Alle Testergebnisse für Antiviren-Apps für Android
Im internationalen Gemeinschaftstest: Elf Sicherheits-Apps für Android mit Phishing-Schutz sowie die vorinstallierte Sicherheitsfunktion Google Play Protect im Zusammenspiel mit dem Browser Chrome. Wir installierten die Apps aus Googles Play Store. Prüfzeitraum: Februar bis April 2023. Preisermittlung: Anbieterbefragung im Mai 2023.
Untersuchungen: Wir prüften die Apps auf identischen hochwertigen Smartphones mit der aktuellsten Android-Version. Wir verwendeten die bei der Installation empfohlenen App-Einstellungen. Als Browser diente Chrome. Wir deaktivierten den Phishing-Schutz von Chrome (Safe Browsing), um den Phishing-Schutz der Apps zu testen.
Schutzwirkung: 70 %
Schutz vor Schadsoftware: Wir erstellten eine Sammlung aus 1 000 Schadprogrammen (Malware) und 1 000 Programmen ohne schädlichen Code. Wir bewerteten die Reaktionen der Apps beim Herunterladen, Installieren und Ausführen der Malware. Wir prüften, ob die Apps Malware auf Speicherkarten erkennen und ob dies auch offline klappte.
Phishing-Schutz: Wir riefen 200 aktuelle Webseiten auf, die Passwörter und Zugangsnamen stehlen, und bewerteten, wie die Apps reagierten.
Handhabung: 20 %
Drei Fachleute prüften, ob die Apps einfach zu installieren und einzurichten sind, und bewerteten, wie intuitiv sie sich im täglichen Gebrauch bedienen lassen. Sie beurteilten dazu etwa Qualität der Darstellung, Einstellungsoptionen, Einrichten der Schutzfunktionen, Verständlichkeit des Menüs und den Umgang mit gefundenen Schadprogrammen. Außerdem prüften sie die Hilfefunktionen und ob es störende Werbung gab.
Akkubelastung: 5 %
Wir bewerteten, wie sich die Akkulaufzeit bei Nutzung der Apps änderte. Dazu verwendeten wir je ein hochwertiges und ein einfaches Smartphone.
Datensendeverhalten: 5 %
Wir prüften das Datensendeverhalten, indem wir die bei der App-Nutzung gesendeten Daten mitlasen und – wenn nötig – entschlüsselten. Daten, die nicht für den Betrieb notwendig sind, bewerteten wir als kritisch. Dies gilt etwa für die Übertragung von eindeutigen Geräte-Identifikationsnummern.
Alle Testergebnisse für Antiviren-Apps für Android
Datenschutzerklärung: 0 %
Ein Jurist prüfte, ob die Datenschutzerklärungen der App-Anbieter den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen und ob sie auf den Internetseiten der Anbieter oder in den Apps leicht aufzufinden sind.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das übergeordnete Urteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen setzten wir ein: Lautete das Urteil für Schutzwirkung Ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Hatte die Datenschutzerklärung deutliche Mängel, werteten wir das test-Qualitätsurteil um 0,3 Notenpunkte ab.
Alle Testergebnisse für Antiviren-Apps für Android
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- Virenscanner schützen vor Schadsoftware und Phishing. 14 Antivirenprogramme im Test schützen sehr gut. 4 für Windows und 2 für MacOS sind gut und gratis.
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- Die Programme erstellen starke Passwörter und schützen vor Angriffen. Auf sie zu verzichten, kann teuer werden. Doch im Test fanden wir nicht nur zuverlässige Manager.
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- Das Smartphone ist weg – der Albtraum jedes Nutzers. Erste Maßnahme: das vermisste Handy mit einem anderen Telefon anrufen. Ist kein Klingeln oder Vibrieren zu hören, ist...
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@mosch99: Vielen Dank für Ihre kritische Nachfrage. In der Tat geht es hier nicht primär um die DSGVO, die klar vorgibt, über welche Aspekte der Verarbeitung persönlicher Daten die NutzerInnen informiert werden müssen, sondern vielmehr um das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG). Leider operieren beide zum Teil mit unbestimmten Rechtsbegriffen. Im letzteren Fall ist gerade die Frage, was an dem Senden einzelner Daten "unbedingt erforderlich" sei, bislang nicht letztgültig geklärt. Auch ist das TTDSG in Teilen weiter gefasst als die DSGVO bei der Frage bzw. in der Auslegung, um welche konkreten (Meta-)Daten es sich prinzipiell hierbei handeln könnte. Wir behalten die sich entwickelnde Rechtsprechung zu diesem Thema aber stets im Blick und werden unsere Bewertung in zukünftigen Tests selbstverständlich anpassen, sobald neue eindeutige Erkenntnisse vorliegen.
