
Ob Adidas, Continental oder Deutsche Telekom – für Aktien gibt es auch Sparpläne. © Adidas, Istockphoto, Picture Alliance (M)
Wer Einzelaktien kaufen will, braucht normalerweise mindestens 5 000 Euro, um eine sinnvolle Streuung hinzukriegen und nicht zu viel Gebühren zu zahlen. Anleger, die mit weniger anfangen wollen, können Aktiensparpläne einrichten und regelmäßig kleinere Beträge einzahlen. test.de erklärt, wie es funktioniert.*
Mindestrate liegt zwischen 25 und 125 Euro
Aktiensparpläne funktionieren ähnlich wie Fondssparpläne: Anleger zahlen zum Beispiel monatlich eine bestimmte Rate ein, etwa 50 Euro. Bei der Consorsbank und der Comdirect Bank beträgt die Mindestrate nur 25 Euro, bei der DAB-Bank 125 Euro (siehe Tabelle). Wer mag, kann statt monatlich auch vierteljährlich zahlen. Teilweise ist auch zweimonatliche, halbjährliche und jährliche Zahlungsweise möglich.
In der Regel große Auswahl an Aktien
Bei S-Broker, dem Onlinebroker der Sparkassen, und der Deutsche-Bank-Tochter Maxblue können Anleger Sparpläne auf die Dax-Aktien abschließen. Comdirect bietet dazu auch Titel aus dem MDax und dem TecDax an. ING Diba und die DAB Bank haben darüber hinaus noch internationale Titel im Angebot. Die bisher größte Auswahl finden Sparer bei der Consorsbank, die Sparpläne auf 170 Titel führt (siehe Tabelle).
Einige Anbieter verkaufen auch „halbe“ Aktien
Die Aktionäre auf Raten können auch Aktien kaufen, die teurer sind als die Sparrate – sie erwerben dann Bruchstücke. Das ist bequem und hat den Vorteil, dass Anleger auch mit geringen monatlichen Sparraten die Aktien ihrer Wahl ansparen können. Bei S-Broker und der DAB-Bank können Anleger nur ganze Aktien kaufen. Hier gibt es keine Bruchstücke. Liegt die monatliche Sparrate unter dem Kurs der gewünschten Aktie, wird der Sparplan nicht ausgeführt. S-Broker berechnet auf die angegebene Sparrate einen Puffer von 5 Prozent. Wer als Sparrate 50 Euro angegeben hat, bekommt Aktien bis zum Kurs von 52,50 Euro. Die Gebühren kommen extra dazu. Bei der DAB-Bank muss die Sparrate inklusive der Gebühren für den Kauf ausreichen, allerdings mit einem Puffer von 5 Euro. Die Beschränkung auf den Kauf ganzer Aktien ist für Anleger wenig praktikabel, da sie nicht regelmäßig konstante Summen investieren können.
Mehrere Aktien für einen Sparplan
Bei Comdirect, der Tochter der Commerzbank, können Anleger nicht nur Bruchstücke erwerben, sie können ihre Sparrate sogar auf mehrere Aktien verteilen. Wer mag, kann für 25 Euro monatlich zehn Aktien bekommen. Es dauert dann zwar eine Weile, bis der Aktionär auf Raten jeweils eine vollständige Aktie besitzt, doch die Idee setzt den Gedanken der Risikostreuung gut in die Praxis um: Aus Sicht der Finanztest-Experten sollten Anleger, die Einzeltitel kaufen, mindestens fünf, besser zehn Werte aus verschiedenen Branchen auswählen.
Tipp: Was die Kaufkosten betrifft, ist es gleich, ob Sie Ihre Sparrate innerhalb eines Sparplans auf verschiedene Titel verteilen oder ob Sie verschiedene Sparpläne abschließen – vorausgesetzt, die Gebühren werden prozentual berechnet. Wenn Sie mit einer niedrigen Sparrate viele Aktien innerhalb eines Sparplans gleichzeitig besparen, könnten aber die Verkaufskosten höher ausfallen. Wer seine Aktien wieder loswerden will, muss sie nämlich über die Börse verkaufen. (Bruchstücke nimmt Ihre Bank zurück.)
Was kostet ein Sparplan?
Die günstigsten Angebote bei Sparraten bis 100 Euro machen Comdirect und die Consorsbank. Die Ausführung einer Sparrate kostet jeweils 1,5 Prozent. Die ING-Diba verlangt 1,75 Prozent, S-Broker 2,5 Prozent. Maxblue berechnet pro Rate 2,50 Euro plus 0,4 Prozent, die DAB-Bank 2,50 Euro plus 0,25 Prozent der Sparrate (siehe Tabelle). Dieses Gebührenmodell mit einer festen Kostengröße und einer geringen prozentualen Gebühr ist ab Sparbeiträgen von rund 200 Euro attraktiv. Wer mehr als 1 000 Euro monatlich sparen will, ist bei Comdirect am besten aufgehoben – dort sind die Gebühren auf maximal 4,90 Euro begrenzt.
Tipp: Verteilen Sie Ihre Sparrate auf so viele Aktien wie möglich, um eine ausreichende Risikostreuung hinzukriegen. Am besten ist, wenn Sie als Grundlage fürs Depot einen breit gestreuten Aktienfonds kaufen und die Einzelaktien nur beimischen.
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* Diese Meldung wurde erstmals am 15. Februar 2016 veröffentlicht. Am 2. März 2016 wurde die Tabelle aktualisiert (Fußnote 2).
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Was die Kosten ETF vs Aktiensparplan anbelangt, bin ich anderer Meinung. Die jährlichen Verwaltungskosten eines ETF beziehen sich auf den gesamten Bestand (Kaufgebühren fallen bei den meisten nicht an). Die Kosten des Aktiensparplans beziehen sich jedoch nur auf die zum Zeitpunkt gekauften Aktien. Dh. der ETF kostet jedes Jahr z.B.0,4%. Der Aktiensparplan kostet im 1. Jahr 1,5%, im 2, Jahr 0,075% (bei gleich bleibender Sparrate. Man zahlt ja nicht auf die Aktien die man im ersten Jahr gekauft hat), im 3. Jahr 0,0375% etc.
@Chris4545: Vielleicht interessiert Sie unser Pantoffel-Portfolio? Es bietet eine bequeme und günstige Geldanlage, die breit gestreut ist. Lesen Sie mehr unter test.de/pantoffel-erklaert. (TK)
Ich selber finde Sparpläne ein sehr gutes Investment. Für meine Kinder habe ich jeweils ein ETF Sparplan angelegt. Aktiensparpläne haben keine breite Diversifikation, welches mir bei einem langjährigen Investment sehr wichtig ist. Zudem sind die Kosten um einiges höher als bei ETFs. Eine sehr große Diversifikation hat man zum Beispiel bei einem Weltportfolio. Es gibt ein paar Robo-Advisor auf dem Markt, die ein Weltportfolio anbieten und dieses für einen managen und das bei Kosten von ca.0,4% p.a.