Alters­vorsorge für Frauen

Die Rentenlücke ausmessen

16
Alters­vorsorge für Frauen - So sichern Sie sich eine angemessene Rente

© plainpicture, istockhoto, Adobe Stock, Shotshop, Collage: Finanztest

Eine Lücke kann man besser schließen, wenn man weiß, wie groß sie ist. Das gilt auch bei der Rente. So weit, so banal. Die Krux: Abschätzen lässt sich die Rentenlücke erst in der Mitte des Lebens. Und auch dann nur Pi mal Daumen. Bis dahin ist sie bei manchen Frauen aber schon so groß, dass sie sie kaum mehr füllen können.

Spätestens ab 40 Jahren ist eine Beratung bei der Renten­versicherung fällig. In diesem Alter sind schon einige Renten­anwart­schaften zusammenge­kommen: gesetzlich, betrieblich, privat. Oben­drauf gibt es eventuell noch abge­leitete Ansprüche durch Ex-Partner oder Ansprüche aus dem Ausland. So ein Renten-Flickenteppich ist unüber­sicht­lich.

Mithilfe von Profis lässt sich besser abschätzen, was letzt­endlich heraus­kommt. Die Bundes­regierung lässt gerade ein bundes­weites „Renten-Cock­pit“ entwickeln. Damit sollen alle ihre Ansprüche jeder­zeit im Blick behalten können. Eine individuelle Beratung bleibt trotzdem wichtig. Was tun?

Jüngere Frauen: Nicht abwarten

Drauflos sparen. Fangen Sie nach Ausbildung oder Studium einfach an zu sparen. Am besten mit einer Wohl­fühlrate. Das können 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro oder mehr im Monat sein – je nach Einkommen. Je früher, desto besser. Warum das so ist, steht in den Abschnitten „Gleich anfangen“ auf Seite 35 und „Richtig sparen“ auf Seite 36.

Frauen ab 40: Renten­profis fragen

Termine machen. Zwei Termine bei der gesetzlichen Renten­versicherung sind unerläss­lich: zur Kontenklärung und zur Alters­vorsorgeberatung. Beide sind kostenlos. Sie können telefo­nisch ( 0 800/10 00 48 00) oder online (eservice-drv.de) Termine vereinbaren. Die Adressen der Beratungs­stellen in ganz Deutsch­land finden Sie im Internet unter deutsche-rentenversicherung.de.

Kontenklärung. Dieser Termin betrifft nur die gesetzliche Rente – für die meisten Frauen nach wie vor das wichtigste Stand­bein bei der Alters­vorsorge. Mitarbeiter prüfen, ob alle rentenrecht­lichen Zeiten wie Ausbildungs-, Kinder­erziehungs- oder Pflege­zeiten korrekt gespeichert sind.

Alters­vorsorgeberatung. Sie erhalten eine Renten­gesamt­schau. Mitarbeiter analysieren gesetzliche, betriebliche und private Anwart­schaften und berechnen, was im Alter voraus­sicht­lich zusammen­kommt. Sie informieren auch über Sozial­abgaben.

16

Mehr zum Thema

16 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 25.11.2019 um 16:00 Uhr
"Sorgearbeit" von Frauen

@alle: Der Berichterstattung für diesen Artikel liegen statistische Betrachtungen zugrunde, aus der die Verteilung der Hausarbeit auf die Geschlechter hervorgeht. Die "Sorgearbeit" von Frauen (und Männern) wird viel zu wenig beachtet. Er ist einer der Hauptgründe, warum statistisch die Rentenansprüche von Frauen derzeit nur halb so hoch sind wie die der Männer. Männer, die heute diese Sorgearbeit übernehmen, werden womöglich in Zukunft auch vor diesem Problem stehen, wenn sie nicht dagegen ansteuern. Ebenfalls statistisch belegt ist die Lohnlücke, von der arbeitende Frauen betroffen sind.
Durchschnittlich müssten Frauen deutlich mehr für Ihre Rente tun, wenn sie im Alter nicht abhängig vom Partner oder Staat sein wollen. Wir finden es absolut wichtig und relevant, ganz gezielt Frauen anzusprechen und darauf aufmerksam zu machen. (maa)

MisterMinit am 23.11.2019 um 10:46 Uhr
Wow, wenn in so einer Extreme mal über den Mann...

Wenn mann so mal über den männlichen Alleinverdiener schreiben würde. Hat auch viele Nachteile, wenn man die Kinder nicht sieht, da man ständig im Schichtdienst sitzt.
Mir als Mann geht es zum Glück so wie den meisten Frauen hier, denn ich pass auf die Kleinen auf und meine Frau geht arbeiten.
Heute sollte man nicht mehr mit so einer Rhetorik die Geschlechter spalten. Wenn sie allgemein schreiben "Frauen machen im Haushalt die meiste Arbeit" ist das nicht korrekt.
Bleiben sie doch bitte dabei, dass es immer noch in vielen Haushalten so aussieht, dass viele Frauen...

mapoe am 12.08.2019 um 22:32 Uhr
Vielen Dank für die Infos!

Ja, so werden wir es dann machen und ggf. zur Klärung an einen der Sozialverbände VdK oder SoVD wenden.

Profilbild Stiftung_Warentest am 12.08.2019 um 13:36 Uhr
Guter Artikel aber noch eine Frage

@ Feena123: Nein, diese Möglichkeit besteht nicht.(PK)

Feena123 am 10.08.2019 um 08:54 Uhr
Guter Artikel aber noch eine Frage

Könnte ich mir Riester auch auszahlen lassen und in die gesetzliche Rente einzahlen?