Alternativen zu Goji, Aronia & Co Superfrüchte gibt es auch bei uns

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Alternativen zu Goji, Aronia & Co - Superfrüchte gibt es auch bei uns

Der Mix hält fit: Die Farb­stoffe in Brom­beeren und Heidel­beeren sollen gut für Darm und Herz sein. Johannis­beeren liefern reichlich Vitamin C. © StockFood / B. Wegner

Aus dem Garten, aus dem Wald, vom Markt – in Deutsch­land sind die Beeren reif. Ihre hohe Nähr­stoff­dichte ist belegt. Johannis-, Himbeeren und Co. haben es in sich und ließen sich locker als heimische Superfrüchte vermarkten – so wie es etwa für Goji- und Aronia­beeren aus fernen Ländern Mode ist. Eine kleine Beerenkunde auf test.de.

Johannis­beeren mit viel Vitamin C

Die Johannis­beeren verdanken ihren Namen dem Johannis­tag (24. Juni), der als Start der Ernte­zeit gilt. Schwarze Johannis­beeren toppen alle Beeren beim Vitamin C: 100 Gramm, also etwa eine Hand voll, decken den Tages­bedarf eines Erwachsenen fast zweifach. Die gleiche Menge roter Johannis­beeren steuert ein Drittel des Tages­bedarfs bei. Beide Sorten bieten zudem viel Eisen: Mit 100 Gramm Beeren bekommt eine Frau ein Zehntel ihres Tags­bedarfs des für die Blut­bildung notwendigen Nähr­stoffs.

Himbeeren mit viel Folsäure

Himbeeren spendieren ähnlich viel Eisen wie Johannis­beeren. Ihr Gehalt an Folsäure jedoch liegt über dem manch anderer Beere. Folsäure ist wichtig für die Zell­teilung, vor allem Schwangere brauchen sie.

Heidel­beeren und Brom­beeren wahr­scheinlich gut für Darm und Herz

Heidel­beeren und Brom­beeren enthalten reichlich rot- bis blaufärbende Anthocyane: Sie zählen zur Gruppe der Flavonoide, die oft in Obst und Gemüse vorkommen. Ihnen wird nachgesagt, dass sie Körperzellen vor negativen Veränderungen durch freie Radikale schützen. Bei Kulturheidel­beeren ballen sich die Farb­stoffe mehr in der Schale. Studien deuten an, dass Anthocyane entzündliche Darm­erkrankungen lindern und das Herz-Kreis­lauf-System günstig beein­flussen.

Aronia und Goji: Umstrittene Exoten

Wie „super“ Exoten wie Aronia und Goji dagegen sind, ist umstritten. „Es fehlen Belege, dass Inhalts­stoffe in exotischen Superfruits mehr Effekte haben als etwa in hiesigen Beeren“, sagt Bernhard Watzl, Professor für Ernährungs­wissenschaft am Max-Rubner-Institut in Karls­ruhe. Auf die Vielfalt der Nähr­stoffe komme es an.

Ausgezeichneter Nähr­stoff­mix

Die Auswahl an heimischen Beeren ist groß und jede Beerensorte schmeckt anders – wer die Chance im Sommer nutzt und verschiedene Sorten kauft oder selber sammelt, nascht einen ausgezeichneten Nähr­stoff­mix. Zur langen Lagerung sind die zarten Früchte allerdings nicht geeignet. Vor allem Himbeeren sind wahre Sensibelchen. Wer Beeren frisch isst oder weiter verarbeitet, beugt Schimmel vor. Gesäubertes Beeren­obst lässt sich auch einfrieren – dabei bleiben die Nähr­stoffe sogar weit­gehend erhalten.

Brom­beeren und Himbeeren manchmal belastet

Bei den Unter­suchungen der amtlichen Lebens­mittel­über­wachung im Jahr 2014 fielen Brom- und Himbeeren aus konventionellem Anbau durch Rück­stände von Pflanzen­schutz­mitteln auf, wie das Bundes­amt für Verbraucher­schutz und Lebens­mittel­sicherheit in seinem nationalen Bericht jüngst veröffent­licht hat. Eine Über­schreitung der Grenz­werte stelle aber nicht auto­matisch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar, betont das Bundes­amt. Heidel­beeren gehörten dagegen zu den am wenigsten belasteten Obst- und Gemüsesorten.

Tipp: Greifen Sie zu Bioware oder bauen Sie Beeren im eigenen Garten an. Obst aus ökologischer Erzeugung ist in der Regel nicht oder nur gering mit Pestiziden belastet, wie unsere Schwer­punkt­unter­suchungen immer wieder zeigen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Doc-B am 25.10.2016 um 22:20 Uhr
    Männer sind meist von Blutverlsuten verschont

    @cicero01: es sei denn, durch kriegerische Handlungen. Frau verlieren bis zur Menopause ohne weiteres Zutun ca. 60 ml / Monat. Daher der höhere Bedarf.

  • cicero01 am 25.10.2016 um 19:45 Uhr
    Gleichberechtigung.....

    Ich finde ja Gleichberechtigung auch gut, aber manchmal trägt sie schon eigenartige Früchte, um bei dem Thema des Artikels zu bleiben, wie folgendes Zitat zeigt :
    " Beide Sorten bieten zudem viel Eisen: Mit 100 Gramm Beeren bekommt eine Frau ein Zehntel ihres Tags­bedarfs des für die Blut­bildung notwendigen Nähr­stoffs."
    Und was ist mit Männern? Brauchen die kein Eisen?

  • markuskerres am 15.07.2016 um 16:03 Uhr
    Heimische Aroniabeere !

    @Stiftung_Warentest Wie wäre es, wenn die Redaktion auch entsprechend gut recherchierte Artikel verfassen würde und eben nicht nur mit Halbwahrheiten um die Ecke kommt? Ein wenig mehr Objektivität hätte ich mir persönlich schon gewünscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 12.07.2016 um 10:49 Uhr
    Aronia nicht heimisch

    @Aronia-ORIGINAL: Aroniabeeren wachsen bei uns nicht in der Natur, weshalb wir sie nicht der Kategorie "heimisch" zuordnen. Auch wenn Aroniabeeren inzwischen auch in Deutschland kultiviert werden, haben sie - vor allem als frische Beeren - auf dem breiten Markt noch Exotenstatus. Wir sind gespannt, wie sich Anbau und Markt hiesiger Aroniabeeren entwickeln werden. (bp)

  • Aronia-ORIGINAL am 11.07.2016 um 13:33 Uhr
    Bitte um Rückmeldung

    @Stiftung_Warentest Redaktion,
    bislang haben wir leider noch keine Rückmeldung zu unserem Kommentar und Einladung (s.u.) von euch erhalten. Wir freuen uns auf eine Antwort! Beste Grüße