
Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat im Juni 2019 die Wohnung des Aufsichtsratsvorsitzenden der AVG Altersvorsorgegenossenschaft eG i.L. James H. Klein sowie die Büroräume der Genossenschaft durchsucht. Laut Staatsanwalt Markus Nolte besteht der Verdacht der Untreue.
„Weit überdurchschnittliche Renditen“ in Aussicht gestellt
Wie berichtet, hatte die AVG rund 20 Millionen Euro von Genossen eingesammelt und in zweifelhafte Börsenhandelssysteme investiert. Finanztest hatte die AVG auf die Warnliste Geldanlage gesetzt. Für die Vermarktung wurde die Karriere AG aus Potsdam eingesetzt, bei der Klein wiederum Alleinvorstand und Aktionär ist. Von den Erträgen sollte auch die AVG profitieren. Genossen wurden „weit überdurchschnittliche Renditen“ in Aussicht gestellt.
Klein will Zustimmung der Genossen für Liquidierung der AVG
Als die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht einen zulässigen Förderzweck der AVG bezweifelte und Maßnahmen ankündigte, riet Klein den AVG-Mitgliedern, der Liquidation der AVG zuzustimmen. Man könne die Börsenhandelssysteme dann lukrativ verleasen oder verkaufen. Kein Genosse würde durch die Liquidation einen Euro verlieren, versprach Klein.
AVG bestreitet Vorwürfe
Bislang hat das nicht geklappt. Viele Genossen fürchten nun um ihr Geld. Gegenüber Finanztest haben Klein und die AVG mehrfach alle Vorwürfe bestritten.
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