
Für Jogger und Radfahrer sind Pulsuhren ein beliebter Trainingsbegleiter. Ein kurzer Blick aufs Handgelenk zeigt, ob die Belastung zu hoch ist oder nicht. Dafür müssen die sportlichen Armbanduhren richtig messen. Die Pulsuhr Alpha von Mio Global kostet 200 Euro – ein durchaus stattlicher Kaufpreis. Dafür kommt sie aber ohne störenden Brustgurt aus. Ob sie trotzdem verlässlich misst, zeigt der Schnelltest.
Nicht nur im Ruhemodus

Durch zwei LED-Leuchten wird der Puls direkt am Handgelenk gemessen.

Ein klassischer Sport-Pulsmesser besteht aus einem Brustgurt und einer Uhr. Die Herzfrequenz wird von einem Sender im Gurt auf die Uhr am Handgelenk übertragen. Doch ein Gurt um die Brust empfindet manch Sportler als störend. Geräte ohne Brustgurt sind komfortabler, funktionieren aber meist über einen Fingersensor. Dabei wird ein Finger der rechten Hand auf das Gehäuse der Uhr am linken Handgelenk gedrückt. Eine durchgehende Messung ist damit nicht möglich – der Puls wird erst auf Knopfdruck gemessen und das klappt auch nur bei geringem Tempo oder Stillstand. Für Jogger und Radfahrer sind solche Produkte daher nicht geeignet, zeigte der Test Pulsmessgeräte. Doch die Alpha kommt nicht nur ohne Gurt, sondern auch ohne Fingersensor aus. Sie misst die Pulsfrequenz mit einem optischen Sensor kontinuierlich direkt am Handgelenk und lässt sich auch während des Trainings problemlos bedienen – so eignet sie sich im Gegensatz zu anderen gurtfreien Pulsuhren auch für den bewegungsintensiveren Breitensport.
So genau wie mit Brustgurt
Komfort ist nicht alles. Eine Pulsuhr sollte vor allem richtig messen. Im Prüflabor musste die Alpha gegen die EKG-Messung antreten. Die Abweichungen fielen gering aus: Im Schnitt unterschieden sich die gemessenen Frequenzen von Pulsuhr und EKG um ein bis zwei Herzschläge pro Minute. Damit misst sie in etwa so genau wie die Standardgeräte mit Brustgurt aus dem letzten Test Pulsmessgeräte, die in punkto Herzfrequenzmessung allesamt sehr gut abschnitten. Die Pulsfrequenz lässt sich mit der Alpha durchgehend etwa 14 Stunden lang messen. Danach muss der Akku über die mitgelieferte USB-Ladestation wieder aufgeladen werden. Damit die Uhr optimal funktioniert, muss sie eng am Handgelenk anliegen, was durch das spezielle Design des Armbands problemlos möglich ist. Außerdem sollte die Handarmmuskulatur nicht zu sehr angespannt sein – ein mögliches Problem beim Fahrradfahren.
Kompatibel mit dem Smartphone
Auch die Bedienung der Uhr bereitete den Testern keine Probleme, zumal der Funktionsumfang überschaubar ist. Neben der Uhrzeit, die nur im 12-Stunden-Modus angezeigt werden kann, ist eine Stoppuhr vorhanden. Sportler können zur Kontrolle ihres Trainings einen Pulsfrequenzbereich einspeichern. Beim Über- oder Unterschreiten alarmiert die Uhr den Nutzer. Für weitere Funktionen, wie Messung der Geschwindigkeit oder des Kalorienverbrauchs, muss die Pulsuhr mit einem Smartphone verbunden werden. Die Uhr überträgt den Puls via Bluetooth 4.0. Dafür sind ein iPhone 4S oder iPhone 5 nötig sowie eine der gängigen Fitness-Apps, zum Beispiel Runtastic oder SmartRunner. Dort lässt sich der Puls dann aufzeichnen und grafisch darstellen. Im Schnelltest ließ sich die Alpha problemlos mit einem iPhone 4S oder 5 verbinden. Android-Nutzer sind derzeit noch außen vor. Laut dem Hersteller Mio Global sei es zwar möglich, die Uhr auch mit einem Android-Smartphone zu verwenden. Im Test gelang das mit einem Samsung Galaxy S III trotz mehrerer Versuche aber nicht. In Deutschland wird die Uhr von Medisana vertrieben, die die Pulsuhr auch nur als für das iPhone kompatibel bewirbt.