@Stiftung_Warentest
Danke für Ihren Test und die interessanten Ergebnisse. Wie können Sie erklären, daß die Antiviren-App von Sophos eine Bewertung von 1,3 (sehr gut) für ihr Datensendeverhalten erhält, während die App von Trend Micro mit einer Note von 1,9 (gut) nur knapp schlechter abschneidet? Die App von Trend Micro übersendet **unaufgefordert** und ohne Zustimmung (somit nicht DSGVO konform) Daten an AppsFlyer, Facebook und Google Firebase Logging – zudem werden alle installierten Apps übermittelt. So etwas ist doch ein absolutes NO GO und keine Empfehlung wert!?
Das bedaure ich, muss ich sagen, denn das was auf dem Markt angeboten und gekauft wird, geht leider oft an den Bedürfnissen von Mensch und Umwelt vorbei, und das die Nachfrage alles regeln würde, halte ich für ein Märchen. Beispiel SUV, zu groß, zu schwer, zu laut, verbraucht viel, zu viel Brems und Reifenabrieb(Feinstaub), gefährlich für andere. Trotzdem wird der Massenhaft angeboten (Alternativen immer weniger) und gekauft. Ich wünsche mir das die Stiftung "Warentest" sich mehr nach den Qualitäten die ihren Lesenden wichtig sind richtet, statt nach Produkten und ihrer Marktbedeutung. Qualitätsorientiertes Testen! Aus der Permakultur ist mir die Methode "Produkte und Qualitäten" bekannt, es gibt Permakultur-Designer innen, ich bin übrigens keiner :)
Danke für die ausführliche Antwort und dafür das Sie mich anscheinend für einen Experten halten, aber ich glaube das bin ich nicht. Ich habe nicht Informatik studiert oder einen entsprechenden Beruf erlernt. Ich lese auch nur (beinahe zu viel) was Experten so schreiben, versuche es zu verstehen und setze einiges privat um. Also bei einer URL, also der Internetadresse in der Zeile oben im Browser, prüfe ich, (wenn ich sie nicht sowieso schon kenne) eigentlich nur inwiefern diese bekannt ist, also ich google diese, schaue z.B. ob diese auch bei Wikipedia verlinkt ist. Und was andere so meinen. Ansonsten sind mir jetzt keine speziellen Prüfmethoden bekannt. Ich meine eben dafür muss man kein Experte sein. Klar ich kenne auch Menschen die übertrieben ausgedrückt geradeso den An- und Aus Knopf finden, über das WLAN-Kabel stolpern und das Internet löschen. Denen versuche ich Basiswissen zu vermitteln und werde auch regelmäßig deswegen angerufen. Es ist definitiv gut jemanden zu kennen ;)
@8iroipln: Unsere Produktauswahl richtet sich, wie üblich, nach der Marktbedeutung.
Dass Sie wiederholt Mike Kuketz zitieren, können wir gut verstehen. Mike Kuketz ist einer der renommiertesten IT-Sicherheitsforscher in Deutschland – deshalb haben wir ihn auch schon mehrfach zu internen Veranstaltungen mit IT-Bezug eingeladen. Sie wissen aber sicherlich auch, dass es in innerhalb der Sicherheitsforscher-Community unterschiedliche Haltungen zu Antiviren- und Sicherheits-Software gibt – auch Mike Kuketz ist da also nicht im Besitz der alleinigen Wahrheit. Sie können sicher sein, dass wir bei entsprechenden Tests mit erfahrenen Sicherheitsexperten zusammenarbeiten.
Dass Sie der Meinung sind, es sei ein leichtes, URLs und APKs auf Anzeichen der Kompromittierung zu überprüfen, zeigt, dass Sie auf dem Gebiet der IT Fachwissen haben. Wir können allerdings nicht davon ausgehen, dass es allen Leserinnen und Lesern so geht. Wir wollen auch Menschen beraten, die nicht schon Experten sind. Sicher kennen auch Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die eben nicht wissen, an welchen Indizien einer URL man Phishing-Angriffe erkennt. Wir sind kein Fachmagazin, sondern ein Publikums-Medium, das in derselben Ausgabe über so unterschiedliche Themen wie Sicherheits-Apps, Mineralwasser, Hundefutter, Solarzellen und Dispokredite berichtet. Unser Ziel ist es, all diese Themen so zu beschreiben, dass möglichst jeder und jede sie verstehen kann. Sicherlich sind auch Sie nicht auf all diesen Gebieten Experte und freuen sich daher in manchen Fällen über Infos für Neueinsteiger. Bitte gestehen Sie also auch unseren weniger technikaffinen Lesern zu, dass wir sie nicht mit Quellcode-Schnipseln und Datentransfer-Protokollen überfordern. Als Medium für eine breite Leserschaft können wir uns keine Elfenbeinturm-Haltung leisten, die davon ausgeht, dass alles, was wir selbst wissen, Allgemeinwissen ist. Wir wollen erklären, beraten und unterstützen – und zwar möglichst viele Menschen.