Anlageempfehlung: Gute und schlechte Produktvorschläge
45 000 Euro wollten unsere Tester für zehn Jahre anlegen. Sie waren bereit, einen Teil der Summe riskant anzulegen, wollten aber im Bedarfsfall rasch über ihr Geld verfügen können. Natürlich gibt es für diesen Anlagewunsch verschiedene Lösungen. Wichtig war uns, dass die Berater die 45 000 Euro auf mehrere Produkte verteilten und eine ausgewogene Mischung aus sicheren Renten- oder Festgeldanlagen und riskanteren Aktienanlagen vorschlugen.
Sehr gute Lösungen
Sehr gut war der Vorschlag eines Beraters der Frankfurter Volksbank. Er empfahl, je 15 000 Euro in einen defensiven europäischen Mischfonds und in einen defensiven globalen Mischfonds zu investieren. Je 7 500 Euro sollten in einen flexiblen globalen Mischfonds sowie in einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf den Weltaktienindex MSCI World fließen.
Ein Sehr gut bekam die Empfehlung der Nassauischen Sparkasse. Der Testkunde sollte hier 6 000 Euro in einen offenen Immobilienfonds, 12 000 Euro in einen weltweit investierenden Aktien- und 15 000 Euro in einen defensiven europäischen Mischfonds sowie 12 000 Euro in ein festverzinsliches Wertpapier anlegen.
Sehr gut fanden wir auch einen Vorschlag der Hamburger Sparkasse. Der Kunde sollte 14 000 Euro in einen weltweit investierenden Aktienfonds, 9 000 Euro in einen offenen Immobilienfonds und 22 000 Euro in eine sichere Inhaberschuldverschreibung stecken.
Schlechte Anlageempfehlungen
Ein Eigentor schoss ein Berater der Hypovereinsbank. Sein Vorschlag, die gesamten 45 000 Euro in die regulär mit 0,08 Prozent verzinste FC Bayern Sparkarte zu stecken, war mangelhaft. Trotz Extrazinsen, die es nach jedem zehnten Bundesligaheimtor der Bayern pro Jahr gab, und einem Zinsbonus für den Deutschen Meistertitel erzielten Sparer letztes Jahr nur eine Rendite von deutlich unter 1 Prozent.
Die Postbank, die im Test insgesamt ausreichend abschnitt, kassierte für drei Anlageempfehlungen ein Mangelhaft. In zwei Fällen empfahl sie, das Geld in etwa gleichen Anteilen in einen weltweiten Aktienfonds sowie in zwei Mischfonds mit hohem Aktienanteil zu investieren. In einem weiteren Fall sollte das Geld zu je einem Drittel in einen Mischfonds mit hohem Aktienanteil und in zwei Aktienfonds investiert werde. Davon legte ein Aktienfonds in weltweite und der andere überwiegend in deutsche Aktien an.
In 26 Testgesprächen waren die Anlageempfehlungen der Institute mangelhaft. Viele waren zu riskant, in mehreren Fällen war das Geld nicht rechtzeitig wieder verfügbar. Zudem wurden häufig unpassende Produkte wie Bausparverträge, Zertifikate und fonds- oder indexgebundenen Rentenversicherungen empfohlen.

Die FC Bayern Sparkarte ist nur etwas für Fans. Sie hat nicht mal 1 Prozent Rendite gebracht. Der Vorschlag des Beraters der Hypovereinsbank, alles Geld dort zu sparen, war mangelhaft.