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Der Fire TV Stick von Amazon versorgt Fernseher ohne Internetzugang mit Filmen und Serien aus dem Netz. Nun gibt es auch eine Variante für ultrahochaufgelöste Videos (UHD) – den Amazon Fire TV Stick 4k. Er ist derzeit für 35 Euro im Angebot. Unser Schnelltest klärt, für wen sich der Streaming-Stick eignet, wie gut seine Bildqualität ist, und wie er von Amazons Sprachassistentin Alexa unterstützt wird.
Apps: Von Amazon Prime Video über Netflix bis ZDF-Mediathek
Der Streaming-Stick von Amazon stellt Apps zur Verfügung, zum Beispiel die der TV-Sender-Mediatheken oder von Videotheken wie Amazon Prime Video, Netflix und Maxdome. Im Angebot sind auch Sportübertragungen wie die des Streaming-Dienstes DAZN. Per HDMI-Anschluss wird der Stick einfach in den Fernseher gesteckt.
Fire-Stick nur für eine begrenzte Nutzerzahl interessant
Interessant ist er aber nur für Nutzer, die einen 4k-fähigen Fernseher ohne Internetzugang und eigene Apps besitzen. Oder für solche, deren TV-Gerät zwar smart ist, aber beliebte Apps wie Amazon Prime Video und Netflix nicht unterstützt. Dazu gehören etwa Modelle von Grundig, Toshiba, TCL oder Metz.
Installation einfach, Bildqualität top
Wer den Stick gebrauchen kann, hat seine Freude daran. Die Installation ist dank des automatischen Einrichtungsassistenten simpel. Apps und Videos laufen reibungslos, die Bildqualität ist super. Mit einem zuverlässigen Internetanschluss gibt es auch kein störendes Ruckeln, es sei denn, die Bandbreite ist sehr gering.
Schnelle Internetverbindung nötig
Je höher die Bildqualität, desto mehr Bandbreite benötigt die Übertragung. Amazon empfiehlt für das Streamen von UHD-Videos eine schnelle Internetverbindung mit mindestens 15 Megabit pro Sekunde. Einige Apps benötigen sogar eine höhere Geschwindigkeit, Netflix etwa rät zu mindestens 20 Megabit pro Sekunde. Die Bildqualität hängt vor allem von der Originalqualität des Filmes, dem eigenen Internetanschluss und einem gut funktionierenden Heimnetzwerk ab.
„Prime Video“ und „Amazon Music“ vorinstalliert
Vorinstalliert hat Amazon auf dem 4k-Stick nur seine eignen Apps „Prime Video“ und „Amazon Music“, alle weiteren Apps muss der Nutzer aus dem Amazon App-Store herunterladen. Er enthält eine Auswahl ganz unterschiedlicher Apps, darunter auch Spiele-Apps. Einige Programme sind kostenlos wie die ARD Mediathek, andere müssen bezahlt werden wie „Wer wird Millionär“ oder „Sega Classics“.
Youtube gibt es nur auf Umwegen
Eine typische Youtube-App wie bei Smart-TVs existiert nicht. Amazon bietet die Youtube.com-App an, dafür muss man jedoch erst einen Browser und anschließend die App herunterladen und installieren. Youtube läuft dann in diesem Browser, die App ähnelt der auf Smart-TVs aber sehr. Wer Fotos direkt vom Smartphone auf den Fernseher streamen will, braucht auch eine App. Amazon bietet dafür keine eigene Lösung, Drittanbieter helfen weiter. Mediendateien aus dem Heimnetzwerk lassen sich über den Stick nicht auf dem Fernseher wiedergeben.
Alexa sucht nach Filmen

Ist der Fire TV Stick eingestöpselt, zeigt der Fernseher einen Startbildschirm mit Apps und Werbung. Von da aus gelangen Nutzer ins jeweilige Programm. © Stiftung Warentest
Bedienen ist einfach, die Fire-TV-Oberfläche auf dem Fernseher ähnelt der von typischen Smart-TVs. Auf dem Startbildschirm sind Apps und Empfehlungen zu sehen. Die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung vereinfacht die Handhabung. Dank der integrierten Sprachassistentin Alexa funktioniert einiges auch auf Ansage. Bei Amazon Prime Video sucht Alexa per Sprachbefehl nach Filmen, bei den Apps der Konkurrenz geht das nicht. Immerhin startet Alexa Filme oder eine konkrete Serie App-übergreifend. Die Sprachassistentin beantwortet unabhängig vom Fernsehen auch einfache Fragen, etwa die nach dem Wetter.
