Alcopops

Alkohol: Rasche Wirkung, langsamer Abbau

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Kohlensäure und viel Zucker in Alcopops beschleunigen und ver­stärken die Wirkung des Alkohols.

Schon nach wenigen Schlucken Alkohol verändern sich Befinden und Reaktion. Denn ein kleiner Teil des Alkohols gelangt bereits durch die Mundschleimhaut in die Blutbahn. Der Rest wird via Magen und Darm aufge­nommen und über das Blut im Körper verteilt. Das gut durchblutete Gehirn bekommt besonders viel ab. Kohlensäure regt die Durchblutung an, das beschleunigt die Alkoholaufnahme und -wirkung. Das gilt auch für Zucker. Deshalb geht der Alkohol in Alcopops besonders schnell ins Blut.

Schwerstarbeit für die Leber

Für den Abbau des Alkohols, chemisch Ethanol, ist vor allem die Leber zuständig. Sie bildet alkoholabbauende Enzyme, so die wichtige Alkohol-Dehydrogenase, kurz ADH. ADH baut den Alkohol zu schädlichem Acetaldehyd ab, der wiederum zu Essigsäure oxidiert und schließlich in den Körperzellen „veratmet“ und ausgeschieden wird. Wie gut das ADH-Enzym arbeitet, ist genetisch festgelegt und individuell unterschiedlich. Es kann nicht etwa trainiert werden.

Frauen vertragen weniger

Wegen ihres zierlicheren Körperbaus und vor allem wegen der bei ihnen deutlich schwächeren Funktion alkoholabbauender Enzyme vertragen Frauen weniger Alkohol als Männer. Mehr als zehn bis zwölf Gramm Alkohol pro Tag, ein kleines Gläschen Wein, ein Bier, sollten auch erwachsene Frauen nicht trinken. Männern wird das Doppelte zugebilligt. Wobei es letztlich einen völlig gefahrlosen Konsum nicht gibt.

Vorsicht, Promille!

Zwischen 0,1 und 0,2 Promille im Blut kann der Körper pro Stunde abbauen. Wer um Mitternacht nach fünf Flaschen Alcopops rund 1,5 Promille im Blut hat, ist erst nach zehn Stunden wieder nüchtern. Autofahrer sollten das beherzigen. Und in der Atemluft sorgen Abbauprodukte des Alkohols noch lange für eine Fahne. Wichtig: Wenn es bei einer Party oder in der Disco heiß hergeht, muss der Flüssigkeitshaushalt des Körpers aufgefüllt werden. Doch Alcopops sind als Durstlöscher ungeeignet. Denn der enthaltene Alkohol wirkt zusätzlich entwässernd. Das kann für Herz und Kreislauf gefährlich werden. Regelmäßiger Alkoholgenuss erhöht langfristig das Risiko, an Krebs zu erkranken – schon bei täglichen Aufnahmemengen von etwa 20 beziehungsweise 30 Gramm Alkohol sehen Experten ein Problem. Betroffen sind vor allem Mund, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Leber, Dickdarm sowie die weibliche Brust.

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