Welt-ETF: All inclusive
Für wen? Die bequemste Lösung für Anleger, die in Schwellenländer investieren wollen, ist ein ETF, der Industrie- und Schwellenländer kombiniert. Drei Weltindizes kommen dafür infrage: MSCI All Country World Index (ACWI), FTSE All-World sowie MSCI All Country World IMI.
Gut zu wissen: Der MSCI ACWI und der FTSE All-World unterscheiden sich nicht stark, der Index von FTSE ist mit etwa 3 200 Aktien aber etwas breiter aufgestellt als der MSCI ACWI mit rund 3 000 Aktien. Ein noch größeres Spektrum bildet der MSCI AC World IMI ab. Er enthält außer den großen und mittelgroßen auch kleine Unternehmen und umfasst fast 8 900 Unternehmen.
Wir sehen die drei Indizes als gleichwertige Basisinvestments, die sich besonders für langfristig orientierte Anleger und für die zusätzliche Altersvorsorge mit ETF-Sparplänen eignen. Auch aktiv gemanagte Aktienfonds Welt mischen mitunter Schwellenländeraktien bei. Passende Fonds und ETF finden Sie in unserer großen Fondsdatenbank in der Fondsgruppe Aktien Welt.
MSCI Emerging Markets: Die Kombilösung
Für wen? Anleger, denen der Schwellenländeranteil in den Weltindizes zu gering ist, können zwei Fonds kombinieren – einen Aktienfonds Welt und einen Aktienfonds Emerging Markets – und die Mischung selbst festlegen. Die Schwellenländerfonds sollten einen Anteil von 30 Prozent an Ihrem Aktienfondsdepot nicht überschreiten. Welche Fonds und ETF infrage kommen, sehen Sie in unserer Datenbank in der Fondsgruppe Aktien Schwellenländer.
Gut zu wissen: Die Kombination eines klassischen Welt-ETF mit einem breiten Schwellenländer-ETF ist auch eine gute Idee für langfristige Sparpläne. Wer die 30-Prozent-Grenze ausreizt, sollte sich auf erhöhte Wertschwankungen gefasst machen. Das Investment in Schwellenländer ist zwar chancenreich, aber in der Vergangenheit gab es dort oft noch heftigere Kurseinbrüche als zum Beispiel in den USA oder Westeuropa.
Schwellenländer-ETF: Selbst mischen
Für wen? Das selbstständige Kombinieren verschiedener Länder- oder Regionen-ETF aus Schwellenländern eignet sich vor allem für erfahrene Anleger, die sich regelmäßig mit dem Börsengeschehen befassen. Bei der Depotzusammenstellung sollten sie einiges beachten, um einem Reinfall vorzubeugen. Die Basis sollte auch in dieser Depotvariante ein breit streuender Aktienfonds Welt sein, zum Beispiel ein ETF auf den MSCI World – mit mindestens 70 Prozent Anteil. Für jeden einzelnen ETF empfehlen wir eine Obergrenze von 10 Prozent.
Als Regionenfonds kommen zum Beispiel infrage:
- Aktienfonds Asien ex Japan
- Aktienfonds Lateinamerika
- Aktienfonds Osteuropa
- Aktienfonds BRIC (Kombination der vier großen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China)
Anleger können auch in einzelne Ländermärkte investieren. Die Regionenmärkte werden ohnehin oft von den großen Ländern dominiert. Lateinamerika zum Beispiel von Brasilien und Osteuropa von Russland. Für China gibt es gleich mehrere Fondsgruppen:
- Aktienfonds China/Hongkong
- Aktienfonds China/Hongkong/Taiwan
- Aktienfonds Brasilien
- Aktienfonds Indien
- Aktienfonds Russland
Auch gegen die Beimischung kleinerer Ländermärkte ist nichts zu sagen, solange Sie den Anteil solcher Fonds gut dosieren. Wir empfehlen, bei exotischen oder sehr spekulativen Anlagen deutlich unter 10 Prozent zu bleiben und sie nur als Ergänzung zu breiteren Regionen oder Länderfonds einzusetzen. Zur Auswahl stehen zum Beispiel:
- Aktienfonds Indonesien
- Aktienfonds Mexiko
- Aktienfonds Südafrika
- Aktienfonds Südkorea
- Aktienfonds Türkei
Gut zu wissen: Interessieren Sie sich für andere Schwellenländer, die wir hier nicht im einzelnen aufgeführt haben, werden Sie in unserer Fondsdatenbank ebenfalls fündig. Klicken Sie auf der Startseite des Fondsvergleichs im grauen Feld auf „Alle Fonds“ und wählen Sie anschließend in der Leiste oben den Filter „Fondsgruppen“ und dort „Aktien Länder und Regionen“ aus.