Mit Fire-TV-Fernbedienung Fernsehgerät steuern
Übrigens: Die Fernbedienung steuert sogar den Fernseher: Ein- und ausschalten, Lautstärke regeln und Ton abstellen – all das funktioniert auch per Fire-TV-Fernbedienung sobald der Nutzer es eingerichtet hat.
Videosuche ist teils umständlich
Ordentlich sortiert sind die Inhalte der Online-Videothek Amazon Prime Video nicht – das macht die Suche mühsam. So präsentiert Amazon verschiedene Staffeln einer Serie nicht unbedingt hintereinander innerhalb des zugehörigen Genres, sondern durcheinander. Immerhin halten die Online-Videotheken eine Menge hochaufgelöste Videos bereit. Dazu zählen etwa Serien wie Pastewka, The Man In The High Castle, Better Call Saul oder Black Mirror.
Hoher Stromverbrauch im Standby
Der Stick wird per mitgeliefertem Steckernetzteil und USB-Kabel mit Strom aus der Steckdose versorgt. Sein Stromverbrauch ist mit 2,3 Watt beim Streamen von UHD-Filmen im normalen Rahmen, im Standby zieht der Fire TV 4k allerdings deutlich mehr Strom als beispielsweise ein Fernseher – wir haben rund 0,7 Watt gemessen. Der Stick selbst lässt sich nicht ausschalten, wir raten dazu, sein Netzteil an einer schaltbaren Steckdosenleiste zu nutzen.
Amazon greift viele Daten ab

In den Einstellungen sollten Nutzer ihre Datenschutzkriterien bearbeiten und alle Voreinstellungen deaktivieren. © Stiftung Warentest
Achtung: Im Auslieferungszustand sendet der Stick viele Informationen an Amazon. So sammelt der Anbieter Daten über die App-Nutzung oder erlaubt sich selbst, personalisierte Werbung einzublenden. Alle voreingestellten Datenschutzkriterien lassen sich aber abschalten, ohne die Handhabung des Sticks einzuschränken. Das geht in den Einstellungen unter dem Punkt Datenschutzeinstellungen.
Fazit: Toller Stick für eine kleine Zielgruppe
Der 4k-Stick für aktuell reduzierte 35 Euro ist top, lohnt sich aber nur für wenige Fernseherbesitzer. Wer auf UHD-Filme verzichten kann, wählt den klassischen Fire TV Stick für derzeit preisgesenkte 25 Euro – er ist für alle interessant, deren Fernseher keinen Internetzugang hat.
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Wir haben den Stick im Urlaub immer dabei. Fast überall gibt es Wlan und der kleine Stick bringt über die auf ihm installierbaren TV- und Radio-Apps die heimischen Sender und Mediatheken in jedes Hotelzimmer, egal ob in Spanien, USA oder Vietnam.
Ich bin wohl auch „Cineast“. Gucke/höre über AV-Receiver & 3-Wege-Lautsprecher normales Stereo. Ist nach wie vor für mich die beste Wahl. Und dafür reichen bzw. empfinde ich diese kleinen FireTV-Kästchen als wahre Wunderwerke – für erstaunlich kleines Geld dazu.
Seit Jahrzehnten kann ich nix mit 5.1/7.1/Atmos anfangen. Allesamt hören sich für mich extrem übersteuert und hart Bass-lastig an.
Ich brauche diesen übertriebenen „Kinosound“ gefühlt ohne Mitten nicht, wo man den Eindruck bekommt, dass ständig ein Erdbeben stattfindet und ich gleich nen Herzkasper erleide.
„DA vergeht MIR der Spaß an den Filmen.“
wenn man wie ich in der Schweiz sitzt. Da werde ich auch mit Stick ausgesperrt. :-(
Was leider in dem Test nicht erwähnt wird, dass Prime und co für Cineasten mit einer 7.1/7.2 Anlage absolut nicht zu empfehlen ist. Die meisten Filme kommen nur in Dolby Surround 5.1, man muss schon sehr lange suchen wenn man mal was in Atmos finden möchte. Von 7.1 kann man nur träumen. zB der Film der Hobbit, auf BD in DTS HD Master, über Prime nur in Dolby Surround. Da vergeht einem der Spaß an den Filmen. Ich hab alles wieder zusammen gepackt, gekündigt und zurück geschickt. Für mich wars der größte Reinfall. Für jemand der quasi nur Filme über die TV Lautsprecher schaut völlig ok.