
Nur Apfelsaft und Sprudelwasser? So naturbelassen sind Fertigschorlen selten.
Bei Durst greifen die Deutschen gern zu Apfelschorle. Praktisch – vor allem für unterwegs – ist fertig gemixte. Die Stiftung Warentest hat 24 Fertigschorlen untersucht, unter anderem Lift, Gerolsteiner und Adelholzener. Der Apfelschorle-Test bringt trübe Ergebnisse: Sieben Produkte schneiden mangelhaft ab, sieben weitere ausreichend. Aber es gibt auch einen klaren Testsieger: Die Schorle eines Discounters ist als einzige gut (Preise: 0,39 bis 4,50 Euro pro Liter).
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Apfelschorle muss mindestens 50 Prozent Apfelsaft enthalten
Apfelsaftschorle ist ein Mix aus Apfelsaft und Sprudelwasser. Der Gehalt an Apfelsaft beträgt mindestens 50 Prozent, im Test liegt er oft bei 60 Prozent. Manche Fertigschorlen, vor allem Bio-Apfelschorlen, enthalten Direktsaft. Die meisten werden aber mit Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat hergestellt. Zucker dürfen die Hersteller nicht zugeben.
Das bietet der Apfelschorle-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 24 Apfelschorlen. Darunter sind bekannte Marken wie Lift, Sinalco und Rhön Sprudel, Handels- und Discountermarken etwa von Aldi, Lidl und Rewe sowie Bioschorlen von Proviant, Fritz-spritz oder Voelkel. 15 Produkte enthalten Apfelsaft aus Konzentrat, sieben Produkte ausschließlich Direktsaft und zwei eine Mischung aus Apfeldirektsaft und Konzentratsaft. Wir haben die Schorlen verkostet und auf Fremdzucker, unerwünschte Stoffe, Krankheitserreger und Verderbniskeime untersucht. Außerdem haben wir Aromagehalt und chemische Qualität geprüft und die Kennzeichnung bewertet.
Hintergrund und Tipps. Wir erklären, was wir von einer geschmacklich sehr guten Apfelschorle erwarten – und warum es bei der Herstellung von Apfelschorle oft nicht damit getan ist, Apfelsaft und Mineralwasser zu vermengen. Außerdem zeigen wir, wie viel Zucker fertige Apfelschorle im Vergleich zu Apfelsaft und Cola enthält und warum es sich lohnt, die Schorle selber zu mixen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test April 2019.
Apfelschorle im Test: Nur eine ist gut, etwa jede dritte mangelhaft

Nur eine Schorle schafft ein gutes Gesamturteil. Sie ist eine der günstigsten im Test. 7 der 24 getesteten Getränke schneiden mangelhaft ab, 7 weitere ausreichend. Der Grund für das trübe Ergebnis: Die Analysen lassen darauf schließen, dass die meisten Anbieter keine guten Saftqualitäten verarbeiten. Bei manchen Schorlen wurde etwa das eingesetzte Konzentrat nicht korrekt zu Saft zurückverdünnt – es fehlt an Apfelaroma. Teilweise ist der Aromagehalt gering, obwohl die Schorlen laut Zutatenliste mit natürlichem Apfelaroma aufgepeppt sind.

Verderb im Gange
In einigen Schorlen, die ausschließlich Direktsaft enthalten, wiesen die Tester Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen wie Hefen nach. In einwandfreien Äpfeln und sauber produziertem Saft kommen die Substanzen in diesen Mengen nicht vor. In zwei Produkten waren die Gehalte so hoch, dass nur verdorbene Äpfel oder eine unsaubere Verarbeitung die Ursache sein können.

Aromatisch und kräftig nach Apfel oder nur flache Apfelnote
Zwei Apfelsaftschorlen – beide mit Biosiegel – überzeugten die Tester bei der Verkostung: Sie schmecken aromatisch, komplex, kräftig nach reifem Apfel und fruchtsäuerlich. Viele Flaschen im Test bieten aber durchschnittlichen Einheitsgeschmack mit einer flachen Apfelnote.
Bioschorlen mit viel Methanol
Zwei Bioschorlen enthalten vergleichsweise viel Methanol. Solche Mengen bilden sich etwa, wenn Hersteller die Äpfel stark mit Enzymen behandeln, um die Saftausbeute zu erhöhen. Das ist erlaubt, die Methanol-Gehalte sprechen aber für keine gute Herstellungspraxis. Ein Gesundheitsrisiko ist nicht zu befürchten.

Kein Zuckerzusatz, keine Keime
Bei aller Kritik, es gibt auch Erfreuliches: Schadstoffe und Keime trüben den Genuss nicht. Keinem Produkt ist Fremdzucker zugesetzt. Die Fertigschorlen bringen aber schon von Natur aus reichlich Zucker mit. Als Durstlöscher taugen sie im Alltag daher nur hin und wieder.
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