
Technische Feinheiten. Der MSCI World Index ist zwar breit gestreut, doch manchen ist sein Ansatz nicht ausgeklügelt genug. © Getty Images / Casarsa Guru
Der MSCI World ist weit gestreut, hat aber einen hohen Anteil an US-Aktien und Technologietiteln. Wir zeigen, ob andere Zusammenstellungen wirklich besser gelaufen wären.
Als Basisanlage empfiehlt Finanztest börsengehandelte Indexfonds (ETF) auf den breit aufgestellten Index MSCI World. Zum Index selbst finden Anleger in verschiedenen Medien jedoch immer wieder Kritik. Zwei der gängigen Argumente sind:
- Der MSCI World weise mit einem Anteil von aktuell knapp 70 Prozent USA ein „Klumpenrisiko“ auf und
- der IT-Bereich sei mit 21 Prozent „übergewichtet“.
Wir prüfen, wie gleichgewichtete Portfolios gelaufen wären, in denen der US-Anteil geringer war oder IT-Unternehmen einen kleinen Anteil hatten.
Aufteilung des MSCI World Index
Die beiden folgenden Charts zeigen die aktuelle Länder- und Sektorgewichtung im MSCI World Index. Die hohe Gewichtung der USA ergibt sich daher, dass die über 600 US-Titel im Index zusammen eine relativ hohe Marktkapitalisierung haben. Unter Marktkapitalisierung versteht man die Anzahl der Aktien eines Unternehmens multipliziert mit dem aktuellen Preis der Aktie. US-Titel haben zusammen einen Marktwert von rund 35 000 Milliarden Euro.
Das ist viel, der gesamte Marktwert aller Titel im MSCI World beträgt rund 51 000 Milliarden Euro. Auch der hohe Anteil von IT-Unternehmen ergibt sich aus dem hohen Börsenwert.
US-Titel stellen 41 Prozent aller Titel im MSCI World, aber knapp 70 Prozent des Marktwertes im Index.
Tipp: Mehr Informationen zur Aufteilung des MSCI World Index finden sie in unserem großen MSCI-World-Portrait.
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Wäre weniger USA und IT besser gewesen?
Ein einfaches Rezept, den MSCI World Index zu schlagen, gibt es nicht. Nur wenige global anlegende Fonds schaffen es, regelmäßig besser als der Index abzuschneiden.
Tipp: Die besten aktiv gemanagten Fonds finden Sie in unserer Fondsdatenbank.
Dennoch überlegen viele ETF-Anleger, ob es nicht besser sein könnte, den US-Anteil oder den Anteil der IT-Unternehmen zu reduzieren. Die Kritik richtet sich an die Methode des MSCI World, Unternehmen entsprechend ihrer Marktkapitalisierung zu gewichten. Wir haben uns das genauer angeschaut und anders gewichtete Portfolios gegen den MSCI World Index antreten lassen.
Wir haben dazu vier verschiedene Portfolios entwickelt, die wir auf verschiedenen Ebenen gleich gewichten:
- Einzeltitelebene: Jedes Unternehmen wird alle viertel Jahre gleichgewichtet.
- Länderebene: Jedes Land aus dem MSCI World wird monatlich gleichgewichtet. Die USA sind also nur noch mit rund 4,5 Prozent vertreten. Innerhalb eines Landes sind die Titel marktkapitalisierungsgewichtet.
- Regionenebene: Wir gewichten USA und Europa monatlich gleich. Innerhalb Europas und der USA sind die Titel marktkapitalisierungsgewichtet. Japan und andere Länder aus dem Asien/Pazifik-Raum lassen wir ganz raus.
- Sektorebene: Wir gewichten alle Sektoren monatlich gleich. Statt 20 Prozent macht der IT-Sektor also nur noch 9 Prozent im Portfolio aus – so wie alle anderen auch.
Die beiden folgenden Charts zeigen die Ergebnisse. Der erste Chart zeigt die Wertentwicklung der jeweiligen Portfolios, der zweite Chart die kumulierte Outperformance der Portfolios gegenüber dem MSCI World.
So interpretieren Sie die Charts:
- Der erste Chart zeigt, dass über den gesamten Zeitraum betrachtet die Gleichgewichtung der Länder am besten lief. Aber: Ein Blick auf den zweiten Chart lässt erkennen, dass die orangene Linie, welche die Outperformance der Ländergleichgewichtung gegenüber dem MSCI World darstellt, seit 2008 fällt. Die Outperformance stammt aus der Zeit von Mai 2000 bis Mai 2008. In diesen Jahren haben sich die USA vergleichsweise schlecht entwickelt. Ein Grund dafür war der schwache Dollar. Besser lief es in Australien und einigen europäischen Staaten, allen voran Österreich und Norwegen. Seit beinahe 15 Jahren wäre das alternative Portfolio schlechter gelaufen als der MSCI World. In diesem Zeitraum hatten die USA fast am besten abgeschnitten, europäische Märkte hinkten teils deutlich hinterher.
- Die Gleichgewichtung der Einzeltitel hätte auch über die vergangenen zehn Jahre nicht besser funktioniert als der MSCI World.
- Das gilt ebenfalls für die Gleichgewichtung von USA und Europa sowie die Gleichgewichtung der Sektoren. Die Sektorindizes reichen nicht so weit in die Vergangenheit, daher fängt dieses Portfolio erst 1995 an.
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Depots Marke Eigenbau
Die Simulationen haben wir ohne Berücksichtigung von Kosten und Steuern gerechnet. Es gibts aktuell keine ETF, mit denen sich die oben dargestellten Portfolios abbilden lassen – außer natürlich auf den MSCI World.
Tipp: Wenn Sie eines der oben dargestellten Portfolios nachbauen wollen, müssten Sie das beispielsweise kleinteilig mit Hilfe von Länder-ETF tun. Am ehestens ließe sich noch das Portfolio „USA und Europa gleichgewichtet“ nachbauen. Wie insbesondere der zweite Chart mit der Darstellung der Outperformance zeigt, ist es aber fraglich, ob sich der Aufwand lohnt.
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