Dem Alter ein Schnippchen schlagen?
Wie stark jemand zu Falten neigt, ist auch genetisch bedingt. Schnellen Erfolg versprechen Schönheitseingriffe, sie haben aber Risiken. Kosmetikanbieter setzen auf Pflanzenstoffe – hier besteht noch Forschungsbedarf. Sicher ist: Wer Sonnenschutzmittel benutzt und gesund lebt, beugt vorzeitiger Hautalterung vor.
Gesunder Lebensstil: Viel trinken und nicht rauchen

Ein ausgewogener Lebensstil schlägt sich nicht nur in einer positiven Ausstrahlung nieder. Er kann auch einem gesunden Hautbild zugute kommen.
Genügend Schlaf. Ob sechs oder acht Stunden – jeder hat einen individuellen Schlafbedarf, um sich zu regenerieren. Zu wenig Schlaf lässt uns alt aussehen.
Ausreichend UV-Schutz. Klar erwiesen ist, dass Sonnenstrahlen die Haut vorschnell altern lassen. Meiden Sie zu viel Sonne. Sinnvoll sind Sonnenschutzmittel und Cremes mit UV-Schutz.
Kein Nikotin. Zigarettenrauch schadet der Haut-Elastizität, verstärkt aggressive Sauerstoffmoleküle, die freien Radikale.
Viel trinken. Pro Tag sollten es wenigstens 1,5 Liter sein, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung – am besten Wasser pur oder Saftschorlen, Alkohol möglichst nur in Maßen.
Grünes essen. Obst und Gemüse liefern Vitamine und Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Karotinoide, von denen viele sogenannte Radikalfänger sind. Das heißt, sie können aggressive Sauerstoffverbindungen, freie Radikale genannt, unschädlich machen und Körperzellen schützen. Ein Beispiel ist Lykopin, das reichlich in Tomaten steckt.
Natürliche Helfer: Öle, Peelings und Pflanzenstoffe

Feuchtigkeitszufuhr ist wichtig für eine schöne Haut. Dafür setzen viele Anbieter auf natürliche Stoffe, auch da einige von ihnen antioxidative Eigenschaften haben.
Feuchtigkeitsspender. Die Inhaltsstoffe der Wüstenpflanze Aloe Vera können die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgen – ebenso das weniger bekannte Allantoin, das etwa in Ahorn, Weizenkeimen oder Schwarzwurzel enthalten ist.
Öle. Argan-, Mandel- oder Olivenöl sind eine Alternative zur klassische Creme, eignen sich wegen ihrer Konsistenz aber vor allem als Körperöl. Im Test verbesserten ein Argan- und zwei Mischöle mit Jojobaöl die Hautfeuchtigkeit ähnlich gut wie eine Körperlotion (test 3/2015).
Pflanzenstoffe. Eingesetzt werden etwa Katechine aus grünem Tee. In Studien trugen sie zum Schutz der Haut vor UV-Strahlung bei. Große Hoffnung ruht auch auf Resveratrol, einem Stoff aus Weintrauben mit starkem antioxidativem Potenzial – wie berechtigt diese ist, ist noch nicht erwiesen.
Fruchtsäuren. Zitronen-, Äpfel-, Weinsäure werden oft in Peelings eingesetzt. Sie schuppen alte Haut ab, regen die Neubildung von Zellen an – mit kurzfristigem Effekt. Da Hautirritationen möglich sind: zur Kosmetikerin gehen.
Schönheitseingriffe: Hyaluronsäure und Botox

Wenn viel Schlaf und Cremen nichts mehr hilft, wählen Unglückliche nicht selten den Gang zum Schönheitschirurgen. Wichtig: Zum Spezialisten gehen, vor Risiken umfassend beraten lassen.
Aufpolstern. Der bekannteste Faltenfüller ist Hyaluronsäure. Der Körper bildet sie zunächst selbst, mit zunehmendem Alter lässt die Produktion aber nach. Industriell hergestellt wird sie im Labor unter anderem mit Mikroorganismen. Hyaluronsäure kann viel Feuchtigkeit binden. Dadurch lässt sie die Haut glatter und praller wirken. Bei Injektionen kommt es darauf an, dass der Arzt nicht zu tief spritzt, sonst drohen Nebenwirkungen wie Durchblutungsstörungen. Zudem müssen die Injektionen regelmäßig wiederholt werden. Gleiches gilt für Spritzen mit anderen, sich selbst abbauenden Stoffen wie Kollagen, Polymilchsäure und Eigenfett.
Muskeln lähmen. Botulinumtoxin A, kurz Botox, wird gegen Mimikfalten eingesetzt, bei uns vorzugsweise gegen sogenannte Zornesfalten an der Stirn. Das Nervengift wird in den Gesichtsmuskel eingespritzt. Einige Tage danach wird der Muskel für mehrere Monate gelähmt. Falten verschwinden – aber auch natürliche Gesichtsbewegungen. Ein Risiko: Es können auch andere Partien wie das Augenlid gelähmt werden.