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Wetter, Verkehr, Hotelempfehlungen, Witze erzählen: Wo eigentlich über entgangene Anrufe oder neue Mails und SMS informiert werden soll, nervt Google auf Android-Handys mit unerwünschten Benachrichtigungen. test.de zeigt, wie Sie die aufdringlichen Nachrichten abschalten.
Informationswert zweifelhaft
Heute ist Donnerstag, es ist 12 Grad, 2 Grad wärmer als am Mittwoch. In der Nähe gibt es ein Hotel. Die Verkehrslage ist ruhig. Bewerte das Restaurant, in dem Du sitzt. Lade ein Foto hoch. In der Nähe ist ein U-Bahnhof – hier sind Infos zum Fahrplan. Google Assistant möchte Dir einen Witz erzählen.
Wer ein Handy mit aktuellem Android-System nutzt, erhält in letzter Zeit womöglich häufiger solche Nachrichten mit zweifelhaftem Informationswert. Sie tauchen oben im Bildschirm unter den Benachrichtigungen auf. Diese sollen eigentlich dazu dienen, über neue SMS, Mails oder entgangene Anrufe zu informieren. Viele Handy-Nutzer finden das nervig.
Google will informieren – und noch mehr wissen
Zwei wichtige Verursacher der Benachrichtigungsschwemme sind Google-Dienste: die Navigations-App Google Maps und der Google Assistant. Auch andere Apps nerven zuweilen mit unerwünschten Nachrichten, doch diese beiden sind zuletzt als besonders penetrant aufgefallen. Ihre Nervnachrichten gehen in zwei Stoßrichtungen: Zum einen will Google Infos loswerden – zum Wetter, zur Verkehrslage, zu Hotels und Gaststätten. Zum anderen sollen Nutzer dazu animiert werden, Googles Wissensschatz noch zu vergrößern: Die Nutzer sollen Restaurants rezensieren und Fotos von Sehenswürdigkeiten oder andere Infos hochladen – und damit zu Agenten von Googles Wissensdrang werden.
Tipp: Wir testen laufend Handys zu den Smartphone-Tests.
Viele Wege führen zu mehr Ruhe
Zum Glück kann man die nervigen Nachrichten abschalten. Wie so oft bei Android führen unterschiedliche Wege zum Ziel. Und einige davon sind etwas verschlungen. Am Beispiel eines aktuellen Mittelklasse-Handys vom Marktführer Samsung zeigen wir Schritt für Schritt die wichtigsten Methoden, für etwas mehr Ruhe in der Benachrichtigungsleiste zu sorgen. Je nach Android-Version und Handy können Menüstruktur und -bezeichnungen etwas variieren. Aber prinzipiell sollten die geschilderten Schritte auf alle aktuellen Android-Handys anwendbar sein.
Benachrichtigungen im App-Menü abschalten
Wer bestimmten Apps komplett verbieten will, Benachrichtigungen auf den Schirm zu zaubern, erreicht dies über das Einstellmenü des Handys. Differenzierter geht es oft übers Einstellmenü der jeweiligen App. Klicken Sie sich einfach durch unsere Bildergalerie.
Um einer App die Möglichkeit zu nehmen, App-Benachrichtigungen aufzurufen, muss der Nutzer zunächst das Einstellungsmenü des Handys öffnen. Das ruft man entweder über die App „Einstellungen“ auf, oder indem man oben im Bildschirm die Schnelleinstellungen herunterzieht und auf das Zahnrad-Symbol tippt. Hier gibt es dann unterschiedliche Wege, die je nach Android-Version und Handy-Anbieter auch noch variieren können. Ein Weg: Die Rubrik „Apps“ oder „Anwendungen“ antippen, die gewünschte App auswählen, unter deren Einstellungen den Eintrag „Benachrichtigungen“ antippen und „Benachrichtigungen zulassen“ abschalten.
Bildergalerie: So schalten Sie Benachrichtigungen im App-Menü ab
Benachrichtigungen im Benachrichtigungs-Menü abschalten
Ein alternativer Weg, die Benachrichtigungen bestimmter Apps komplett abzuschalten, geht ebenfalls über das Einstellungsmenü des Handys und dort dann über die Rubrik „Benachrichtigungen“. Je nach verwendetem Handy muss der Nutzer hier womöglich noch ein weiteres Untermenü namens „App-Benachrichtigungen“ aufrufen. Oder er kann schon direkt im “Benachrichtigungen“-Menü jeder installierten App Benachrichtigungen erlauben oder verbieten. Das Ergebnis ist das gleiche: Die jeweilige Apps hat keinen Zugriff mehr auf die Benachrichtigungsleiste oben im Bildschirm.
Bildergalerie: So schalten Sie Nachrichten im Benachrichtigungs-Menü ab
Differenziertere Einstellungen innerhalb der App
Differenzierter geht es oft über das Einstellmenü der jeweiligen App. In Google Maps wählt man zum Beispiel zunächst oben links in der Eingabeleiste das Menü. Dort die „Einstellungen“ aufrufen, dann „Benachrichtigungen“ antippen. Hier lässt sich genauer festlegen, welche Nachrichten man von Maps erhalten will und welche nicht. So mögen manche die Infos zum Verkehr ja interessant finden, die diversen Optionen zum Thema „Eigene Beiträge“ werden die meisten aber wohl abschalten wollen.
Bildergalerie: So nutzen Sie differenzierte App-Einstellungen
Google Assistant abschalten
Der Google Assistant ist ein Sonderfall: Er ist keine App, sondern bei vielen Handys mit aktuellem Android weit tiefer ins System integriert. Nicht jeder will ihn nutzen. Es gibt zwei Möglichkeiten, ihn abzuschalten. Der eine Weg führt über das Einstellmenü des Assistants: Zunächst den Google Assistant durch langen Druck auf die Home-Taste starten, dann rechts oben durch Tippen auf die drei Punkte das Menü öffnen. Hier die „Einstellungen“ und dann unter „Geräte“ den Eintrag „Smartphone“ öffnen. Dort lässt sich der Google Assistant abschalten. Danach startet nach langem Druck auf die Home-Taste nicht mehr der Assistant, sondern die normale Google-Suche – und ein Fenster, das anbietet, den Assistant wieder zu aktivieren.
Bildergalerie: So schalten Sie Google Assistant ab
Android ganz ohne Assistenten-Dienst nutzen
Noch gründlicher lässt sich der Assistenzdienst über das Einstellungsmenü des Handys deaktivieren. Hier zunächst wieder das „Apps“-Menü aufrufen. Dort über die drei Punkte rechts oben das erweiterte Menü und darin den Eintrag „Standard-Apps“ aufrufen. Hier den Eintrag „Geräteassistenz-App“ und dann noch einmal „Geräteassistenz-App“ öffnen und in der Liste den Eintrag „ohne“ auswählen. Dann ist der Google-Assistent komplett abgeschaltet.
Bildergalerie: So nutzen Sie Android ohne Assistenz-Dienste
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usee: das betrifft aber nicht Werbung per Post (man muss schon genau lesen) - das habe ich auch schon einmal persönlich feststellen können....
ist klar im Vorteil:
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Einen schönen Abend
Genau so nervig sind die dauernden Hinweise zur Adventsverlosung von Stiftung Warentest. Diese Verlosung dient lediglich zur Datensammlung für Werbezwecke. So geldgierig wie diese Stiftung ist, besteht sogar der Verdacht, dass die Daten zu Geld gemacht werden.