Der Start der Apple Karten war holprig: Das Brandenburger Tor verfrachtete die Software nach Schöneiche bei Berlin. Und der Kölner Dom war verschwunden. Inzwischen hat Apple grobe Fehler korrigiert. Das Brandenburger Tor steht wieder in Berlin, der Dom in Köln. Der Schnelltest zeigt allerdings: Als Navigations-App taugt Apple Karten trotz der Nachbesserungen nicht.
Manöver schwer vorhersehen
Apple Karten zeigt beim Navigieren nur kleine Ausschnitte der Karten. Im Stadtgebiet umfasst die Kartentiefe rund 200 Meter, auf Autobahnen sind es rund 500 Meter. So lassen sich Straßenverläufe und Abbiegungen kaum vorhersehen. Beispiel Arc de Triomphe in Paris: Der große Kreisverkehr passt nicht auf den Bildschirm. Die abgehenden Straßen verschwinden. Hinzu kommt: Apple Karten enthält keinen Spurassistenten, der die richtige Spur weist. In Tunneln setzt die Routenführung ganz aus. Die Anzeige friert ein bis zur Ausfahrt.
Die Route fällt kaum auf
Der Anzeige fehlt zudem Kontrast. Die blaue Route auf grauem Hintergrund fällt selbst bei Tageslicht kaum auf. Bei Dunkelheit bleiben die Farben unverändert. Apple Karten kennt keinen Nachtmodus. Bei Nachtfahrten stört der hell leuchtende Bildschirm des iPhone. Wer die Helligkeit reduzieren möchte, muss die Navigations-App zunächst schließen, denn die Helligkeit lässt sich nur in den Einstellungen des Telefons ändern.
Ansagen nicht optimal
Die Sprachansagen sind zwar verständlich, aber etwas leise. Außerdem kommen sie unpassend. Auf Autobahnen erfolgen zwei Ansagen lange im Voraus. Dann passiert nichts. Erst kurz vor dem Manöver ertönt dann die dritte Ansage. Inhaltlich gibt die Sprachansage viele relevante Informationen, nennt Städte und Straßen. Vorteil: Das erleichtert die Orientierung. Nachteil in Städten: Apple Karten übertreibt das Vorlesen der Straßennamen. Für jede Anweisung liest die App bis zu zwei Straßennamen vor. In Gegenden mit vielen Kreuzungen redet sie ohne Unterlass.
Spracherkennung Siri erkennt kaum Adressen
Anders als herkömmliche Navigations-Programme bietet Apple Karten kein Hauptmenü. Hier heißt es: Einfach Adresse in die Suchleiste eintippen und auf Suchen tippen. Adressen lassen sich auch über die Spracherkennung Siri diktieren. Allerdings erkennt Siri Adressen nur lückenhaft. Bei nicht erkannten Adressen gibt sie keine gesprochene Rückmeldung.
Das Fazit
Apple Karten führen deutlich schlechter durch den Verkehr als alle anderen Navigations-Apps des letzten Tests. Selbst Apple-Firmenchef Tim Cook empfiehlt Nutzern daher die Webseiten alternativer Kartendienste wie Google oder Nokia Maps (Brief an die Kunden, nur auf Englisch).
Tipp: Weitere Informationen erhalten Sie in unserem aktuellen Vergleich Apps und Navigationsgeräte.