Testergebnisse für 25 Apfelmus und -mark 04/2020
Im Test: 14-mal Apfelmus und 5-mal Apfelmark sowie 6-mal Fruchtmus Apfel in Quetschbeuteln, darunter insgesamt 10 Bioprodukte. Eingekauft haben wir im September und Oktober 2019. Die Preise ermittelten wir durch Befragung der Anbieter im Februar 2020.
Sensorisches Urteil: 45 %
Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten das anonymisierte Apfelmus und -mark sowie das Fruchtmus aus dem Quetschbeutel – mit einer Produkttemperatur von 20 Grad Celsius – unter gleichen Bedingungen und in unterschiedlicher Reihenfolge. Die Prüfpersonen beschrieben Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl. Auffällige Produkte oder fehlerhafte Produkte wurden mehrmals geprüft. Der erarbeitete Konsens war Basis für die Bewertung. Alle Prüfungen lehnten sich an die Methode L 00.90–22 der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach § 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils).
Chemische Qualität: 30%
Um Rückschlüsse auf die Qualität der Äpfel und den Herstellungsprozess ziehen zu können, ermittelten wir unter anderem den Gehalt an Ethanol, Methanol, flüchtigen Säuren oder Hydroxymethylfurfural (HMF). Pestizide waren – wenn überhaupt – nur in sehr geringen Mengen nachweisbar. Zudem analysierten wir das Aroma, indem wir den Gehalt an Aromastoffen bestimmten. Wir bewerteten den Aromaindex und die 8-Estersumme sowie ob das ermittelte Aromaspektrum apfeltypisch oder apfeluntypisch (mit apfelfremden Aromastoffen) war.
- Ethanol und Methanol: mittels GC/MS
- Flüchtige Säuren: destillativ-titrimetrisch
- Hydroxymethylfurfural (HMF): mittels HPLC
- Pestizide: mittels GC-MS/MS und LC-MS/MS
- Aromaspektrum: mittels GC/MS
Verpackung: 10 %
Drei Experten testeten die Handhabung – Öffnen, Entnehmen und Wiederverschließen und prüften Originalitätssicherung, Recycling- und Entsorgungshinweise. Zudem untersuchten wir die Deckeldichtungen beziehungsweise die Verschlüsse und die Quetschie-Verpackungen auf chlorierte Kunststoffe mittels Röntgenfluoreszenzanalyse.
Deklaration: 15 %
Wir beurteilten, ob die Angaben auf der Verpackung lebensmittelrechtlich vollständig und korrekt sind. Wir prüften zudem Portionsgrößenangaben und Lagerungshinweise. Drei Experten bewerteten die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben.
Weitere Untersuchungen
Wir bestimmten verschiedene Parameter um etwa den physiologischen Brennwert sowie den Gesamtzuckergehalt (fruchteigener und zugesetzter) zu berechnen und den Fruchtgehalt abzuschätzen. Unerwünschte Stoffe wie beispielsweise Patulin oder Milchsäure waren nicht nachweisbar. Wir prüften die Apfelmark- und Quetschie-Produkte auf Fremdzucker und Fremdwasser mittels Isotopenanalyse und Massenspektrometrie und bestimmten das Oligosaccharidspektrum mittels Kappilar-GC: Sie enthielten nur fruchteigenen Zucker und Wasser aus Äpfeln. Die mikrobiologische Qualität war einwandfrei. Untersucht wurde jeweils ein Glas oder eine Packung auf folgende Mikroorganismen: Aerobe mesophile Koloniezahl (Gesamtkeimzahl), Hefen, Schimmelpilze, Milchsäurebakterien, sulfitreduzierende Clostridien. Weitere charakteristische Parameter waren Bestandteil der Untersuchung: pH-Wert, Brix-Wert, Gesamtsäure, Zitronensäure, Äpfelsäure, Glukose, Fruktose, Saccharose, Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor), Fließverhalten, L-Ascorbinsäure (Prüfung der Natürlichkeit mittels LC/EA-IRMS nur wenn beworben), Sorbit und Fumarsäure.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das sensorische Urteil oder die chemische Qualität ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine halbe Note, besser sein. War die Deklaration ausreichend, werteten wir das Qualitätsurteil um eine halbe Note ab, bei mangelhafter Deklaration konnte das Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein.
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@Peter_Kuhne: Eine interessante Fragestellung. Einen Apfel frisch zu reiben ist auf jeden Fall eine sehr gute Wahl. Leider können wir Ihnen nicht exakt sagen, ob der Vitamingehalt zwischen Apfelmark und Overnight Oats Äpfeln gleich ist, weil Apfelsorten sich in wertgebenden Inhaltsstoffen, wie beispielsweise Vitaminen unterscheiden und wir im Rahmen unseres Tests keine Untersuchung von Apfelmark versus frischen Apfel durchgeführt haben. Was wir sagen können, ist, dass Apfelmark nicht zusätzlich gezuckert wird, es enthält nur den Zucker aus den verarbeiteten Äpfeln. Bei Zeitmangel können Sie bedenkenlos auch auf Apfelmark zurückgreifen. In unserem Test schneidet das Apfelmark von Alnatura am besten ab.
Guten Tag,
jeden Abend reibe ich für meine Overnight Oats Apfel. Ich habe mir gedacht, ob Apfelmark mir nicht die Arbeit erspart, ohne dass es Einbußen bei den Mikronährstoffe (z. B. Vitamine) gibt. Wie schneidet als das Apfelmark im Vergleich zum frisch geriebenen Apfel ab?
MfG
Peter
Ich habe gestern mitgeteilt, dass meine 86 jährige Mutter in dem HAK Apfelmus einen Glassplitter gefunden hat.
Dies trifft nicht zu.
Recherchen meines Mannes haben ergeben, dass der Splitter vom äußeren Rand am Boden unter der Nummer 370 U 30 05 herrührt.
Er kann also nicht im Apfelmus gewesen sein.
Ich bedaure meine Reklamation und stelle dies auch bei den Firmen HAK und REWE sofort richtig.
haltbar bis Ende 2023
Füllmenge 355 Gramm
Code Nr. 8 720600 030 109
@RudolfBeier: Diabetiker sollten beim Verzehr von Apfelmus vorsichtig sein. Das gilt auch für ungesüßtes Apfelmark. Grund: Der glykämische Index (GI) steigt bei verarbeiteten Produkten an. Auch wenn kein extra Zucker zugesetzt ist, gehen die Kohlenhydrate von Apfelmus und -mark rascher ins Blut als bei einem rohen Apfel.(bp)