Wer einen ETF, einen börsengehandelten Fonds, auf einen markttypischen europäischen Index kaufen will, kann aus dreien wählen:
- MSCI Europe
- Stoxx Europe 600
- FTSE Developed Europe
Die Unterschiede sind gering. Der Stoxx Europe enthält mit 600 Werten die meisten Titel, der FTSE listet 589 Aktien, der MSCI Europe 439. Nur im Stoxx-Index sind neben großen und mittleren auch kleine Werte gelistet.
Größte Werte aus der Schweiz
In allen drei Indizes sind die drei größten Positionen von Schweizer Werten besetzt: Nestlé, Novartis und Roche. Auf Platz vier steht die britische Bank HSBC, ebenfalls aus Großbritannien sind Shell, BP, AstraZeneca und GlaxoSmithKline. Aus Deutschland ist SAP unter den Top Ten, aus Frankreich Total.
Das am stärksten gewichtete Land ist Großbritannien, bei FTSE beträgt sein Anteil 28 Prozent, in den beiden anderen Indizes je rund 27 Prozent. An zweiter Stelle steht Frankreich mit rund 17 Prozent. Deutschland und die Schweiz liegen jeweils bei rund 14 Prozent. Dahinter rangieren die Niederlande mit gut 5 Prozent, gefolgt von Spanien, Schweden, Italien, Dänemark und Finnland.
Finanzen ungleich Banken
Die Branchenunterteilung der Indizes ist nicht direkt vergleichbar, weil MSCI, FTSE und Stoxx die Sektoren anders definieren. In allen drei Indizes ist die Finanzbranche, also Banken und Versicherungen, am stärksten gewichtet.
Per Ende Februar hat der MSCI-Index eine Rendite von jährlich 5,3 Prozent auf Fünfjahressicht erzielt, die beiden anderen 5,4 Prozent pro Jahr. Der maximale Verlust aller drei Indizes seit der Finanzkrise beträgt 53 Prozent.
Tipp: Die Indizes unterscheiden sich nur geringfügig. Es spielt keine Rolle, für welchen davon Sie sich entscheiden. ETF auf diese Indizes haben die Finanztest-Bewertung 1. Wahl – weil sie typisch sind für den Markt, den sie abbilden. Namen und Kennnummern der ETF finden Sie in unserem Fondsvergleich (Fondsgruppe Aktien Europa).
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Wieder ein sehr guter Artikel, der zum Denken anregt. Sicher tun sich auch durch den Brexit wieder neue Chancen auf. Es hat den Anschein, dass sich seit dem Brexit wieder viel auf den verschiedenen Märkten getan hat. Besonders für Menschen die ihr Geld in Fonds anlegen.
Was mir aufgefallen ist, ist das ungemeine Potenzial das in nachhaltigen Investmentfonds liegt. Mir scheint es, dass diese seit dem Brexit eine besondere aufmerksamkeit verdienen. Doch diese scheinen sich am besten mit dem richtigen Fondsvermittler auszuzahlen. Ich empfehle interessierte Anleger einfach einmal nach ""Nachhaltigkeitsfonds ohne Ausgabeaufschlag kaufen"" zu googeln. Zudem gibt es auch weitere europäische Aktienfonds, die ohne britische Aktien eine gute Performance hergeben.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@Hanna-1984: Versuche das einmal aus der Perspektive der Briten zu sehen. Vielleicht denken diese: "Sollte man nach dem Brexit europäschie Wertpapiere abstoßen?"
Wenn sich deine britischen Fonds immer noch ausszahlen, dann behalte diese. Achte einfach darauf, dass du einen günstigen Fondsanbieter hast, bei dem du nicht zu hohe Gebühren zahlst wenn du Anpassungen an deiner Geldanlage vornimmst. Wenn deine Ausagben für Transaktionen oder andere Orders zu hoch sind, dann google am besten einmal nach: "Cashback-Fondsplattform". Dort wirst du fündig, um Fondsvermittler mit guten und fairen Konditionen zu finden.
@Hanna-1984: Unsere erste Antwort bezog sich auf den Fall, dass Sie Fonds mit GB-Isin meinten. Falls Sie aber Fonds meinen, die auf britische Aktien setzen (zwei völlig verschiedene Dinge), dann empfehlen wir wie im Text beschrieben eine breitere Streuung. (dda)
@Hanna-1984: Tipps die auf "jeden Fall" gelten sind rund um den Brexit kaum möglich - zu viel ist nach wie vor ungewiss. Vielleicht gibt es keinen Brexit und Ihr Fondstausch hätte unnötig Geld gekostet? Unser Tipp deshalb: Prüfen Sie, welche Fonds die Alternativen wären. Prüfen Sie, welche Kosten ein Tausch mit sich bringen würde. Dann sind sie vorbereitet für Zeitpunkt X. (dda)