebssysteme Android, Fire OS, iOS und Windows.
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In Internetvideos ist zu sehen wie das teure Premium-Produkt ohne allzu großen Kraftaufwand in der Mitte durchgebogen werden kann. Fatal wie ein so teures Tablet zerstört werden kann. Hier haben wir einen deutlichen Rückschritt zum Vorgängerprodukt zu verzeichnen. Zum Glück kann man ja das alte weiterhin kaufen. Das reicht auch vollkommen aus!
Noch ein Hinweis: es ist traurig für die Innovationskraft von Apple dass wir von denen im Jahr 2018 immer noch kein wasserfestes Tablet bekommen haben...
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