Allesschneider Nur fünf Modelle sind gut

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Salami, Schinken, Brot und Käse: Allesschneider schneiden alles. Aber nur fünf schneiden gut ab. Im Test: 21 elektrische Schneidemaschinen und ein Allesschneider mit Kurbel. test.de zeigt die besten Modelle.

22 Allesschneider im Test

Harte Brotkanten, feine Salamischeiben, hauchdünnen Schinken: Wer in der Küche gut abschneiden will, schätzt elektrische Hilfe. 25 Millionen Allesschneider stehen in deutschen Küchen. Vom praktischen Klappgerät in Küchenweiß bis zur stylischen Nobelmaschine aus Edelstahl. Die Stiftung Warentest hat 22 Modelle getestet. Der billigste Allesschneider kostet 30, der teuerste 170 Euro. Mit im Rennen: ein Gerät für Linkshänder und ein Nachfahre der guten alten Brotschneidemaschine, der Jupiter Hand Allesschneider mit Kurbel.

Wurst- und Käsemuffel

Das Testprogramm startet mit Brot und Salami. Hier schneiden die meisten Geräte gut ab. Mit Vollkornbrot und Weißbrot gibt es kaum Probleme. Krustenbrot schneiden einige Maschinen nur befriedigend, weil die Kruste bricht und die Scheiben etwas ungleichmäßig geraten. Drei Allesschneider haben auch mit Wurst und Käse Probleme: Clatronic AS 2958, Superior SMS-008 und der Jupiter mit Kurbel. Bei weichem Tilsiter streikt das handgetriebene Modell. Schneideergebnis für die drei Wurst- und Käsemuffel: insgesamt nur befriedigend.

Stärken und Schwächen

Alle anderen Geräte im Test schneiden insgesamt gut. Mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen allerdings. Dem Graef Economic etwa bereitete Krustenbrot Schwierigkeiten, dem Severin AS 3948/9 Schinken und Kasslerbraten und die Maschine von Siemens MS 42000 schafft kein perfektes Carpaccio. Nur die teuerste Maschine im Test schneidet alle Lebensmittel gut bis sehr gut: die Bosch MAS 9101. Preis für den Allesschneider: stolze 170 Euro. Dafür gibt es ein solides Standgerät mit einem Gehäuse aus Aluminium und Kunststoff.

Gefahr für die Finger

Der Allesschneider von Bosch überzeugt auch in puncto Sicherheit. Eine Einschaltsicherung verhindert, dass das Messer allzu leicht losläuft. Die Maschine lässt sich nur mit Daumen und Zeigefinger starten. Eine Abdeckung über dem Messer schützt zusätzlich die Finger. Selbstverständlich ist das nicht: Sieben Allesschneider patzen bei der Sicherheit. Gefährlich sind die Maschinen vor allem beim Einschalten. Einige Modelle legen sofort los: ohne Sicherungsknopf. Manchmal liegt der Einschaltknopf auch so ungünstig, dass die Finger beim Einschalten ins Messer geraten können.

Schnitt ins Portemonnaie

Beim Schneiden selbst ist das Risiko von Schnittverletzungen relativ gering. Vorausgesetzt der Anwender arbeitet vorsichtig und aufmerksam. Nur wer beim Schneiden träumt, riskiert seine Finger. Ein Schnitt ins Portemonnaie sind die Allesschneider aber schon. Die Testsieger sind kaum unter 100 Euro zu haben. Vier Modelle machen das Rennen. Alles Standgeräte, die gut schneiden, sicher arbeiten und gut zu bedienen sind: Bosch MAS 9101 für 170 Euro, Ritter solida 5 für 139 Euro, Siemens MS 70001 für 100 Euro und Krups Universal Slicer ebenfalls für 100 Euro. Den Ritter solida 5 gibt es baugleich auch von Quelle. Preis: nur 100 Euro.

Ritter für Linkshänder

Das billigste Klappgerät ohne Sicherheitsbedenken heißt Siemens MS 42000 und kostet 37 Euro. Eine Lanze für Linkshänder bricht Ritter mit seinem Allesschneider E18 Kontur. Der Schlitten sitzt bei dieser Maschine links statt rechts. Die Ritter Kontur schneidet fast alle Lebensmittel gut. Nur Kasslerbraten nicht. Die Handhabung ist ohne Tadel. Das Reinigen fällt etwas schwer. Der Allesschneider für Linkshänder ist sehr leise; aber eine Einschaltsicherung fehlt. Deshalb insgesamt nur befriedigend. Für Linkshänder ist der Ritter E18 Kontur vielleicht trotzdem die beste Wahl. Übrigens: Auch Rechtshänder kamen im Test mit dem Gerät zurecht.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 27.12.2022 um 10:55 Uhr
Testsieger Ritter solida 5

@mikehg: Leider liegt die letzte Untersuchung von Allesschneidern zu lange zurück (veröffentlicht in test 12/2008), als dass die seinerzeit ermittelten Ergebnisse noch eine wirksame Einkaufshilfe bieten könnten. Wir wissen nicht, ob die Geräte noch genauso funktionieren und hergestellt werden wie zum Einkauf der Prüfmuster.

mikehg am 27.12.2022 um 10:39 Uhr
Testsieger Ritter solida 5

Der stumpfe Winkel des Gehäuses der Ritter solida 5 direkt hinter der Schneide erschwert das Scheiden von frischem, knusprigem oder etwas älterm Brot erheblich und macht das Ergebnis unansehnlich. Bei knusprigem Brot splittert die Kruste ab und das Brot wird zusammen gequetscht und platzt. Etwas älteres Brot verklemmt am Gehäuse und lässt sich nur mit hohem Kraftaufwand schneiden, was durch den schwergängigen Schlitten noch verschlimmert wird. Meine Frau ist deshalb nicht in der Lage mit dieser Maschine Brot zu schneiden. Wir hatten schon mehrere, erheblich preiswertere Brotschneidemaschinen, die leider mit den Jahren abgenutzt waren. Derart schlechte Schneidergebnisse hatte keine gezeigt.
Es ist mir unerklärlich, wie dieses Gerät Testsieger werden konnte.

lehfrau am 13.08.2022 um 15:06 Uhr
Update Test

Nach viel eigener Recherche ist mein persönlicher aktueller Testsieger der M 90 von Graef, Preise im Netz ab 280€
Auch mich hätte eine aktuelle Version erfreut, viele dieser Geräte gibt es nicht mehr

Profilbild Stiftung_Warentest am 27.01.2022 um 18:47 Uhr
Testwunsch Allesschneider

@donrolli, @alle: Wir haben Ihren vielfachen Testwunsch nach einen neuen Test der Allesschneider gerne aufgenommen - auch wenn wir nicht versprechen können, dass wir ihn in absehbarer Zeit realisieren können. Vielen Dank dafür.

donrolli am 27.01.2022 um 17:47 Uhr
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