Allergien

Hyposensibilisierung

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Die spezi­fische Immun­therapie (SIT), oft auch Hyposensibilisierung genannt, kann Allergikern helfen, beschwerdefrei zu werden. Nach Ansicht der Welt­gesund­heits­organisation (WHO) ist sie derzeit die einzige Therapie, die die Ursachen von Allergien behandelt. Allerdings: Die SIT ist nicht für alle Allergiker geeignet. test.de gibt einen Über­blick.

Ursachen noch nicht erforscht

Die Ursachen, die zum Entstehen einer Allergie führen, sind heute immer noch nicht voll­ständig erforscht. Eine dauer­hafte Heilung ist daher bei den meisten Allergien noch nicht möglich. Eine Therapie besteht vor allen in der konsequenten Meidung der allergie­auslösenden Stoffe sowie im gezielten Einsatz geeigneter Medikamente. Bei Allergieformen wie Asthma müssen Betroffene sogar ihr Leben lang Medikamente einnehmen, um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern.

Wirkung über Jahre

Eine spezi­fische Immun­therapie kann jedoch den Verlauf einer Allergie grund­legend ändern. Sie wirkt auch noch Jahre nach einer Behand­lung. Ziel dieser Therapie ist es, Allergiker unempfindlicher gegen Stoffe zu machen, auf die sie hyper­sensibel reagieren. Zunächst muss der Arzt aber genau abklären, ob tatsäch­lich eine Allergie hinter den Beschwerden steckt und auch, welche Stoffe für die Symptome verantwort­lich sind.

Ablauf der Therapie

Die SIT beginnt normaler­weise im Herbst, damit Patienten nicht zusätzlich einer Pollenbelastung ausgesetzt sind. Zunächst spritzt der Arzt seinem Patienten einmal pro Woche (die Abstände werden später größer) sehr geringe Mengen des jeweiligen All­ergens unter die Haut. Allmählich erhöht der Arzt dann die Dosis. So soll der Körper nach und nach unempfindlicher gegen die All­ergene gemacht werden. Da als Reaktion auf die Spritze allergische Symptome wie Übel­keit, Juck­reiz am Körper oder sogar der lebens­bedrohliche anaphylaktische Schock auftreten können, müssen Patienten mindestens eine halbe Stunde nach der Behand­lung in der Praxis bleiben. Insgesamt dauert eine spezi­fische Immun­therapie zwei bis fünf Jahre.

Besserung der Symptome

In vielen Fällen kommt es bereits nach dem ersten Behand­lungs­jahr zur Besserung der Symptome. Beschwerden wie Juck- und Niesreiz, tränende Augen und eine laufende Nase gehen zurück. Patienten benötigen dann auch weniger Medikamente. Darüber hinaus kann die Hyposensibilisierung verhindern, dass zusätzliche Allergien auftreten oder Patienten allergisches Asthma entwickeln. Besonders gut sind die Erfolgs­aussichten, wenn Patienten nur auf sehr wenige Stoffe reagieren und die Therapie möglichst zeitig nach dem Auftreten der ersten Symptome durch­geführt wird. Zudem sollten die Patienten nicht älter als 40 Jahre als sein.

Besonders wirk­sam bei Insektengiftal­lergien

Eine SIT ist nicht bei jeder Allergieform wirk­sam, ebenso spricht nicht jeder Patient auf die Behand­lung an. Besonders geeignet ist die Hyposensibilisierung bei Allergien gegen Bienen- und Wespengift, Baum­pollen (vor allem Birke, Erle, Hasel), Hausstaubmilben, Katzen und Schimmelsporen. Da die Behand­lung auch Risiken birgt, sollte sie nur unter Bestimmten Voraus­setzungen durch­geführt werden. Das ist etwa der Fall, wenn es Allergikern nicht möglich ist, bestimmte All­ergene dauer­haft zu meiden (etwa Hausstaub) und die Symptome so stark sind, dass sie mit Mast­zell­stabilisatoren und Anti­histaminika nicht wirk­sam behandelt werden können. Kinder unter fünf Jahren sollten mit der Behand­lung generell noch warten.

