Aktienfonds Was taugt der UniGlobal?

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Aktienfonds - Was taugt der UniGlobal?

Der Aktienfonds UniGlobal – bekannt als Riester-Fonds – steht in der Kritik. Seine Wert­entwick­lung enttäuschte zuletzt viele. Finanztest hat ihn sich genauer angesehen und kommt zum Schluss: Der UniGlobal ist nach wie vor ein über­durch­schnitt­licher Aktienfonds Welt mit solider Zusammenset­zung und bleibt für Riester-Sparer eine gute Lösung.

Ein Fonds mit Tradition

Der UniGlobal ist ein Aktienfonds mit Tradition. Er bündelt seit mehr als 50 Jahren welt­weite Aktien­investitionen. Bekannt ist er vor allem als Bestand­teil des Riester-Fonds­sparplans UniProfi-Rente von Union Investment. Im UniGlobal stecken inzwischen mehr als 10 Milliarden Euro.

Performance und Gebühren­politik in der Kritik

In Medienbe­richten wurde die zuletzt enttäuschende Wert­entwick­lung moniert. Auf Fünf­jahres­sicht blieb der UniGlobal mehr als 1 Prozent pro Jahr hinter den Indexfonds auf den MSCI World zurück, auf Jahres­sicht waren es sogar meist deutlich über 5 Prozent Details im Produktfinder Fonds, Stand: 30. Juni. Kritik gab es auch an der Gebühren­politik von Union Investment.

Anbieter räumt Anlage­fehler ein

Union Investment räumt einen Anlage­fehler ein: „Den starken Aufschwung japa­nischer Werte hatten wir so nicht erwartet und (...) eine zu nied­rige Gewichtung bezogen auf den Aktienmarkt aufzuweisen.“ Außerdem setze der UniGlobal grund­sätzlich auf Unternehmen mit einem stabilen und lang­fristig erfolg­reichen Geschäfts­modell. Diese liefen zuletzt nicht so gut wie spekulati­vere Aktien.

Die Kosten steigen

Union Investment schätzt die jähr­lichen Gesamt­kosten für den UniGlobal zum September 2014 auf 1,58 Prozent. Das wären 0,19 Prozent­punkte mehr als im Vorjahr. In den Jahren davor waren die Kosten noch nied­riger. Die Erhöhung macht beim jetzigen Fonds­vermögen pro Jahr rund 20 Millionen Euro aus. Lang­fristig gebundene Riester-Sparer können sich gegen diese Kosten­politik kaum wehren, andere Fonds­anleger dagegen schon.

Tipp: Der UniGlobal ist nach wie vor ein über­durch­schnitt­licher Aktienfonds Welt mit solider Zusammenset­zung. Für Riester-Sparer bleibt er eine gute Lösung. Wollen Anleger bei Fonds­investments außer­halb eines Riester-Vertrags laufende Kosten möglichst nied­rig halten, sind sie mit einem Indexfonds (ETF) besser dran. Weitere Informationen dazu im Produktfinder Fonds.

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anon am 27.08.2014 um 00:44 Uhr
@Exilholsteiner

Es sagt niemand, dass Sie Aktienfonds meiden sollen! Ganz im Gegenteil, ich habe gesagt: "Es sei jedem Riestersparer empfohlen, auf einen Riester-Banksparplan zu wechseln, die Vertragssumme dann auf dem normalen Sparkonto abzuheben und in ETFs anzulegen. Ergibt die vollkommen gleiche Vermögensstruktur, viel viel viel kosten- und steuereffizienter. Stichwort Asset Location."
D.h. Sparguthaben und Riester wird vertauscht. Sie haben nun alle Vorteile von vorher, aber keinen der gravierenden Nachteile!
Bitte reden Sie sich jedoch nicht ein, dass die hohe RenditeCHANCE von Aktienfonds, auch langfristig, irgendwie geschenkt sei. Die bekommen Sie alleine für das Risiko, dass am Ende auch sehr viel weniger rauskommen kann als beim Banksparplan. Und das ist keine fiktive Möglichkeit, sondern eine reale. Gerade bei der UniProfiRente. Dort werden bei stärkeren Wertverlusten nämlich Ihre Aktienfonds verkauft und in Banksparplanähnliche Anlagen umgeschichtet, um die Garantie sicherzustellen.

