Checkliste: Gute Vorbereitung bringt Anleger ans Ziel
Spätestens seit dem Beginn der Finanzkrise (2007) haben Anleger gelernt, dass die Berater in den Banken immer auch Verkäufer sind. Sie wollen vor allem die Produkte ihrer Kooperationspartner verkaufen. Daran verdienen sie oder ihre Bank am meisten. Damit Kunden nicht etwas angedreht bekommen, was nicht zu ihnen passt, ist eine gute Gesprächsvorbereitung wichtig. Unsere Checkliste sagt, welche Fragen sie vor, während und nach dem Gespräch stellen sollten.
Vor dem Gespräch
- Ziel. Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Geldanlage? Dient sie der Altersvorsorge oder wollen Sie sich ein neues Auto oder eine Immobilie anschaffen?
- Dauer. Wann brauchen Sie Ihr Geld? Wie lange können Sie Ihr Geld entbehren?
- Risiko. Welches Risiko wollen Sie eingehen? Erklären Sie dem Berater, ob Ihr Geld absolut sicher oder risikoorientiert angelegt werden soll. Um Missverständnisse bei der Risikoeinschätzung zu vermeiden, sollten Sie festlegen, wie viel Prozent Ihres Geldes Sie im schlechtesten Fall als Verlust akzeptieren würden.
Während des Gesprächs
- Risikoklasse. Lassen Sie sich die einzelnen Begriffe für die meist fünf Risikoklassen der Banken vom Berater erklären. Wenn Sie kein Geld verlieren wollen, sollten Sie sicherheitsorientiert (Klasse 1) anlegen. Sind Sie – wie in unserem Modellfall – bereit, einen Teil des Geldes mit Risiko anzulegen, müssten Sie eine mittlere Risikostufe wählen.
- Kosten. Fragen Sie, wie hoch die Kosten in Euro und in Prozent für ein empfohlenes Produkt sind.
- Empfehlung. Berater von Banken und Sparkassen empfehlen lieber Produkte ihrer eigenen Häuser als die der Konkurrenz. Fragen Sie nach Interessenskonflikten des Beraters und ob es ähnliche Produkte von anderen Anbietern zu besseren Konditionen gibt.
- Bedenkzeit. Unterschreiben Sie nichts während des Gesprächs und nehmen Sie sich eine Bedenkzeit. Diese ist vor allem auch nach telefonischen Beratungen wichtig.
Nach dem Gespräch
- Protokoll. Prüfen Sie in Ruhe, ob das Beratungsprotokoll den Gesprächsinhalt richtig wiedergibt. Angaben wie Zweck, Dauer, Verfügbarkeit Ihrer Geldanlagen sowie Ihre Risikobereitschaft sollten exakt beschrieben werden. Stimmt etwas nicht, lassen Sie es in der Bank ändern.
- Kaufentscheidung. Schließen Sie nur Verträge ab, die zu Ihren Wünschen und insbesondere zu Ihrer Risikoneigung passen. Holen Sie Vergleichsangebote bei anderen Banken ein. Sie können sich auch an eine Verbraucherzentrale wenden.
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