Behand­lung bei allergischem Asthma

Unter bestimmten Voraus­setzungen ist eine Behand­lung auch bei Asth­matikern sinn­voll. So können Asth­maanfälle bei Allergikern zurück­gehen, die auf Pollen oder Milben reagieren. Auch hier gilt: Die Erfolgs­aussichten sind am größten, wenn die Allergie erst kurze Zeit besteht, die Anzahl der All­ergene gering ist, die Patienten nicht älter als 50 Jahre sind und nur leichtes allergisches Asthma haben. Meist wird die Behand­lung aber Patienten mit allergischem Schnupfen empfohlen, um die Entwick­lung von Asthma von vorn­herein zu verhindern

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Gelöschter Nutzer am 26.12.2018 um 10:22 Uhr
    Mudras gegen Asthma

    Ich empfehle Mudras gegen Asthma. Bis jetzt man hat nicht nur das Leiden der Patienten sondern auch einen Missstand im Sport mit dem Missbrauch der Asthmamittel.
    Deshalb ist eine Beschäftigung mit den Mudras mit Druck an den Fingern zu empfehlen. Druck zum Beispiel am kleinen Finger vertieft die Atmung und schaltet Asthma aus. Siehe mit Google “Asthma + Mudra”

  • Gelöschter Nutzer am 20.11.2018 um 09:57 Uhr
    Das ärztliche Asthmaverständnis ist ein Skandal.

    Das medizinische Asthmaverständnis ist leider weltfremd, nur scheinwissenschaftlich und wegen Irreführung etwas für eine Verbraucherstelle.
    Man googelt nach
    gv26
    Information
    und sieht, dass Zusammendrücken der Lippen die Bronchien durch Reflex (Akupressur) entspannt und Asthma heilt.
    Selbstverständlich ist die Meinung eines Arztes fast immer wissenschaftlich, aber zum Unglück wird diese Asthmaerklärung von der Schulmedizin mit dem Strohmann-Trugschluss abgelehnt, dass der Glaube an Meridiane nicht wissenschaftlich bewiesen wäre. Die Schulmedizin weist die Ursache von Asthma nicht, behandelt aber mit Sprays.
    Nach meiner Erfahrung ist die Meinung eines Mediziners über Asthma nichts wert.

  • Gelöschter Nutzer am 26.04.2018 um 16:31 Uhr
    Asthma ausgeschaltet mit Lippendruck.

    Fingerdruck an einer Lippe entspannt die Bronchien, wirkt also gegen Asthma. Obwohl wir alle diesen Reflex (gv26) so oft unbewusst meist für andere Zwecke verwenden, wird er nicht in der Fachwelt in Zusammenhang mit Asthma erwähnt. Man merkt zwar das Vorkommen von Asthma bei Mundatmung, Atemübungen bei Asthma befassen sich indes mit der Lippenbremse mit schlappen und nicht zusammen gedrückten Lippen.
    Ich empfehle bei Asthma also:
    1) Zusammendrücken der Lippen zur Überwindung der Symptome wie Lungengeräusche.
    2) Kräftiges und bewusstes Schniefen und aufmerksames Üben.

  • Gelöschter Nutzer am 21.03.2016 um 16:43 Uhr
    Asthma: muss ein Reflex ewig tabu sein?

    Es hat sich in Fachkreisen herum gesprochen, dass Druck an einer Stelle zwischen Nase und Oberlippe die Atmung gegen Asthma per Reflex wirksam vertieft. Ein befreundeter Arzt in München behandelt so nicht ohne Erfolg. Antrainieren der Nasenatmung mit einer steifen Oberlippe (keine Lippenbremse) befreit logischerweise zusätzlich von Asthma.
    Bei Ärzten soll Asthma definitiv nicht heilbar sein. Könnte es sein, dass dies nur bei Medikamenten gilt? Vitalpunktmethoden wie hier haben wir ja genug (Shiatsu, Akupressur, Tuina, japanisches Heilströmen, Ayurveda). R.F.

  • Gelöschter Nutzer am 21.07.2014 um 17:05 Uhr
    Moderne Forschung bietet eine Revolution

    Siehe
    http://physrev.physiology.org/content/84/3/731 "VII. CONCLUSIONS AND FUTURE PERSPECTIVES"
    Außerdem ist die Basis der moderne Behandlung jetzt "One airway, one disease". Infolgedessen kann man die Nase oder die Lunge behandeln. Wer heilt hat Recht. Wenn man die Ansichten des Heilpraktikers René Gräber über Bronchialasthma liest, muss Asthma eher als Medikamentenkrankheit angesehen werden.
    Richard Friedel, 82319 Starnberg, Mühlbergstrasse 3