Exilholsteiner am 22.08.2014 um 13:45 Uhr
Riester-Fondssparpläne machen (k)einen Sinn II

Ja, vielleicht ist der UniGlobal zur Zeit mal nicht so gut. Aber wenn ich den Vergleich zu den anderen globalen Aktienfonds (DekaLux Team-Global Select CF, Allianz Interglobal A, DWS Vermögenbildungsfonds I ) ziehe, dann ist der UniGlobal z.Z. der "Einäugige unter den Blinden".
http://www.fondsweb.de/chartvergleich/DE0008491051-DE0008476524-R60-DE0008477076-LU0350093026-DE0008475070
Fazit: ich persönlich bin mit meinem ausgewählten Riester-Fondssparplan zufrieden (habe ja noch 24 Jahre Laufzeit bis zum Renteneintritt).

Exilholsteiner am 22.08.2014 um 13:40 Uhr
Riester-Fondssparpläne machen (k)einen Sinn

Mal mein Beispiel: Mein UniProfiRente Depot bespare ich seit 2002, es liegt bei ca. 41.000 €, davon 13.000 € Gewinn bei einer garantierten Einzahlung von 28.000 € (inkl. Zulagen). Was ist jetzt schlecht daran?
Die jährliche Wertentwicklung des UniGlobal - auf die letzten 10 Jahre - beträgt 7,55%. Ich habe in der Schule gelernt, dass 7% immerhin noch mehr ist als 0,5% oder 1% (wie bei den Bank-Riestersparplänen). Was nützen geringe Kosten, wenn ich für meine Altersvorsorge (= sehr lange Sparzeit) keinen Nutzen (Zinseszinseffekt) daraus ziehen kann. Bei diesen niedrigen Zinssätzen verschenke ich Wohlstand! Klar kann ich aus der Vergangenheit nicht auf die Zukuft schließen Im Jahr 1991 habe ich mein Tagesgeld auch mal zu über 10% angelegt. M.E. wird es diese Zinssätze über Jahre / Jahrzehnte nicht mehr geben.

anon am 19.08.2014 um 06:10 Uhr
Abgesehen davon

ist darauf hinzuweisen, dass die Behauptung "Der UniGlobal ist nach wie vor ein über­durch­schnitt­licher Aktienfonds Welt" inzwischen fast schon als justiziabel eingestuft werden muss. Da wird zugestanden, dass der Fonds "auf Jahres­sicht ... deutlich über 5 Prozent" gegenüber dem Vergleichsindex verloren hat und dann soll es trotzdem noch überdurchschnittlich sein, wenn der Durchschnitt (Index) offenbar 5% Prozent drüber liegt? Ja für wie blöd halten Sie denn eigentlich Ihre Leser? Oder führen Sie sich gar selbst hinters Licht, indem Sie aus irgendwelchen längst vergangenen Vergangenheitszeiträumen auf die Zukunft schließen? Es ist unzweifelhaft bewiesen worden, dass Wertentwicklung der Vergangenheit, ob absolut oder im Vergleich zu einem Index, keine (wiederhole: KEINE) Vorhersagekraft für die Zukunft hat. Dieser Hinweis findet sich in fast allen Fonds-Werbeunterlagen. Vorhersagekraft haben ausschließlich die Kosten, die Turnover-Rate und die Anlagestrategie.

anon am 19.08.2014 um 06:02 Uhr
Irrtümer, die nicht sterben wollen,

entwickeln sich zu Ideologien. Genauso ist es mit der Uneinsichtigkeit von Finanztest. Man will sich einfach nicht eingestehen, dass man mit der Empfehlung von UniProfiRente-Riesterverträgen einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat. Bei Kosten von nunmehr 1,58%, aber auch schon den alten von 1,39%, bei erheblicher Doppelbesteuerung durch nichtanrechenbare ausländische Quellensteuer, beim Fehlen von Verlustverrechnungsmöglichkeiten, bei sowieso niedriger steuerlicher Bemessungsgrundlage für Direktanlage in Aktienfonds, haben diese Riester-Fondssparverträge niemals Sinn gemacht. Es sei jedem Riestersparer empfohlen, auf einen Riester-Banksparplan zu wechseln, die Vertragssumme dann auf dem normalen Sparkonto abzuheben und in ETFs anzulegen. Ergibt die vollkommen gleiche Vermögensstruktur, viel viel viel kosten- und steuereffizienter. Stichwort Asset Location. Aber ich kann es 1000x sagen, Finanztest ignoriert es jedes mal, wenn ich es schreibe. Das eine Ohr rein, das andere Ohr raus.