Grill­schalen Besser nicht aus Alu

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Grill­schalen - Besser nicht aus Alu

Optimal grillen. Grill­schalen aus Edelstahl schützen das Grill­gut vor Schad­stoffen. Aluschalen haben Nachteile. © Stiftung Warentest

Die Grill­saison ist eröffnet. Mehr als 70 Prozent der Deutschen grillen gern, am liebsten mit Holz­kohle. Ob Steak, Fisch oder Champignons – für die Gesundheit ist es am besten, wenn das Grill­gut nicht direkt auf den Rost kommt, sondern in einer Grill­schale liegt. Doch Vorsicht: Aus den weit verbreiteten Alu-Schalen kann sich durch Säure oder Salz Aluminium lösen und auf das Grill­gut übergehen. Eine bessere Wahl sind wieder­verwend­bare Schalen aus Edelstahl, Keramik oder Emaille.

Grill­schalen sollen vor Schad­stoffen schützen

Eine Grill­schale hat mehrere Vorteile: Liegt das Grill­gut darauf, kann es nicht am Rost fest­kleben – Grill­fans müssen ihn später nicht aufwendig reinigen. Außerdem können kleine Teile wie Champignons, Gemüsescheiben oder Garnelen, die auf einer Schale liegen, nicht durch den Rost fallen. Am wichtigsten aber ist: Die Schalen können verhindern, dass sich bestimmte Schad­stoffe im Grill­gut anreichern. Denn sie verhindern, dass Fleisch­saft und Fett in die Glut tropfen und verbrennen. Dabei bilden sich poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK), von denen einige krebs­er­regend sind. Sie steigen mit dem Rauch auf und lagern sich auf dem Fleisch ab. Vor allem die Kruste des Grill­guts kann dann hohe Schad­stoff­mengen enthalten. Mit einer Grill­schale lässt sich das verhindern.

Aluminium kann ins Grill­gut übergehen...

Verbreitet sind Grill­schalen aus Aluminium. Doch laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist beim Grillen von Lebens­mitteln auf Alumini­umschalen „ein Über­gang von Aluminium in das Grill­gut zu erwarten“. Insbesondere unter dem Einfluss von Säure oder Salz könne es sich vermehrt lösen. Dann also etwa, wenn der Grill­freund Fleisch, Fisch oder Gemüse direkt in der Schale salzt oder mit Zitronensaft beträufelt und dann auf den Grill stellt.

...und sich anschließend im Körper anreichern

Im Laufe des Lebens kann sich Aluminium im Körper anreichern, vor allem in der Lunge und im Skelett­system. Welche gesundheitlichen Folgen das haben kann, ist nicht geklärt: Tier­versuche zeigen, dass ab einer bestimmten Schwelle die Risiken für Nerven- oder Nieren­erkrankungen steigen. Unklar ist, ob das auch für Alzheimer gilt, wie ein BfR-Experte auf test.de sagte. Bereits über die normale Nahrung nehmen Menschen hohe Mengen des Leicht­metalls auf. Es kann bereits in unver­arbeiteten Lebens­mitteln enthalten sein, einige Aluminium­verbindungen werden als Lebens­mittel­zusatz­stoffe verwendet. Laut BfR über­schreitet wahr­scheinlich ein Teil der Bevölkerung die wöchentlich tolerier­bare Aufnahme­menge allein durch Lebens­mittel. Daher empfiehlt die Behörde, die Aufnahme zu begrenzen.

Tipp: Wenn Sie nur Alumini­umschalen zur Hand haben, salzen und würzen Sie erst, wenn das Gegrillte auf Ihrem Teller liegt. Das gilt auch für das Grillen von Gemüse oder Pilzen in Alufolie.

13 Prozent der Deutschen verzichten auf Alu-Grill­schalen

Als Alternative zu Alu-Grill­schalen empfiehlt das BfR solche aus Edelstahl, Keramik oder Emaille. Sie sind etwa in Baumärkten, bei Discountern oder Onlinehänd­lern erhältlich – mitunter auch unter der Bezeichnung Grill­korb, Gemüsekorb oder Grill­platte. Etwa 13 Prozent der Deutschen folgen dieser Empfehlung bereits, wie das BfR in einer Umfrage ermittelte. Weitere 31 Prozent der Befragten gaben an, kaum oder keine Alufolie zu benutzen.

Tipp: Noch mehr Hinweise zum gesunden Grillen stehen in unseren FAQ Grillen. Wenn Sie mal was anderes als Steak und Bratwurst auf den Rost legen wollen, bekommen Sie Tipps zum Grillen von Spießen, Fisch und Süßem in unserer Meldung Abwechslung auf dem heißen Rost. Im Shop auf test.de finden Sie auch Bücher mit Grillrezepten und Grilltipps.

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8 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Frohberger am 24.05.2018 um 20:14 Uhr
    Risiko Aluminium

    Interessant ist die Risikobewertung von Aluminium durch offensichtliche Laien. Eigene fachärztliche spektophometrische Gewebe-Untersuchungen ergeben bei einer erschreckend hohen Zahlen von Personen toxische Belastungen z.B. mit Aluminium, Blei, Quecksilber, Silber, Barium, Cadmium u.a., die alle mit dem "gesunden Menschenverstand" nicht erwartet worden wären...
    Messen ist hier sicherer als Glauben ! Schon das Verpacken von Tomaten über Nacht in Silberpapier für zu messbaren Aluminiumwerten in den Tomaten!

  • halsbandschnaepper am 10.05.2018 um 09:31 Uhr
    Remember the Troll

    Haben Sie eigentlich noch ein anderes Hobby als die Stiftung Warentest zu kritisieren? Zumal ihre Argumente nun ja sagen wir mal meist sehr dürftig sind...

  • halsbandschnaepper am 10.05.2018 um 09:30 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • halsbandschnaepper am 10.05.2018 um 09:30 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • siriustag21 am 07.05.2018 um 13:37 Uhr
    Auch Holzkohle ist nicht gesund

    Wenn man schon - richtigerweise - vor Aluminium warnt, dann sollte zur Gesundheitsvorsorge statt mit Holzkohle besser mit Gas oder noch besser elektrisch gegrillt werden. Wer Nachbar eines Holzkohlegrillers ist, kennt den Gestank nach Spiritus und dann den Brandgeruch, der herüberzieht.
    Der Holzkohlegriller selbst findet es zwar schön, aber all die Verbrennungsstoffe der Holzkohle setzen sich in sein Grillfleisch (Fisch oder Gemüse). Dann guten Appetit.