Sie haben 1 000 Euro in eine dubiose Geldanlage investiert. Ein Gewinn ist nicht mehr möglich.
Ein Krisenmanager macht folgende Angebote. Welches nehmen Sie?
A Sie erhalten sicher 600 Euro zurück.
B Sie erhaltenen mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent 1 000 Euro zurück, andernfalls 0 Euro.
Auch die Lokalzeitung berichtet über den Fall und stellt folgende Optionen vor. Was wählen Sie?
A Sie verlieren sicher 400 Euro.
B Mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent verlieren Sie nichts, andernfalls Ihr ganzes Geld.
Viele würden Angebot A des Krisenmanagers wählen, aber Angebot B der Lokalzeitung – doch das ist unlogisch, da die Inhalte der Aussagen von Lokalzeitung und Krisenmanager identisch sind, nur anders formuliert. Wenn Sie auch A und B geantwortet haben, könnten Sie zum Aussitzen von Verlusten neigen – weil Sie positive und negative Formulierungen unterschiedlich bewerten. Folgerichtig wäre, wenn Sie zweimal A ausgewählt hätten oder zweimal B.
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Ich glaube, dass die meisten Anleger zu sehr auf die einzelnen Aktien oder sonstigen Wertpapieren in ihrem Depot schauen.
Insgesamt sollte man lieber das Gesamtdepot im Auge haben und nicht die einzelnen Titel. Deren Kursverlauf kann man eh nicht voraussagen. Also lieber sein Gesamtportfolio inkl. Immobilienbesitz und Gehalt optiemieren.
Der Artikel ist größtenteils freudsche Esoterik. Dabei gibt es einen leicht einsichtigen, rationalen Grund dafür, die Verlierer statt die Gewinner zu verkaufen: Die steuerliche Bemessungsgrundlage ist geringer. Ist man jedoch noch im Freibetrag, gilt das umgekehrte: Dann sollte man selbstverständlich die Gewinner verkaufen, um ihn auszunutzen. Bei allen riskanten Anlagen gilt jedoch: "Verluste aussitzen" geht nicht. Diese Überlegung basiert auf einer falschen Vorstellung von den Finanzmärkten. An den Finanzmärkten wird eine Anlage über einen langfristigen Zeitraum nicht weniger riskant. Sie wird, ganz im Gegenteil, mit immer längerem Anlagezeitraum immer riskanter. Es steckt nur ein kleiner Kern Wahrheit drin: Ein Jahr 100% in Aktien zu gehen ist riskanter als 10 Jahre 10% in Aktien zu gehen. Aber zehn Jahre 100% in Aktrien zu gehen ist viel riskanter als ein Jahr 100% in Aktien zu gehen.