
Ganz vorn im Akkuschrauber-Test: Bosch Ixo V und Einhell TE-SD 3,6. © Stiftung Warentest
Klein, handlich und leicht − Akkuschrauber sind vor allem dort praktisch, wo für ein größeres Gerät wenig Platz zum Hantieren zur Verfügung steht. Unsere Schweizer Kollegen der Verbraucherzeitschrift K-Tipp haben zehn Akkuschrauber geprüft (Preise: rund 13 bis 43 Euro). Nur zwei Geräte von Bosch und Einhell schnitten gut ab. Sie sind auch in Deutschland erhältlich. Bei anspruchsvollen Arbeiten können die Werkzeuge schwächeln.
Testsieger schon für weniger als 40 Euro
Der Sieger im Test der Schweizer heißt Bosch Ixo V. Ebenfalls ein gutes Gesamturteil erzielte der Einhell TE-SD 3,6. Erhältlich sind beide Modelle oft für weniger als 40 Euro. Im Preis enthalten ist jeweils ein Ladekabel und ein kleines Set mit den gängigsten Bits zum Schrauben.
Akkuschrauber eignen sich für den leichten Dreh
Wegen ihrer begrenzten Power und ihrer beschränkten Drehzahl sind die kabellosen Mini-Werkzeuge kein Ersatz für Bohrschrauber. Die Kleinen eignen sich vor allem für einfache Aufgaben wie Bilder aufhängen oder Möbel montieren. Je härter das Holz und je dicker die Schraube, desto eher stoßen die Kleinen an ihre Grenzen. Im Test der Schweizer scheiterten mehrere Modelle beim Versuch, 5 Millimeter dicke Schrauben bündig in Kiefernholz zu versenken.
Bosch schraubt kräftiger, Einhell überzeugt beim Akku
Der Ixo V von Bosch erwies sich im Schraubtest als eines der Geräte mit der meisten Power. Der TE-SD 3,6 von Einhell schnitt bei dieser Prüfung zwar eher durchschnittlich ab, punktete aber mit besserer Akkuleistung. Die Schweizer überprüften auch, ob sich die Geräte zum manuellen Nachziehen der Schrauben eignen. Dabei ist das Getriebe blockiert und das Gerät lässt sich wie ein Schraubendreher nutzen. Dies ist dann praktisch, wenn sich eine dicke Schraube allein mit Motorkraft nicht bündig ins Holz drehen lässt. Vor allem der Bosch Ixo V erwies sich dabei als ausreichend robust. Billiggeräte gingen bei dieser Prüfung zum Teil kaputt.
Wenige hundert Gramm leicht
Der Bosch-Schrauber wiegt gut 300 Gramm, das Einhell-Modell bringt etwas mehr als 400 Gramm auf die Waage. Im Vergleich zu kiloschweren Akku-Bohrschraubern oder gar Schlagbohrmaschinen sind die beiden Mini-Schrauber schon fast Fliegengewichte. Die deutliche Gewichtsersparnis hilft vor allem Menschen mit begrenzter Kraft in den Armen: Bei etwas längeren Schraubarbeiten – insbesondere in ungewohnter Arbeitsposition – lässt sich so länger entspannt und mit ruhiger Hand arbeiten.
Einfach zu bedienen
Handhaben lassen sich die kleinen Schrauber recht einfach – passenden Bit einsetzen und Gas geben. Damit die kleinen Schraubaufsätze während der Arbeit nicht herauspurzeln, bietet Bosch eine magnetische Bit-Aufnahme. Einhell geht mit einer Verriegelungshülse auf Nummer Sicher. Praktisch fürs Arbeiten in dunklen Bereichen: Bosch leuchtet mit einer LED, Einhell strahlt mit zwei LEDs.
Einhell als Verwandlungskünstler

Mit einem Dreh mutiert der Einhell von der „Pistole“ zum Schraubendreher. © Stiftung Warentest
Zu den Pluspunkten des Bosch Ixo zählen die Schweizer Tester die Möglichkeit, ihn auch per USB-Kabel aufladen zu können. Der Einhell TE-SD 3,6 bietet als Extra eine Drehmomentbegrenzung, damit die Schrauben nicht versehentlich zu tief in weiches Material eindringen. Außerdem gibt es an seiner Oberseite eine Magnetfläche, auf der sich gleich mehrere Schrauben griffbereit halten lassen. Obendrein lässt sich die Form des Einhell mit einem Tastendruck und einem Dreh schnell von „Pistole“ auf Schraubendreher umstellen. Bei Arbeiten in engen Hohlräumen kann das helfen. Verwandelbar ist auch der Ixo von Bosch. Gegen Aufpreis ist er als Set mit Winkelaufsatz und Exzenteraufsatz erhältlich. Er kann dann quasi auch „um die Ecke“ schrauben.
Bohren nur mit Kniff
Zum Bohren sind die Akkuschrauber wenig geeignet. Erstens fehlt ihnen die für zügiges Arbeiten erforderliche Drehzahl. Zweitens passen übliche Bohrer nicht in die Aufnahmevorrichtung für die Bits. Wer mit dem Mini-Werkzeug trotzdem mal ein Loch vorbohren möchte, kann sich behelfen: Der Handel bietet spezielle Holzbohrer mit üblichem Sechskant-Bit-Sockel.
Fazit: Kein Spielzeug
Die kleinen Akkuschrauber wirken auf den ersten Blick vielleicht etwas spielzeughaft. Tatsächlich sind es nützliche Werkzeuge, die viele Schraubarbeiten deutlich erleichtern können. Ein Ersatz für Akku-Bohrschrauber sind sie nicht.
Tipp: Die besten Geräte für Beton und dicke Bretter zeigt unser Test Bohrmaschinen. Geprüft haben wir 38 Akku-Bohrschrauber, Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer.
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Finde auch, es wäre mal Zeit für kleine Akku-Schrauber zum Testen.
@sagge92: Vielen Dank für die Testanregung, die wir an unser Planungsgremium und das zuständige Untersuchungsteam gerne weiterleiten. (Se)
Hallo Testteam,
es wäre schön wenn Sie mal die Top Akkuschrauber der Profi/-Heimwerkklasse testen würden.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: wegen Schleichwerbung gelöscht