Frei von Schadstoffen und Störquellen
Erfreulich für jeden Sportler: Im Armband sind keine Schadstoffe enthalten. Und noch ein Pluspunkt: Anders als Pulsmessgeräte mit Brustgurt ist die Alpha nicht störanfällig, da sie den Puls optisch direkt am Handgelenk misst. Von anderen Pulsuhren oder elektromagnetischen Feldern wie Oberleitungen von Straßen- und Eisenbahnen lässt sie sich nicht beeinflussen. Mit der Alpha erhalten Sportler also auch beim Laufen in der Gruppe oder bei großen Events, bei denen viele Pulsuhren im Einsatz sind, aussagekräftige Daten. Nachts zu trainieren könnte etwas schwierig werden: Im Dunkeln lässt sich der Puls ohne Hintergrundbeleuchtung schwer ablesen. Auch noch zu beachten: Nach Angaben des Herstellers sollte nach fünf Jahren der Akku ausgetauscht werden. Da er fest im Gehäuse verbaut ist, rät Mio Global davon ab, den Akku selber zu wechseln.
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Schöne und gute Pulsanzeige. Es sollte aber doch möglich sein, gleichzeitig die Uhrzeit permanent anzuzeigen. Und warum für die Uhrzeit nur der 12-Stunden-Modus, nicht aber der 24-Stunden-Modus möglich sein soll, ist schwer verständlich. (Bei anderen Geräten dieses Herstellers gibt es beides!)
Ich habe mir die Uhr vor ca. 2 Monaten gekauft und habe seitdem Zeit gehabt, diese ausgiebig zu testen.
Die Qual der Wahl hat man am Anfang bezüglich der Farbe der Uhr. Da es aber nur zwei Farbvarianten gibt, geht dies relativ schnell.
Die Verpackung sieht hochwertig aus im "Apple-Style". Da, wie bereits berichtet, der Funktionsumfang sehr überschaubar ist, hat man die Bedienung der Uhr schnell im Griff.
Mit einer Akkuladung kommt man weiter als erwartet.
Zur Messung kann ich nur sagen, dass die Uhr sehr zuverlässig das tut was sie soll. Lediglich einmal hat sie sehr seltsame Ergebnisse nach der erfolgreichen Pulssuche angezeigt. Nach ein paar Versuchen jedoch klappte es. Es kommt auch ab und zu mal vor, dass kein Puls gefunden wird, aber auch hier klappt es nach dem zweiten oder spätestens dritten Versuch. Das nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dafür auf einen Brustgurt verzichten kann. Ich kann die Uhr uneingeschränkt empfehlen. Beide Daumen hoch!
Also, ich als regelmäßiger Läufer und Mio Alpha Nutzer finde die Mio schon echt Top... Hatte auch schon ein paar Pulsuhren mit Brustgurt oder Finger Sensor. Das war immer irgendwie sehr nervig. Naja, wie das bei hochqualitativen Produkten so ist, gibt es Sie meist nicht nur für einen Appel und ein Ei. Aber Stiftung Warentest beweist ja die Genauigkeit und die Qualität... Ich bin vollkommen zufrieden und kann die Mio nur weiterempfehlen. ;)
Hallo Kristan72,
ich weiß nicht ob man beide Uhren wirklich vergleichen kann. Die Mio Uhr misst ja den Puls permanent, ohne dass man was machen muss.
Die Pulsuhr von Tchibo funktioniert jedoch nur mit Fingersensor, was bedeutet, dass ich den Finger die ganze Zeit beim Laufen auf dem Sensor liegen lassen müsste um meinen Puls durchgehend überwachen zu können. Das macht kein Läufer.
Hallo,
ich möchte keine Werbung machen, aber die Pulsuhr von Tchibo, funktioniert ebenfalls ohne Gurt anlegen. Der Preis liegt ca. unter 30,--€.