Gut gestreut mithilfe der Fondsfamilien
Setzen Sie mit verschiedenen Fonds nicht auf dasselbe Pferd. Es ist zum Beispiel keine gute Idee, Aktien Asien ex Japan und Aktienfonds BRIC zu kombinieren, weil sie sich zu sehr ähneln. In unserer Fondsdatenbank haben wir die Fonds in Familien eingeteilt. Je entfernter die Verwandtschaft, desto besser ist die Risikostreuung. Wählen Sie für Ihre Zusammenstellung möglichst nur Schwellenländerfonds aus unterschiedlichen weiten Familien. Beachten Sie außerdem die Nähe der Fonds zum Weltaktienindex MSCI World. Sie finden die Angaben, wenn Sie im Fondsvergleich auf die Einzelfondsseite klicken, unter dem Punkt „Strategie“. Aktienfonds Brasilien haben weniger Ähnlichkeit mit dem Weltindex als beispielsweise Asienfonds – ob sie allerdings auch das bessere Investment sind, steht auf einem anderen Blatt.
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@saarmann49: Vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir als Anregung im Hause weiterleiten. Bisher haben wir zu diesen Thema noch nicht berichtet und können dazu im Moment keine Empfehlung geben. (maa)
Guten Tag an das Finanztest-Team,
meine Frage: es mehren sich Hinweise auf ein drohendes "delisting" chinesischer Aktien von der amerikanischen Börse. Welche Konsequenzen hätte ein solches "delisting" für die in den emerging market etf´s hochgewichteten chin.Aktien? Ist es Ihrer Meinung nach besser,bis zu einer Entscheidung von weiteren Investments in die genannten etf`s abzusehen oder sogar sie zu verkaufen?
Besten Dank und freundliche Grüße
Mittlerweile gibt es ja viele "Kaufrabatte" entscheidend sind letztendlich die Gesamtkosten. Nicht selten sind die Gebühren z.B. beim Verkauf eines Fonds um ein vielfaches höher als der Ausgabeaufschlag.
100 % Kaufrabatt? Also quasi kostenlos. Also wenn ich Aktien kostenlos bekomme, nehme ich die auch, wo bekomme ich die kostenlos?
@ DimiTop: Im Artiikel unter dem folgenden Link haben wir beschrieben, wann es Abweichungen bei den Renditen im Vergleich mit anderen Info-Seiten geben kann: „So berechnen Sie Ihre Rendite richtig“
www.test.de/Fondsdepot-verstehen-So-berechnen-Sie-Ihre-Rendite-richtig-5425374-0
-> Achten Sie auf den Stichtag, die Währung und ob Ausschüttungen reinvestiert wurden.
Darüber hinaus ist die Fondsauswahl leider nicht so einfach, dass man sich einfach die Top-Performer der letzten Jahre heraussuchen kann. Dieses Thema füllt Seiten. Hier nur kurz: Neben der Rendite muss immer das Risiko betrachtet werden, mit welchem der Fonds die Rendite erzielt hat. Deshalb sind verschiedene Rendite-Risiko-Maße gängig. Aber auch Fonds mit bestem Rendite-Risiko-Maß in der Vergangenheit können in Zukunft schlechter abschneiden –> das ist nicht nur eine „Fußnote“.
Wer auf aktive Fonds setzt hat also deutlich mehr Arbeit (Auswahl, stetige Kontrolle) und wirklich keine Garantie auf Mehrertrag – es kann sogar schlechter laufen als bei passiven Fonds. (maa)