Im Jahr 1906 verwendete der Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet erstmals den Begriff „Allergie“. Doch allergische Reaktionen gab es schon viel früher: Bereits vor über 1 000 Jahren sollen viele Einwohner Persiens einer Überlieferung zufolge immer im Frühjahr an einem Rosenschnupfen gelitten haben. Damals wusste noch niemand, dass eine Allergie auf Rosen dahintersteckte. Mittlerweise sind die meisten Allergien gut erforscht. Auch wenn sie bislang nicht heilbar sind, gibt es doch wenigstens Therapien und Medikamente, um die Symptome zu mildern oder sogar ganz auszuschalten.
Überschießendes Immunsystem
Eine Allergie ist eine überschießende Immunreaktion des Organismus auf bestimmte körperfremde Stoffe. Substanzen, die Allergien auslösen, werden auch Allergene genannt. Sie kommen in der Natur vor (Blütenpollen, Nahrung, Tierhaare, Schimmelpilze), können sich aber auch in künstlich geschaffenen Produkten finden (Kosmetika, Arzneimittel, Farben, Textilien). Allergien können eine Reihe von Organen betreffen. Doch fast immer spielen sie sich an den Grenzflächen des Organismus ab: auf der Haut, in den Schleimhäuten von Augen, der oberen und unteren Atemwege sowie des Verdauungssystems. Die häufigsten Allergien sind:
Anzeichen und Beschwerden
Die Symptome der einzelnen Allergien unterscheiden sich in Form und Ausprägung voneinander. Ebenso reagieren Allergiker unterschiedlich: Einige haben sehr starke Beschwerden, während andere durch die Allergie nur leicht beeinträchtigt sind. Ein allergischer Schnupfen etwa äußert sich durch Juck- und Niesreiz in der Nase, eine geschwollene Nasenschleimhaut und Schnupfen. Ein Engegefühl im Brustkorb, Atemnot sowie pfeifende und rasselnde Geräusche beim Atmen deuten dagegen auf Asthma hin. Bei mehr als 90 Prozent der Allergien treten die Symptome unmittelbar nach Kontakt mit den Allergenen auf. Besonders gefährlich ist der allergische oder auch anaphylaktische Schock. Er kommt glücklicherweise sehr selten in seiner vollen und lebensbedrohlichen Form vor. Betroffene müssen beim Auftreten eines allergischen Schocks sofort ärztlich behandelt werden. Bei anderen Allergieformen, zu denen vor allem Kontaktallergien gehören, können bis zu 72 Stunden vergehen, bevor die Allergie voll ausgeprägt ist.
Überempfindliche Reaktion
Die körpereigenen Abwehrstoffe reagieren bei einer Allergie auf Fremdstoffe, die keine Krankheitskeime sind. Anders als bei Krankheitserregern vernichten die Abwehrzellen die fremden Substanzen aber nicht: Nach dem allerersten Kontakt mit dem Allergen bildet der Körper übermäßig viele Antikörper im Blut. Diese „sinnlos“ produzierten so genannten Immunglobuline führen aber nicht zu einer Unempfindlichkeit gegenüber den entsprechenden Stoffen. Das Gegenteil ist der Fall: Der Körper reagiert auf die Allergene überempfindlich. Bei jedem weiteren Kontakt mit den Allergenen reagieren die Antikörper dann, als wenn sie einen schädlichen Erreger vernichten müssten. Die Symptome halten so lange an, wie der Körper dem entsprechenden Allergen ausgesetzt ist. Bei häufigem Kontakt mit den Allergenen nimmt die Empfindlichkeit sogar noch zu.
Mastzellen und Histamin
Über das Blut erreicht das Immunglobulin E (IgE) nach Kontakt mit den Allergenen die Mastzellen. Diese befinden sich im Bindegewebe von Haut, Schleimhaut und verschiedenen Organen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen. In den Mastzellen befinden sich Botenstoffe, die die spezifischen Reaktionen einer Allergie wie Rötungen, Schwellungen oder Juckreiz auslösen. Der bekannteste Botenstoff ist das Histamin. Es wird vermehrt gebildet und ausgeschüttet, wenn der Körper mit Allergenen in Kontakt kommt. Zur Behandlung von Allergien kommen oft so genannte Antihistaminika zum Einsatz. Sie heben die Wirkung des Botenstoffs weitgehend auf.
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Ich empfehle Mudras gegen Asthma. Bis jetzt man hat nicht nur das Leiden der Patienten sondern auch einen Missstand im Sport mit dem Missbrauch der Asthmamittel.
Deshalb ist eine Beschäftigung mit den Mudras mit Druck an den Fingern zu empfehlen. Druck zum Beispiel am kleinen Finger vertieft die Atmung und schaltet Asthma aus. Siehe mit Google “Asthma + Mudra”
Das medizinische Asthmaverständnis ist leider weltfremd, nur scheinwissenschaftlich und wegen Irreführung etwas für eine Verbraucherstelle.
Man googelt nach
gv26
Information
und sieht, dass Zusammendrücken der Lippen die Bronchien durch Reflex (Akupressur) entspannt und Asthma heilt.
Selbstverständlich ist die Meinung eines Arztes fast immer wissenschaftlich, aber zum Unglück wird diese Asthmaerklärung von der Schulmedizin mit dem Strohmann-Trugschluss abgelehnt, dass der Glaube an Meridiane nicht wissenschaftlich bewiesen wäre. Die Schulmedizin weist die Ursache von Asthma nicht, behandelt aber mit Sprays.
Nach meiner Erfahrung ist die Meinung eines Mediziners über Asthma nichts wert.
Fingerdruck an einer Lippe entspannt die Bronchien, wirkt also gegen Asthma. Obwohl wir alle diesen Reflex (gv26) so oft unbewusst meist für andere Zwecke verwenden, wird er nicht in der Fachwelt in Zusammenhang mit Asthma erwähnt. Man merkt zwar das Vorkommen von Asthma bei Mundatmung, Atemübungen bei Asthma befassen sich indes mit der Lippenbremse mit schlappen und nicht zusammen gedrückten Lippen.
Ich empfehle bei Asthma also:
1) Zusammendrücken der Lippen zur Überwindung der Symptome wie Lungengeräusche.
2) Kräftiges und bewusstes Schniefen und aufmerksames Üben.
Es hat sich in Fachkreisen herum gesprochen, dass Druck an einer Stelle zwischen Nase und Oberlippe die Atmung gegen Asthma per Reflex wirksam vertieft. Ein befreundeter Arzt in München behandelt so nicht ohne Erfolg. Antrainieren der Nasenatmung mit einer steifen Oberlippe (keine Lippenbremse) befreit logischerweise zusätzlich von Asthma.
Bei Ärzten soll Asthma definitiv nicht heilbar sein. Könnte es sein, dass dies nur bei Medikamenten gilt? Vitalpunktmethoden wie hier haben wir ja genug (Shiatsu, Akupressur, Tuina, japanisches Heilströmen, Ayurveda). R.F.
Siehe
http://physrev.physiology.org/content/84/3/731 "VII. CONCLUSIONS AND FUTURE PERSPECTIVES"
Außerdem ist die Basis der moderne Behandlung jetzt "One airway, one disease". Infolgedessen kann man die Nase oder die Lunge behandeln. Wer heilt hat Recht. Wenn man die Ansichten des Heilpraktikers René Gräber über Bronchialasthma liest, muss Asthma eher als Medikamentenkrankheit angesehen werden.
Richard Friedel, 82319 Starnberg, Mühlbergstrasse 3