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Die letzten goldenen Herbsttage genießen oder noch mal in südlichere Gegenden verreisen und Sonne tanken – wer lichtes Haar hat, muss aufpassen: Gerade die exponierte Kopfhaut ist in puncto Sonnenbrand gefährdet. Der Alpecin Kopfhaut Sonnen Schutz soll davor bewahren. Stiftung Warentest hat das Mittel getestet: Schützt es vor Sonnenbrand? Lässt es sich gut anwenden? Und wie fühlt sich die Flüssigkeit auf dem Kopf an?
Übliche Sonnencreme kann die Haare verkleben
Wenn die Sonne scheint, haben Männer mit schütterem Haar oder Halbglatze ein Problem: Es gibt nur wenige Möglichkeiten, den Kopf vor der direkten Strahlung zu bewahren. Hut, Mütze oder Tuch sind grundsätzlich am besten. Doch nicht jeder möchte sich so bedecken. Also klassische Sonnenkosmetik wie Sonnencreme? Bei schütterem Haar ist das keine Ideallösung, denn übliche fetthaltige Cremes können schon mal verkleben und ein unangenehmes Gefühl hinterlassen.
Ausgelobter Lichtschutzfaktor wird eingehalten
Der Hersteller von Alpecin Kopfhaut Sonne Schutz LSF 15 Liquid mit Coffein verspricht: „Das Liquid ist leicht verteilbar und fettet nicht wie viele andere Sonnen-Cremes. Es zieht schnell ein, die Frisur hält.“ Es sei sichergestellt, „dass der Sonnenschutz auf der Kopfhaut effektiv wirken kann“. Und das für 12 Euro die 100-Milliliter-Flasche. Was ist dran an den Versprechen? Unsere Untersuchungen zeigen: Der ausgelobte Lichtschutzfaktor 15 wird eingehalten. Auch der UVA-Schutz ist zuverlässig. Allerdings handelt es sich nur um einen mittleren Lichtschutzfaktor. Bei praller Mittags- und bei Südsonne ist er nur etwas für dunklere Hauttypen und vorgebräunte Haut. Für hellhäutige Menschen, aber auch bei längerem Aufenthalt in der Sonne kann Lichtschutzfaktor 15 zu niedrig sein. Hinzu kommt: Die Kopfhaut ist eine „Sonnenterrasse“ des Körpers und der Sonne sehr direkt ausgesetzt.
Sonnenschutz lässt sich gut verteilen
Wir haben den Praxistest gemacht: Fünf Männer mit wenig bis schütterem Haar und beginnender Glatze im Alter von 37 bis 64 haben über eine Dauer von acht Tagen verschiedene kosmetische Eigenschaften des alkoholbasierten Mittels getestet. „Leicht zu dünnflüssig“ lautete das Urteil der Tester in drei Fällen. Sie wendeten das Liquid nach den Vorgaben der Gebrauchsanweisung an: Man soll die Flüssigkeit direkt aus der Flasche auf die Kopfhaut aufbringen und anschließend einmassieren. Das Aufbringen bewerteten die fünf Männer im Schnitt mit befriedigend, das Verteilen mit gut. Auch am Einziehen gab es keine Kritik.
Haare stylen nach Anwendung befriedigend
Kein fettiges Gefühl auf der Kopfhaut – das bescheinigen drei Probanden dem Mittel. Aber verklebt es die Haare? Diesen Punkt bewerteten unsere Tester durchschnittlich mit der Note Befriedigend. Frisieren ließ sich das Haar gut, befanden die Männer im Schnitt. Für das Stylen der Frisur fiel das Urteil befriedigend aus. Am Ende des Tests stand die Frage, ob sich die Männer das Produkt selbst kaufen würden. Die Antwort: ein fast einhelliges „ja“.
Tipp: Anwender sollten ausprobieren, mit welchen anderen Haar-Styling-Produkten sich das Mittel am besten verträgt.
Fazit: Schützt bei milder Sonneneinstrahlung
Das Alpecin-Liquid fettet kaum und kann die Kopfhaut vor milder Sonneneinstrahlung schützen. Bei praller Sommersonne und bei längeren Aufenthalten in der Sonne kann Lichtschutzfaktor 15 aber zu niedrig sein. Bei Reisen in südliche Länder sollten Menschen mit wenig Haar Sonnenschutzmittel mit höherem Lichtschutzfaktor auch für den Kopf nutzen. Am ehesten kann man dafür transparente Sprays nehmen, von denen wir einige auch schon getestet haben. Auf test.de finden Sie Tests von Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 und 50. Den ultimativen Schutz allerdings bieten Kopfbedeckungen. Über den Sonnenschutz hinaus wirbt der Hersteller damit, erblich bedingtem Haarausfall vorzubeugen: „Der Alpecin Coffein-Complex aktiviert die Haarwurzel und verlängert die Wachstums-Phasen.“ Diesen Aspekt haben wir nicht untersucht.
Tipp: Für den Kopf gilt wie für den ganzen Körper: Meiden Sie pralle Mittagssonne. Wenden Sie das Mittel reichlich an. Ihre Fragen rund um den Sonnenschutz beantworten wir in unseren FAQ Sonnencreme. Und auf der Seite haut.de, einem Internet-Portal mit Kooperationspartnern wie dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel und dem Deutschen Allergie- und Asthmabund, erfahren Sie, welcher Lichtschutzfaktor für Ihren Hauttyp sinnvoll ist. Dort finden Sie auch weitere wichtige Tipps zum richtigen Umgang mit der Sonne.
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@franzl0202: Danke für Ihren Hinweis! (cr)
Ich verwnde das Mittel seit ein paar Wochen in der Frühjahrssonne und habe bisher keinen Sonnenbrand bekommen, was ich leider die letzten Jahr öfter hatte. Ob die Beschaffenheit, der Geruch etc eine gefallen, muss dann wohl jeder selber ausprobieren. Eine Sache finde ich aber unpraktisch: die Flasche ist anscheinend aus schwerem Glas. Das wirkt zwar männlich aber damit kann man schlecht abschätzen wieviel Flüssigkeit noch übrig ist und es ist ein sinnloses Zusatzgewicht im Rucksack... Ob die Flasche einen Sturz aushält habe ich nicht probiert.
Ich habe das Mittel Ende September auf Sizilien getestet. Der doch recht hohe Preis von ca. 12 € hat mich überrascht. Das Mittel auf der Kopfhaut fühlte sich an wie ein Mittel zum Stylen - und damit nix für mich. Ich bevorzuge an den kahlen Stellen Sonnenschutzmilch und bin zufrieden.
Übrigens, die Flasche ar noch zu 75 % gefüllt als ich sie in den Müll geworfen habe.