Auszahl­plan mit ETF

So haben wir getestet

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Auszahl­plan mit ETF Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppen

Pantoffel-Portfolio

Die Pantoffel-Portfolios sind eine Anlageidee der Stiftung Warentest. Es gibt sie in defensiver, ausgewogener und offensiver Variante (mit 25, 50 und 75 Prozent Aktien­anteil). Anleger können unsere Idee sowohl für den Vermögens­aufbau per Sparplan oder Einmal­anlage, als auch im Renten­alter für einen Auszahl­plan anwenden.

Auszahl­plan / Pantoffel-Rente

Wir berechnen jeden Monat neu, wie sich Auszahl­pläne mit dem Welt-Pantoffel-Portfolio in den verschiedenen Risikovarianten defensiv, ausgewogen und offensiv über verschiedene Lauf­zeiten entwickelt hätten. Dabei starten wir mit 100 000 Euro und entnehmen monatlich einen bestimmten Betrag. Die Entnahmen erfolgen immer aus dem Tages­geld und sind kostenlos – außer beim reinen Aktien-ETF-Depot, hier berück­sichtigen wir Entnahme­plan­kosten in Höhe von 0,45 Prozent pro Entnahme­betrag. Wir prüfen monatlich, ob die Bausteine im Portfolio noch richtig gewichtet sind. Abweichungen um bis zu 10 Prozent­punkte von der Zielgewichtung sind zulässig, ansonsten wird umge­schichtet.

Flexible Entnahme ohne Puffer

Wir passen die Höhe des Betrags monatlich an. Hierbei teilen wir jeweils das Rest­vermögen durch die Rest­lauf­zeit in Monaten.

Flexible Entnahme mit Puffer

Ziel dieser Strategie ist es, den Entnahme­betrag jeden Monat so hoch zu setzen, dass man ihn während der Lauf­zeit auch bei schweren Krisen am Aktienmarkt möglichst nicht senken muss und gleich­zeitig bei gut laufenden Aktienmärkten die Chance auf Renten­steigerungen zu wahren.

Dafür planen wir, basierend auf historischen Verlust­zahlen, einen dyna­mischen Verlustpuffer für den Aktien­teil ein, der je nach aktueller Börsenlage bis zu 60 Prozent betragen kann. Wir unterstellen zudem eine lang­fristige Rendite von 7 Prozent pro Jahr, sodass die antizipierte Verlust­phase ungefähr 13 Jahre dauert – auch dies entsprechend den schlimmsten Erfahrungen in der Vergangenheit.

Um die Entnahme zu ermitteln, teilen wir monatlich das in Tages­geld und Aktien-ETF liegende Vermögen durch die Rest­lauf­zeit. Den Betrag, der in Aktien-ETF investiert ist, multiplizieren wir mit einem Faktor, der sich aus dem oben erwähnten Verlustpuffer und der erwarteten lang­fristigen Durch­schnitts­rendite ergibt.

Anleger können mithilfe des kostenlosen Entnahmerechners ihre individuelle Entnahme­höhe bestimmen.

Ende der Lauf­zeit: Umschichten in Tages­geld

Bei einem Entnahme­plan mit einer geringen Rest­lauf­zeit häufen sich die nötigen Umschichtungen. Das ist mit Kosten und Aufwand verbunden. Beides möchte man im hohen Alter eher vermeiden. Deshalb raten wir dazu, gegen Ende der Lauf­zeit das Rest­vermögen ins Tages­geld umzu­schichten – abzüglich des Teils, den man vererben möchte. Dieser kann zumindest teil­weise in Aktien investiert bleiben. In den Simulationen schichten wir fünf Jahre vor Ablauf alles ins Tages­geld um.

Auszahl­plan mit ETF Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppen

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

mabies am 23.02.2023 um 16:35 Uhr
Berechnungsgrundlagen: weitere Variabilisierung?

Hallo,
das ist sicher ein hiflreiches Tool, andererseits aber nicht flexibel in den Basisannahmen.
z.B. Tagesgeld 0% - ich würde bei einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten meine Mittel nie mit 0% anlegen, sondern immer in z.B. Festgeldern, die ein über das andere Jahr fällig werden. Dort sind aber im Schnitt immer ~3% möglich gewesen. Das ist sehr signifikant für die möglichen Monatsrenten!
Daher wäre es hilfreich, wenn Sie Ihren Rechner auch in diesen Parametern variabel gestalten könnten.
Danke

Profilbild Stiftung_Warentest am 10.02.2023 um 15:43 Uhr
Auszahlungsplan handhaben

@infochros: Das Vorgehen ist so korrekt!

infochros am 10.02.2023 um 14:38 Uhr
Auszahlungsplan handhaben

Guten Tag,
aktuell kann ich bei 100.000 € Vermögen, ausgewogenem Portfolio und 30 Jahren Laufzeit 279,20 x 12 = 3350,40 € entnehmen.
Nächstes Jahr rechne ich mit dem dann aktuellen Vermögen und 29 Jahren Laufzeit weiter. Korrekt?
Vielen Dank und beste Grüße

Profilbild Stiftung_Warentest am 24.01.2023 um 09:47 Uhr
Auszahlplan, ausschüttend oder thesaurierend?

@kaukend: Wir nehmen hier mal an, das Portfolio wird extra für die Entnahme aufgesetzt.
Eine Ausschüttung spart Handelskosten im Vergleich zum Verkauf. Der Anleger muss noch sicherstellen, dass seine Depotbank die Ausschüttungen nicht automatisch wiederanlegt.
Vermutlich aber entspricht die Ausschüttungshöhe nicht der errechneten Pantoffel-Rente. Zumindest einen Teil der Rente muss also über Verkauf von Aktien-ETF-Anteilen gedeckt werden.
Um Kosten zu sparen, würden wir grade bei kleineren Vermögen raten, nicht monatlich den Entnahmebetrag zu verkaufen, sondern einmal pro Jahr den Jahresbetrag zu verkaufen, abzüglich der geschätzten Ausschüttungen.
Fazit: Es geht mit beiden Varianten.

Profilbild Stiftung_Warentest am 23.01.2023 um 10:25 Uhr
Vorschlag zur Anpassung des Entnahme-Rechners

@Lupus58: Haben Sie vielen Dank für Ihre Vorschläge, die wir gern an die Fachabteilung weiter leiten.